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So verlegen Sie den Kunststoffbelag

Vinyl: Der stilvolle, vielseitige und strapazierfähige Bodenbelag

  • Veröffentlicht: 17.05.2023
  • 09:47 Uhr

Das Wichtigste in Kürze

  • Was ist Vinyl und wie wird es im Heimwerkerbereich verwendet?

  • Welche Arten von Vinyl gibt es?

  • Welche Vorteile hat ein Vinylboden?

  • Welche Nutzungsklassen gibt es bei Vinyl?

  • Wie verlegen Sie einen Vinylboden richtig?

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Der harte, thermoplastische Kunststoff wird hauptsächlich für die Bodengestaltung genutzt. Ein Vinyl-Boden hat die einzigartige Eigenschaft, optisch wie ein echter Holzboden auszusehen, ist dabei aber in der Anschaffung wesentlich günstiger und auch deutlich strapazierfähiger. Welche Vorteile der Baustoff hat und wie er sich am besten verarbeiten lässt, lesen Sie in diesem Beitrag.

Was ist Vinyl und wie wird es im Heimwerkerbereich verwendet?

Vinyl wird aus Polyvinylchlorid (PVC) hergestellt; einem sogenannten thermoplastischen Polymer. Es ist eine moderne Variante des klassischen PVC-Bodens, der in den 60ger Jahren überall in Deutschland in privaten Häusern, in Büros und Verwaltungsgebäuden zu finden war. Vinyl war damals wie heute ein sehr preiswertes Material. Unempfindlich gegenüber Wasser und Schmutz und in der Folge auch sehr pflegeleicht.

Im DIY-Bereich wird Vinyl häufig für Fußbodenbeläge oder auch Wandverkleidungen verwendet. Vinyl ist in verschiedenen Farben und Designs erhältlich und ist auch von Hobby-Heimwerkern recht einfach zu verlegen.

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Ist Vinyl gesundheitsschädlich?

Das damals in den 70er Jahren verwendete Vinyl war sehr leicht entflammbar und sonderte dabei giftige Gase wie Chlorwasserstoff, Dioxine und auch Aromate ab. Dadurch geriet Vinyl als weit verbreiteter Bodenbelag in Verruf. Mit der Initiative "Vinyl 2010" und "Vinyl Plus" (bis 2020) veranlasste die Industrie bei den Herstellern ein Umdenken in Richtung mehr Schadstofffreiheit und der Möglichkeit des Recyclings. Seit 2015 ist in der gesamten EU Phthalat als Weichmacher verboten und damit auch aus den Vinylböden verschwunden. Als Ersatz für Phthalat wird heute Mesamoll als Weichmacher verwendet.

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Welche Arten von Vinyl gibt es?

Man unterscheidet verschiedene Vinyl-Arten, die nicht nur im Heimwerkerbereich, sondern auch in der Industrie verwendet werden:

  • Polyvinylchlorid (PVC): PVC ist das am häufigsten verwendete Vinylmaterial und wird in vielen Anwendungen wie Rohren, Kabeln, Fensterprofilen, Verpackungen, Bodenbelägen und Kunstleder verwendet.
  • Polyvinylacetat (PVAc): PVAc ist ein Vinylpolymer, das in der Papier-, Klebstoff-, Textil- und Holzindustrie als Bindemittel, Beschichtung und Füllstoff eingesetzt wird.
  • Polyvinylalkohol (PVA): PVA wird in der Papierherstellung, als Klebstoff, Beschichtung und in der Textilindustrie genutzt.
  • Polyvinylbutyral (PVB): PVB ist ein hochtransparentes Vinylpolymer, das in der Automobilindustrie für Windschutzscheiben und als Schutzfolie für Glas angewendet wird.
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  • Polystyrol (PS): PS ist ein sprödes und transparentes Vinylmaterial, das in der Verpackungsindustrie für Styropor und Einweggeschirr sowie in der Elektronik- und Automobilindustrie für Gehäuse und Armaturenbretter verwendet wird.
  • Polyvinylidenchlorid (PVDC): PVDC ist ein Vinylpolymer mit hoher Barrierewirkung gegen Gase, Wasserdampf und andere Chemikalien und wird in der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie eingesetzt.

Hinweis

  • Im Heimwerkerbereich wird fast ausschließlich das PVC für die moderne Wand- und Bodengestaltung verwendet. Es ist sowohl als Vinylbodenbelag als auch als Vinyltapete erhältlich.

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Wie wird Vinyl im Heimwerkerbereich verwendet?

Es gibt verschiedene Arten von Vinylböden, die sich nach ihrer Ausführung, ihrer Optik und Haptik unterscheiden:

  • Vinyl-Linoleum: Dies ist eine langlebige und pflegeleichte Vinyl-Variante, die aus einer Mischung aus Naturharz und Leinöl hergestellt wird. Vinyl-Linoleumböden gibt es in einer Vielzahl von Farben und Mustern, und sie sind sowohl für den Wohn- als auch für den Gewerbebereich geeignet.
  • Vinyl-Fliesen: Vinyl-Fliesen können das Aussehen von Keramik- oder Steinfliesen nachahmen, sind aber viel leichter anzubringen. Sie sind in verschiedenen Farben und Mustern erhältlich und können in Badezimmern, Küchen und anderen Bereichen verwendet werden, die einer hohen Beanspruchung ausgesetzt sind.
  • Vinyl-Planken: Vinyl-Planken ähneln Holzdielen oder -planken und sind eine erschwingliche Alternative zu Hartholzböden. Sie sind in einer Vielzahl von Holzarten und Farben erhältlich und können in Wohnräumen, Schlafzimmern und Essbereichen eingesetzt werden.
  • Kork-Vinyl: Dies ist eine Mischung aus Kork und Vinyl, die in Form von Planken oder Fliesen erhältlich ist. Kork-Vinyl ist weich und fußwarm und kann eine Alternative zu herkömmlichen Fliesen- oder Holzböden sein.
  • SPC- und WPC-Vinyl: SPC- und WPC-Vinylböden sind robuste und widerstandsfähige Vinyl-Varianten, die aus einer Mischung aus Kunststoff und Holzfasern hergestellt werden. Diese Art von Vinylböden sind besonders geeignet für stark beanspruchte Bereiche wie Flure, Büros und Gewerberäume.

Welche Vorteile hat ein Vinylboden?

Vinylböden haben eine Reihe von Vorteilen gegenüber Holz oder Fliesen. Wenn Sie noch unsicher sind, welches Material Sie für Ihre Wand- oder Bodengestaltung nutzen wollen, finden Sie im Folgenden einige Argumente, die für Vinyl sprechen.

  1. Erschwinglich: Vinylböden sind im Vergleich zu anderen Bodenbelägen wie Hartholz, Stein oder Fliesen erschwinglicher und können daher eine kostengünstige Option für Heimwerker sein.
  2. Langlebig: Vinylböden sind robust und widerstandsfähig gegenüber Kratzern, Abnutzung und Feuchtigkeit. Sie sind eine gute Wahl für stark frequentierte Bereiche im Haus wie Flure, Küchen und Badezimmer.
  3. Leicht zu reinigen: Ein Boden aus Vinyl ist pflegeleicht und kann einfach mit einem feuchten Mopp oder einem Staubsauger gereinigt werden. Flecken lassen sich leicht mit einem milden Reinigungsmittel entfernen.
  4. Vielseitig: Vinylböden sind in einer Vielzahl von Designs und Farben erhältlich und können das Aussehen von teureren Bodenbelägen wie Holz oder Stein nachahmen. Sie können in verschiedenen Räumen des Hauses verwendet werden, einschließlich Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küchen und Badezimmer.
  5. Einfach zu verlegen: Selbst ungeübte Heimwerker können einen Vinylboden verlegen. Einige Arten von Vinylböden können sogar schwimmend verlegt werden, ohne dass Klebstoff erforderlich ist.
  6. Fußwarm: Vinylböden können angenehm warm sein und bieten einen komfortablen Laufuntergrund, insbesondere in der kalten Jahreszeit.

Welche Nutzungsklassen gibt es bei Vinyl?

Die Nutzungsklassen von Vinyl beziehen sich auf die Beanspruchung, die der Bodenbelag aushalten kann. Diese Klassen sind durch Zahlen gekennzeichnet. Die Wahl der richtigen Nutzungsklasse hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Verwendungszweck des Raums, der Häufigkeit der Nutzung und der Belastung durch schwere Gegenstände.

Für den Wohnbereich wählen Sie zwischen drei verschiedenen Nutzungsklassen:

  • 21 - niedrig = Räume, die nur selten genutzt werden, z.B. Schlafzimmer
  • 22 - normal = Räume mit mittlerer Nutzung z.B. Esszimmer
  • 23 - stark = Räume mit hoher Belastung z.B. Wohnzimmer, Flure

Das sind die Vinyl - Abriebklassen

Darüber hinaus sollten auch die Abriebklassen von Vinyl berücksichtigt werden. Diese Klassen beziehen sich auf die Widerstandsfähigkeit des Bodenbelags gegenüber Abrieb und Kratzern. Die Abnutzungsklassen reichen von 1 bis 5, wobei Klasse 1 am wenigsten widerstandsfähig und Klasse 5 am widerstandsfähigsten ist.

Für Bereiche mit geringer Beanspruchung wie Schlafzimmer oder Gästezimmer ist eine Abnutzungsklasse von 1 oder 2 ausreichend. Für stark frequentierte Bereiche wie Flure und Küchen ist eine Abnutzungsklasse von 3 oder 4 zu empfehlen. In öffentlichen Bereichen wie Schulen und Krankenhäusern ist eine Abnutzungsklasse von 5 unerlässlich. Die Abriebklasse steht im direkten Zusammenhang mit den Nutzungsklassen von Vinylböden.

Wie verlegen Sie einen Vinylboden richtig?

Das Verlegen eines Vinylbodens ist mit etwas Geschick auch für ungeübte Heimwerker möglich. Im Folgenden finden Sie dazu eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie einen Vinylboden richtig verlegen können.

Schritt 1: Vorbereitung des Unterbodens

Stellen Sie sicher, dass der Unterboden sauber, trocken und eben ist. Entfernen Sie alle losen Schmutzpartikel, reinigen den Boden gründlich und glätten gegebenenfalls unebene Stellen mit einer Spachtelmasse.

Schritt 2: Zurechtschneiden der Vinylplanken oder -fliesen

Schneiden Sie die Vinylplanken oder Vinylfliesen so zurecht, dass sie in den Raum passen, in dem Sie den Bodenbelag verlegen möchten. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie genügend Verschnitt einplanen.

Tipp

  • Es ist wichtig, die Herstelleranweisungen für Ihren speziellen Vinylboden zu kennen. Jedes Produkt variiert hier bei den Verleganweisungen. Wenn Sie sich unsicher sind oder weitere Fragen haben, sollten Sie einen Fachmann konsultieren.

Schritt 3: Verlegen der ersten Reihe

Beginnen Sie immer in einer Ecke des Raumes und verlegen die erste Reihe entlang der Wand. Achten Sie darauf, dass Abstand zur Wand ausreichend groß ist, um später das Ausdehnen des Bodens zu ermöglichen.

Schritt 4: Verlegen der weiteren Reihen

Die weiteren Reihen der Planken oder Fliesen verlegen Sie, indem Sie die Verbindungslaschen ineinanderschieben. Hier sollten Sie darauf achten, dass die Planken oder Fliesen gleichmäßig angeordnet werden.

Schritt 5: Zurechtschneiden der letzten Planken oder Fliesen

Die letzten Planken oder Fliesen schneiden Sie auf Maß zurecht und passen sie anschließend ein.

Schritt 6: Verlegen der Abschlussleisten

Damit der Rand des Vinylbodens abgedeckt ist, sollten Sie an passende Wandabschlussleisten denken. Diese verbauen Sie, wenn der komplette Vinylboden verlegt ist.

Schritt 7: Reinigung

Zum Schluss sollten Sie den neuen Vinylboden gründlich reinigen, um Materialreste zu entfernen, bevor sie antrocknen.

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