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Richtig messen: SO wirds genau & fehlerfrei!

  • Aktualisiert: 10.05.2023
  • 13:46 Uhr

"Winkel halten die Welt zusammen", können aber leider keine Ungenauigkeit oder Messfehler korrigieren. Daher sind Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit beim Ausmessen unerlässlich für den Heimwerker.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Wissenswert: Über die Einführung des metrischen Systems

  • Welche Messhilfen gibt es für die Ermittlung von Abmessungen?

  • Digital messen mit dem Laser

  • Wasserwaage: zum horizontalen oder vertikalen Ausrichten von Gegenständen

  • Winkel und Raumecken richtig messen

  • Die wichtigsten Tipps, um Messfehler zu vermeiden

Die korrekten Messdaten sind die Voraussetzung für zahlreiche DIY-Projekte. Doch genau an dieser Stelle kommt es immer wieder zu Fehlern. Um richtig zu messen, brauchen Sie einerseits geeignete Messwerkzeuge und auf der anderen Seite auch eine gute Technik. In diesem Beitrag finden Sie alles Wissenswerte dazu, wie Sie richtig messen können.

Wissenswert: über die Einführung des metrischen Systems

Am 1. Januar 1872 wurde in ganz Deutschland das metrische System eingeführt. Seitdem ist sowohl in Berlin als auch in Stuttgart und an jedem anderen Ort ein Meter exakt gleich lang. Das war vorher jedoch anders, denn im feudalistischen Europa existierten rund 10.000 verschiedene Maße. Die Länge einer "Elle" bestimmte sich zum Beispiel anhand der Körpermaße des regierenden Fürsten. Dadurch wurden Handelsbeziehungen stark erschwert. So war zum Beispiel auch der "Fuß" in Österreich rund 30 Zentimeter länger als der in Bayern.

Es gab zahlreiche Versuche, eine einheitliche Längendefinition zu finden, bis die Astronomen Pierre Méchain und Jean-Baptiste Delambre den Urmeter definierten. Dieser basiert auf der Strecke zwischen Dünkirchen und Barcelona und wurde anhand des Längengrades der Erde ermittelt. Nachdem das neue System in Deutschland mit Meter und Millimeter-Unterteilungen eingeführt wurde, unterzeichneten 1975 insgesamt 17 Nationen die internationale Meterkonvention.

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Welche Messhilfen gibt es für die Ermittlung von Abmessungen?

Fast jedes Projekt beginnt damit, Maß zu nehmen und richtig zu messen. Am Ende darf ein Brett, ein Schrank oder das neue Bett nur so groß sein, wie Platz vorhanden ist. Messfehler, die am Anfang eines DIY-Projektes oder eines Bauvorhabens gemacht werden, lassen sich oft nur schlecht oder gar nicht ausgleichen. Doch wann benutzt man welches Messinstrument, um die korrekte Länge zu ermitteln?

Einbauschrank nach Maßanfertigung

Profi-Tipps: Ausmessen einer Dachschräge

Wie misst man am geschicktesten eine Dachschräge aus? Super-Heimwerker Tommo macht es in vier Schritten mit seinen Profi-Tipps vor.

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Zollstock: kurze Strecken richtig messen

Jeder Profi- und auch jeder Hobby-Handwerker trägt ihn immer bei sich: den Zollstock. Er gibt auf die Schnelle einen Eindruck davon, wie breit oder lang ein Gegenstand ist oder wie breit der Türrahmen ist um abzuschätzen, ob die neue Waschmaschine auch dort durchpasst. Unter Profis wird der Zollstock auch als Gliedermaßstab oder als Meterstab bezeichnet.

Zollstöcke können Sie in verschiedenen Genauigkeitsklassen kaufen. Diese Genauigkeitsklasse richtet sich nach dem Material und wie sich dieses unter bestimmten Bedingungen verändern kann. Beispielsweise verändert sich Metall unter Hitze und Holz im Kontakt mit Wasser. Daher ist in den Zollstöcken eine gewisse Messtoleranz eingearbeitet. Die Genauigkeitsklasse legt die zu erwartende Abweichung des Messwertes fest, der durch das Messgerät selbst zu erwarten ist. Es werden genau drei Genauigkeitsklassen angeboten:

  1. Genauigkeitsklasse 3 für Holz und Kunststoff
    Zu dieser Kategorie gehört der klassische Holzzollstock. Auf eine Zollstocklänge von 2 Metern ist eine Messtoleranz von 1,4 Millimetern im Plus- und Minusbereich eingearbeitet.
  2. Genauigkeitsklasse 2 für Aluminium  
    Hierzu gehören verschiedene Zollstöcke und Maßbänder aus Metall. Auf eine Zollstocklänge von 2 Metern ist eine Messtoleranz von 0,7 Millimetern eingearbeitet.
  3. Genauigkeitsklasse 1 für Laser
    Bei Laser-Messungen, die meistens für weitere Entfernungen eingesetzt werden, besteht nur noch eine erlaubte Messtoleranz von 0,3 Millimetern. Diese Werte erreichen nur noch Messgeräte aus Metall oder gute Handlaser.
Handwerker / Heimwerker misst die Länge bei einem Holzbrett mit dem Zollstock und einem Bleistift
Artikel

Messlänge nach Bedarf

Immer nach Maß: Die Arbeit mit dem Zollstock

Einen Zollstock hat fast jeder zu Hause oder zumindest schon mal in der Hand gehalten. Als Messgerät ist es aus der Welt des Handwerks nicht mehr wegzudenken. Wir zeigen Ihnen in diesem Ratgeber, welche Zollstockarten es gibt und worauf Sie beim Kauf achten sollten.

  • 23.03.2023
  • 17:16 Uhr

Achten Sie beim Kauf eines Zollstockes immer auf das CE-Zeichen. Mit dieser Kennzeichnung garantiert der Hersteller gemäß der EU-Verordnung 765/2008, dass das Produkt den geltenden Anforderungen entspricht.

Tipps für die Auswahl des richtigen Zollstocks

  • Zollstöcke können Sie aus Holz oder Kunststoff kaufen. Kunststoff ist dabei langlebiger, kann sich aber unter starker Sonneneinwirkung verformen. Holz-Zollstöcke sollten dagegen nicht zu oft in Kontakt mit Wasser kommen. Achten Sie auf die Verarbeitung. Messinggelenke können nicht so schnell rosten, weswegen sie die erste Wahl sind.

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Maßband: Die Alternative zum Zollstock

Wer nicht mit dem Zollstock messen möchte oder gerade keinen zur Hand hat, kann auch mit einem Maßband passgenau messen. Es ist kompakter und in verschiedenen Längen erhältlich. Ein entscheidender Nachteil des Maßbandes zeigt sich dann, wenn Sie größere Längen abmessen wollen, denn Sie benötigen dann zwei Handwerker, um richtig zu messen. Das Material des Maßbandes ist robuster gegenüber Feuchtigkeit und Hitze und so langlebiger im praktischen Einsatz.

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Digital messen mit dem Laser

Wer wirklich exakt messen und skizzieren möchte, der greift am besten zum Laserentfernungsmesser. Dieses Gerät lohnt sich vor allem zum Ausmessen von Räumen oder größeren Entfernungen, bei denen der Zollstock schnell an seine Grenzen kommt. Die Bedienung der meisten Geräte ist intuitiv.

Wenn Sie beispielsweise eine Wandlänge ausmessen wollen, dann legen Sie das Lasermessgerät an das Ende der Wand und richten den Laserstrahl auf die gegenüberliegende Ecke. Auf dem Display erscheint jetzt die exakte Kantenlänge. Darüber hinaus können Sie mit dem Laser auch Flächen und Volumen berechnen. Das ist besonders praktisch, wenn Sie die benötigte Farbe für eine Wand ermitteln wollen.

Wasserwaage: zum horizontalen oder vertikalen Ausrichten von Gegenständen

Hängt das Bild wirklich schief? Die Frage lässt sich ganz einfach beantworten, wenn Sie eine Wasserwaage im Haus haben. Das Herzstück dieser Waage ist die sogenannte Libelle. Dabei handelt es sich um eine mit Wasser gefüllte transparente Kunststoffröhre, in welcher sich eine Luftblase befindet. Mittig sind zwei Markierungen angebracht.

Wie kann ich die Wasserwaage richtig nutzen?

Wichtig ist, dass die Messfläche sauber ist und sich darunter keine Steinchen oder andere Erhebungen befinden. Diese würden das Messergebnis verfälschen. Ist dies ausgeschlossen, dann legen Sie die Wasserwaage auf die zu bewertende Fläche. Im Beispiel des Bildes an der Wand also oben auf den Rahmen. Die Wasserblase im Inneren der Libelle kann sich in beide Richtungen, also nach links und rechts bewegen. Genau dann, wenn sich die Luftblase in der Mitte beider Markierungen befindet, ist der Gegenstand gerade.

Hinweis

  • Wenn Sie mit einer Wasserwaage arbeiten, spielt es keine Rolle, ob Sie das Messinstrument gerade oder über Kopf halten. Auch das Messen in der Vertikalen ist möglich.

Winkel und Raumecken richtig messen

Wenn Sie beispielsweise Fußbodenleisten anbringen wollen, dann kann dies gerade im Altbau zu einer besonderen Herausforderung werden. Die Ecken sind – anders als in Neubauten – oft nicht exakt in einem 90 °-Winkel gehalten. Stattdessen gibt es mehr oder weniger große Abweichungen, die Sie richtig messen sollten. Das Messen von Winkeln und Raumecken ist sehr fehleranfällig – umso wichtiger ist es, hier auf das richtige Werkzeug und eine geeignete Technik zu setzen.

Digitale Winkelmesser sind hier die Methode der Wahl. Sie richten das Gerät einfach auf die Ecke, die ausgemessen werden soll. Auf einem elektronischen Display wird dann der gemessene Wert angezeigt. Allerdings kosten die Geräte rund 25,00 Euro. Der Kauf lohnt sich also nur dann, wenn Sie regelmäßig Winkel messen wollen. Alternativ gibt es auch wesentlich günstiger Zollstöcke, bei denen Winkelgrößen im Gelenk abgebildet sind.

Die wichtigsten Tipps, um Messfehler zu vermeiden

Es gibt beim Messen verschiedene Fehlerquellen, die schlimmstenfalls das gesamte Projekt ins Wanken bringen können. Messfehler können sich am Ende addieren. Um dies zu vermeiden, zeigen wir Ihnen an dieser Stelle typische Messfehler auf.

  • Unleserliche Aufzeichnungen: Ist das nun eine 2 oder eine 3? Im Eifer des Gefechts können Notizen schnell unleserlich werden. Manchmal ist auch der Bleistift stumpf und zeichnet nicht mehr richtig auf. Fehler sind in diesem Fall vorprogrammiert.
  • Maße vergessen: Achten Sie darauf, dass Sie alle wichtigen Maße aufschreiben, die für Ihr Projekt wichtig sind.
  • Elektrische Komponenten: Beachten Sie beim Messen elektrische Komponenten wie Steckdosen und Schalter sowie Stützen oder Pfeiler im Raum.
Heimwerker benutzen viele verschiedene Werkzeuge zum Ausmessen von Längenverhältnissen. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, welches Messgerät für welchen Einsatz gedacht ist und wie Sie damit exakte Ergebnisse bekommen.
Heimwerker benutzen viele verschiedene Werkzeuge zum Ausmessen von Längenverhältnissen. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, welches Messgerät für welchen Einsatz gedacht ist und wie Sie damit exakte Ergebnisse bekommen.© stock.adobe.com
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