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Stromkabel-Farben und was sie bedeuten

  • Veröffentlicht: 31.01.2024
  • 17:06 Uhr
Warum sind Stromkabel eigentlich bunt? Wir geben Ihnen eine Übersicht.
Warum sind Stromkabel eigentlich bunt? Wir geben Ihnen eine Übersicht.© Aila Images/Stocksy - stock.adobe.com

Arbeiten an der Elektroinstallation gehen immer mit einem Sicherheitsrisiko einher. Daher ist es besonders wichtig, dass es verschiedene Vorschriften und Regelungen gibt, mit denen die Arbeiten sicherer gestaltet werden können. Dazu gehört auch die Kennzeichnung der Stromkabel mit verschiedenen Farben, an denen sich Handwerker und Fachbetriebe orientieren können. In diesem Ratgeber bekommen Sie einen kompakten Überblick über die verschiedenen Stromkabelfarben und Vorschriften, die mit dem Verlegen der Kabel verbunden sind.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Warum gibt es verschiedene Stromkabelfarben?

  • Die Stromkabelfarben und ihre Bedeutung

  • Die Stromkabelfarben im Altbau weichen von der Kennzeichnung im Neubau ab

  • Arbeiten an der Hauselektrik dürfen immer nur vom Fachbetrieb durchgeführt werden

Warum gibt es verschiedene Stromkabelfarben?

Stromkabel können in einer Elektroinstallation verschiedene Aufgaben übernehmen. Es gibt beispielsweise stromführende Leiter und auch Schutzleiter, die nicht miteinander verwechselt werden dürfen. Die unterschiedlichen Farben dienen dazu, verschiedene Funktionen der Kabel leicht voneinander unterscheiden zu können.

Es gibt internationale Standards, die die Farbkodierung von Stromkabeln regeln. Diese Standards erleichtern nicht nur die Arbeit für Elektriker und Installateure, sondern gewährleisten auch eine einheitliche Praxis weltweit.

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Die Stromkabelfarben und ihre Bedeutung

In der Regel werden in der Hauselektrik dreisträngige Mantelleitungen (NYM) verwendet. Das bedeutet, dass die Anzahl der einzelnen Adern im Stromkabel immer bei drei liegt. Damit beim Anschluss der Stromkabel diese drei Adern nicht miteinander verwechselt werden, wurden bestimmte Farbkodierungen festgelegt.

Diese Farben haben dreiadrige Stromkabel:

💚💛 Stromkabel Grün-Gelb
Adern mit einer grün-gelben Ummantelung fungieren als Schutzleiter (PE) oder als Erdung. Sie haben die wichtige Aufgabe, Menschen vor möglichen Stromschlägen zu schützen, indem sie auftretende Berührungsspannungen oder gefährliche elektrische Ströme sicher in den Boden ableiten. Die Abkürzung "PE" steht dabei für "protected earth".

🤎🖤 Stromkabel Braun/Schwarz
Das braune bzw. schwarze Kabel wird von Fachleuten als Außenleiter oder Phasenleiter (L) bezeichnet. Diese Ader bildet den stromführenden Leiter, der den Verbraucher mit elektrischer Energie versorgt und daher unter Spannung steht. Das Kürzel "L" leitet sich hierbei von der englischen Bezeichnung "line conductor" ab.

💙🤍 Stromkabel Blau/Grau
Die Farbe Blau bzw. Grau kennzeichnet den Neutralleiter (N), der den Strom vom Verbraucher zurück zur Spannungsquelle führt. Gelegentlich wird diese Ader auch  ls Nullleiter bezeichnet.

Diese eindeutige Farbkodierung ist besonders wichtig, um die Sicherheit der Elektroinstallation zu gewährleisten.

Warnschild Hochspannung auf einer gelben Wand
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Farbkodierungen bei Stromkabeln mit mehr oder weniger Adern

Nicht immer verwenden Elektriker dreiadrige Stromkabel. Es gibt auch Kabel mit nur zwei oder bis zu fünf Adern. Hier unterscheidet man noch einmal zwischen Kabeln mit und ohne Erdung.

  • Zweiadriges Stromkabel (ohne Erdung)
    Braun: Außenleiter (L)
    Blau: Neutralleiter (N)
  • Vieradriges Stromkabel ohne Erdung
    Braun: Außenleiter (L)
    Schwarz: Außenleiter (L)
    Blau: Neutralleiter (N)
    Grau: Zusätzliche Ader
  • Vieradriges Stromkabel mit Erdung
    Grün-Gelb: Schutzleiter (PE)
    Braun: Außenleiter (L)
    Schwarz: Außenleiter (L)
    Blau/Grau: Neutralleiter (N)
  • Fünfadriges Stromkabel ohne Erdung
    Braun: Außenleiter (L)
    Schwarz: Außenleiter (L)
    Blau: Neutralleiter (N)
    Schwarz: Zusätzliche Ader
    Grau: Zusätzliche Ader
  • Fünfadriges Stromkabel mit Erdung
    Grün-Gelb: Schutzleiter (PE)
    Braun: Außenleiter (L)
    Schwarz: Außenleiter (L)
    Grau: Außenleiter (L)
    Blau: Neutralleiter (N)

Welche Sonderfarben gibt es bei Stromkabeln?

Die Farbkodierung von Stromkabeln ist international standardisiert. Für einige spezielle Anwendungen gibt es über die übliche Kennzeichnung hinaus aber auch verschiedene Sonderfarben.

🧡 Stromkabel in Orange
Die Farbe Orange wird für schutzisolierte Leitungen (SI-Leitungen) verwendet. Diese Leitungen sind darauf ausgelegt, elektrische Geräte zusätzlich zu schützen und werden beispielsweise bei medizinischen Anwendungen eingesetzt.

💛 Stromkabel in Gelb

Gelbe Stromkabel werden beispielsweise für die Verkabelung von Notstromkreisen oder Signalanlagen verwendet.

💜 Stromkabel in Violett oder Lila

Diese Farbe wird für nicht standardisierte Spannungspegel verwendet.

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Die Stromkabelfarben im Altbau weichen von der Kennzeichnung im Neubau ab

In älteren Gebäuden weicht die Farbkodierung der Stromkabel meistens von den aktuellen Standards ab. In vergangenen Jahrzehnten wurde beispielsweise ein schwarzes Kabel häufig für die Phase oder den Außenleiter verwendet. Ähnlich wie beim schwarzen Stromkabel wurde ein rotes Kabel früher gerne als Phase eingesetzt. Es diente dazu, den elektrischen Strom zu leiten und die angeschlossenen Geräte mit Energie zu versorgen. Gelegentlich wurde das rote Kabel aber auch als Schutzleiter oder Nullleiter (der frühere Begriff für den Neutralleiter) verwendet.

Gerade in Altbauten kann es also in Bezug auf die Elektroinstallation schnell zu Verwechselungen kommen. Umso wichtiger ist es, dass hier ein Fachbetrieb mit den Arbeiten beauftragt wird.

Arbeiten an der Hauselektrik dürfen immer nur vom Fachbetrieb durchgeführt werden

Beim Umzug mal schnell eine neue Lampe oder den Herd anschließen: Viele Hausbesitzer erledigen diese Arbeiten aus Zeit- und Kostengründen mal eben schnell selbst. Hier kommt es leider immer wieder zu schweren Unfällen, weil schon kleine Fehler im Umgang mit der Elektrik und den Hausanschlüssen fatale Folgen haben können.

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So sieht die Rechtslage bei Elektroarbeiten aus

In § 13 der Niederspannungsanschlussverordnung ist ausdrücklich festgelegt, dass Laien nicht eigenständig Elektroarbeiten durchführen dürfen. Diese Aufgaben müssen von Elektroinstallationsbetrieben ausgeführt werden, die beim Stromversorger registriert sind. Diese Regelung gilt für sämtliche Bereiche der Hauselektrik. Obwohl also jeder Heimwerker theoretisch das nötige Zubehör für die Elektroarbeiten kaufen kann und somit auch praktisch in der Lage wäre, diese Arbeiten selbst durchzuführen, ist dies vom Gesetzgeber untersagt.

Fehlerhafte Elektroinstallationen können zu Überspannungen, Kabelbränden, Kurzschlüssen oder sogar Stromschlägen führen, was wiederum erhebliche Sach- und Personenschäden nach sich ziehen kann.

Das Verbot gilt unter anderem für die folgenden Arbeiten im Haus:

  • Eigenständiges Anschließen von Lampen
  • Austausch oder Entfernung von Steckdosen oder Schaltern
  • Eigenständiges Anschließen von Elektroherden oder anderen fest angeschlossenen Geräten
Diese Aufgaben können Sie selbst erledigen

Diese Konsequenzen drohen bei einer Nichtbeachtung des Verbotes

Am Ende gibt es in Deutschland keine Instanz, die überprüft, wer in Ihrem Zuhause den Herd angeschlossen oder die Steckdosen installiert hat. Trotzdem sollten Sie bedenken, welche Konsequenzen es haben kann, wenn Sie beispielsweise die Stromkabelfarben miteinander verwechseln oder der FI-Schalter nicht richtig funktioniert.

Eine weitere Gefahr falsch angeschlossener Kabel sind Brände, die dadurch entstehen können. Schmoren beispielsweise Kabel unter dem Putz durch, wird dies lange nicht bemerkt. Ein plötzlicher Brand kann sowohl Sach- als auch Personenschäden nach sich ziehen. Sollten Sie selbst aufgrund fehlerhaft verlegter Kabel für diese Schäden verantwortlich sein, dann zahlt die Versicherung nicht. Auch die Garantie Ihrer Elektrogeräte erlischt, wenn Sie nicht nachweisen können, dass sie fachgerecht installiert und angeschlossen wurden.

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