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Schritt-für-Schritt-Anleitung

Wanddurchbruch selber machen: so gelingt Ihnen der Umbau

  • Veröffentlicht: 20.10.2023
  • 12:36 Uhr

Das Wichtigste in Kürze

  • Welche Wände lassen sich überhaupt einreißen?

  • Wichtige Überlegungen vor dem Wanddurchbruch

  • Verschiedene Methoden des Wanddurchbruchs

  • Wand mit einem Schlagbohrer einreißen: Schritt-für-Schritt erklärt

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Beim Hausbau wünschen sich viele Menschen heute große, offene Wohnbereiche statt vereinzelter Zimmer. Während eines Neubaus lässt sich dies problemlos planen, doch auch in bestehenden Gebäuden können Sie Raumstrukturen durch einen Wanddurchbruch verändern. Dabei sollten Sie jedoch nicht den Hammer in die Hand nehmen und einfach mal Energie freilassen – was Sie beachten müssen, wenn Sie eine Wand einreißen wollen, lesen Sie in diesem Beitrag.

Welche Wände lassen sich überhaupt einreißen?

Sie können grundsätzlich nahezu alle Arten von Wänden einreißen. Besonders leicht lassen sich Trockenbauwände entfernen. Sie bestehen aus Gipskarton und können mit einfachen Werkzeugen eingerissen werden. Leichtbauwände bekommen Sie ebenso ohne große Mühen entfernt. Aber auch massivere gemauerte Wände oder Betonwände lassen sich in Eigenregie einreißen – Sie brauchen in diesem Fall nur schwerere Gerätschaften.

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Wichtige Überlegungen vor dem Wanddurchbruch

Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, sollten Sie wichtige Vorüberlegungen treffen. Sie können nicht einfach ohne Planung eine Wand einreißen, sondern sollten vorab genau prüfen, ob diese Wand für die Statik des Hauses wichtig ist oder ob dahinter Leitungen verlaufen.

Tragende vs. nicht tragende Wände: So erkennen Sie den Unterschied

Tragende Wände haben die wichtige Aufgabe, die Stabilität des Gebäudes zu gewährleisten. Wird eine solche Wand einfach eingerissen, dann kann es schlimmstenfalls zu Einstürzen kommen.

Vorweg: Ein zu 100 % verlässliches Zeichen dafür, dass Wände tragend sind, gibt es nicht. Um ganz sicher zu gehen, können Sie immer einen Statiker befragen.

An diesen Merkmalen erkennen Sie tragende Wände:

  • Baupläne
    Im Idealfall haben Sie die originalen Baupläne des Hauses noch griffbereit. Dort sind tragende Wände eingezeichnet und leicht von den nicht-tragenden Wände zu unterscheiden.  
  • Trockenbau- und Außenwände
    Außenwände sind in den meisten Fällen immer tragend und können nicht so einfach eingerissen werden. Im Gegensatz dazu sind Trockenbau- oder Leichtbauwände so gut wie nie tragend, weil sie aufgrund ihrer geringen Dicke gar keine schweren Lasten tragen könnten.  
  • Wanddicke  
    Ein relativ eindeutiges Indiz ist die Wanddicke. Ab den 1990er Jahren mussten tragende Wände in Neubauten mindestens eine Stärke von 11,5 cm haben. Die Dicke der Wand messen Sie abzüglich des Putzes oder der Tapeten. Für die Messung können Sie ein sogenanntes Schichtdicke-Messgerät verwenden, dass es schon ab ca. 25 Euro zu kaufen gibt.  

Achtung: In älteren Häusern, die vor dem 90er Jahren gebaut wurden, können die Wände auch dünner sein.

  • Klopfprobe
    Wenn Sie unsicher sind, können Sie auch die Klopfprobe machen. Klingt die Wand hohl, dann ist sie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht tragend.
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Tragende Wände nur mit Baugenehmigung einreißen

Wenn Sie bei Ihrer Überprüfung feststellen, dass es sich um eine tragende Wand handelt, dann muss ein Statiker zunächst ein Gutachten erstellen. Für den Durchbruch selbst benötigen Sie anschließend eine Baugenehmigung, die Ihnen das zuständige Bauamt ausstellen kann. Eine tragende Wand darf im Anschluss nur ein Fachbetrieb einreißen.

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Wände auf Stromleitungen und Wasserrohre prüfen

Bevor Sie die nicht tragende Wand einreißen, sollten Sie sichergehen, dass dort weder Strom- noch Wasserleitungen entlanglaufen. Über ein Ortungsgerät können Sie diese ganz einfach aufspüren. Sollten tatsächlich Leitungen vorhanden sein, müssen diese vor dem Wanddurchbruch professionell von einem Fachbetrieb umgelegt werden. Strom- und Kommunikationsleitungen lassen sich noch vergleichsweise einfach verlegen; bei Wasser- und Gasleitungen kann es schnell teuer werden.

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Verschiedene Methoden des Wanddurchbruchs

Je nach Art der Wand gibt es verschiedene Methoden für einen Wanddurchbruch. Die einfachste ist es, einen Hammer zur Hand zu nehmen und die Wand einfach damit klein zu schlagen. Dafür brauchen Sie etwas Muskelkraft und Ausdauer. Etwas weniger Kraftaufwand benötigen Sie, wenn Sie die Wand mit einem Schlagbohrer einreißen.

Gipskarton- und Leichtbauwände lassen sich am besten mit Winkelschleifern einreißen. Mit einer guten Diamantscheibe können Sie die Wand damit einfach nach und nach auftrennen. Der Winkelschleifer funktioniert auch bei Kalksandsteinmauerwerk, auch wenn dies etwas aufwändiger ist.

Wand mit einem Schlagbohrer einreißen: Schritt-für-Schritt erklärt

Nachdem Sie sichergestellt haben, dass es sich nicht um eine tragende Wand handelt und dahinter auch keine Leitungen verlaufen, können Sie mit dem Wanddurchbruch beginnen. Da diese Arbeiten sehr viel Staub und Schmutz verursachen, räumen Sie vorab alle Möbel und Einrichtungsgegenstände aus dem Raum oder decken Sie diese zumindest mit einer großen Plane ab.

So können Sie einen Wanddurchbruch selbst machen

Den Umfang des Wanddurchbruchs können Sie am besten planen, wenn Sie einen Schlagbohrer verwenden. Daher finden Sie an dieser Stelle eine Anleitung, wie Sie mit diesem Werkzeug eine Wand einreißen können.

Benötigte Materialien und Werkzeuge:

  • Schutzausrüstung (Schutzbrille, Gehörschutz, Handschuhe)
  • Schlagbohrer mit geeignetem Bohrer (Mauerbohrer oder Steinbohrer)
  • Staubabdeckungen
  • Elektrischer Staubsauger oder Baustaubsauger
  • Meißel
  • Markierungswerkzeug
  • Maßband und Wasserwaage

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Schritt: Sicherheitsausrüstung anlegen
    Um sich vor dem Staub und dem Lärm zu schützen, der während des Wanddurchbruchs entsteht, sollten Sie unbedingt eine Schutzausrüstung tragen. Legen Sie eine Schutzbrille, einen Gehörschutz und Handschuhe an.  
  2. Schritt: Umrisse anzeichnen
    Markieren Sie die Umrisse des Durchbruchs an der Wand. Nehmen Sie dazu eine Wasserwaage und ein Maßband zur Hand, damit der Durchbruch am Ende auch gerade ist, wenn Sie nur einen Teil der Wand einreißen wollen.  
  3. Schritt: Vorbereitung der Wand
    Bohren Sie Löcher entlang der markierten Linien, um den Durchbruch vorzubereiten. Verwenden Sie dazu einen Schlagbohrer mit einem Mauerbohrer oder Steinbohrer. Die Bohrlöcher sollten nah beieinander liegen und entlang der gesamten Markierung gesetzt werden.
  4. Stemmmeißel anlegen
    Setzen Sie jetzt einen Stemmmeißel an den Bohrlöchern an und üben Sie vorsichtig Druck aus. Dadurch lockert sich allmählich das Material und lässt sich schrittweise abnehmen. Entfernen Sie alle losen Steine, Mörtel und Staub aus dem Durchbruch, bis dieser eben und gerade ist.

Tipp: Wenn eine zweite Person in der Nähe ist, kann diese den Staubsauger unter den Bohrer halten und den entstehenden Bohrstaub direkt absaugen. Dadurch haben Sie später weniger Arbeit mit dem Aufräumen.

Entsorgen Sie abschließend alle Abfälle ordnungsgemäß in einem Bauabfallbehälter. Der Schutt lässt sich meistens preisgünstig auf dem nächsten Recyclinghof entsorgen.

So können Sie einen Wanddurchbruch abschließend verkleiden

Nachdem Sie die Wand eingerissen haben, liegt an den Rändern das blanke Mauerwerk frei, das Sie abschließend verkleiden sollten. Am einfachsten ist es, wenn Sie sich etwas Putz besorgen und damit die Bruchstellen abdecken. Sollten Sie im Anschluss ein Fenster oder eine Tür in den Durchbruch einbauen wollen, dann verschließen Sie die Spalten mit Bauschaum.

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