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Den Dreh raushaben

Schrauben: Arten, Formen und Verwendungszwecke

  • Veröffentlicht: 25.04.2023
  • 08:52 Uhr

Das Wichtigste in Kürze

  • Was ist eine Schraube und wann wird sie verwendet?

  • Das sind die verschiedenen Antriebe im Schraubenkopf

  • Welches Werkzeug benötige ich zum Herstellen einer Schraubenverbindung?

  • Welche Schraube für welches Material?

  • Verschiedene Gewindearten von Schrauben

  • Wann werden Gewindeschrauben mit Muttern und Unterlegscheiben benötigt?

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Wenn Sie gerne DIY-Projekte durchführen, werden Sie sicherlich früher oder später mit Schrauben in Berührung kommen. Schrauben sind ein unverzichtbares Element beim Bauen und Reparieren von Dingen. Aber wie wählt man die richtigen Schrauben aus? Welche Art von Schrauben sollten Sie verwenden, wenn Sie eine bestimmte Art von Projekt durchführen? Und wie zieht man Schrauben richtig fest? In diesem Ratgeber werden wir diese und weitere Fragen beantworten und Ihnen dabei helfen, Schrauben in Ihren DIY-Projekten sicher und effektiv verwenden zu können.

Was ist eine Schraube und wann wird sie verwendet?

Eine Schraube ist ein Verbindungselement, mit dem sich zwei Werkstücke miteinander kombinieren lassen. Sie besteht üblicherweise aus zwei Komponenten: dem Schraubenkopf und dem Stift bzw. Bolzen, in den ein Gewinde eingearbeitet ist. Dieses Gewinde macht den Unterschied zwischen Schraube und Nagel aus. Es sorgt für den nötigen Halt, weil es sich im Material verkeilt und hat auf der anderen Seite den Vorteil, dass Schrauben sich in den meisten Fällen leicht wieder herausdrehen lassen. Schrauben benötigen Sie bei diversen DIY-Projekten – beim Bauen oder Reparieren von Möbeln etwa oder beim Bau einer Terrasse.

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Unterscheidung von Schrauben nach ihrem Material

  • Edelstahlschrauben
    Schrauben aus Edelstahl gehören zu den beliebtesten Varianten, da sie auch im Außenbereich eingesetzt werden können. Ab Edelstahlklasse A2 sind sie rostfrei.
  • Stahlschrauben
    Stahl ist das am meisten verwendete Schraubenmaterial. In der Regel sind Stahlschrauben beschichtet (z.B. galvanische Beschichtung) und bieten so einen Schutz vor Korrosion.
  • Messingschrauben
    Aufgrund ihres edlen Aussehens werden Messingschrauben meistens dort verwendet, wo die Schraube sichtbar ist und einen dekorativen Effekt haben soll.
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Welche Schraube eignet sich für welches Material?

Welche Schraube eignet sich für welches Material?

Schraube ist Schraube, oder? Nicht ganz! In der allgemeinen Einordnung unterteilt man die wichtigsten Schraubentypen in vier Kategorien, abhängig davon, für welches Material sie verwendet werden.

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  • 01:08 Min
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  • Kunststoffschrauben
    Kunststoffschrauben werden aus Nylon hergestellt. Sie werden vor allem im Elektrobau verwendet, da sie keine leitenden Eigenschaften haben.
  • Aluminiumschrauben
    Auch Aluschrauben sind mittlerweile im Heimwerkerbereich gebräuchlich. Sie sind sehr leicht und haben eine hohe Anziehwirksamkeit.
  • Kupferschrauben
    Schrauben aus Kupfer werden eher selten verwendet. Ist der farbliche Effekt gewünscht, dann werden meistens Edelstahlschrauben mit einer Kupferbeschichtung versehen.

Das sind die verschiedenen Antriebe im Schraubenkopf

Damit eine Schraube in ein Werkstück gebracht werden kann, muss sie mit einem Werkzeug in das Material eingedreht werden. Dafür sind im Schraubenkopf sogenannte Antriebe eingearbeitet. Der Antrieb entscheidet über das Werkzeug, mit dem Sie die Schraube durch optimale Kraftübertragung mit ihrem Gewinde in das Material einbringen.

Der Schraubenschlitz ist der standardisierte Antrieb bei einer Schraube, weil er in der Produktion sehr günstig ist. Da der Schlitz wenig Halt bietet, ist das Risiko abzurutschen relativ hoch.
Der Schraubenschlitz ist der standardisierte Antrieb bei einer Schraube, weil er in der Produktion sehr günstig ist. Da der Schlitz wenig Halt bietet, ist das Risiko abzurutschen relativ hoch.© stock.adobe.com
Wie der Name schon sagt, ist der Antrieb hier in Kreuzform gearbeitet. Dadurch ist sowohl der benötigte Kraftaufwand geringer als auch das Verletzungs- und Abrutschrisiko.
Wie der Name schon sagt, ist der Antrieb hier in Kreuzform gearbeitet. Dadurch ist sowohl der benötigte Kraftaufwand geringer als auch das Verletzungs- und Abrutschrisiko.© stock.adobe.com
Dabei handelt es sich um einen erweiterten Kreuzschlitz. Dieser bietet einen zusätzlichen seitlichen Halt, wenn sie mit dem Schraubendreher eingedreht wird.
Dabei handelt es sich um einen erweiterten Kreuzschlitz. Dieser bietet einen zusätzlichen seitlichen Halt, wenn sie mit dem Schraubendreher eingedreht wird.© stock.adobe.com
Der Innensechsrund-Antrieb ist auch als TORX® bekannt. Er gibt seitlich einen optimierten halt und ermöglicht die Übertragung hoher Drehmomente.
Der Innensechsrund-Antrieb ist auch als TORX® bekannt. Er gibt seitlich einen optimierten halt und ermöglicht die Übertragung hoher Drehmomente.© stock.adobe.com
Beim Außensechskant-Antrieb besitzt der Schraubenkopf eine sechseckige Form. Das ermöglicht eine sehr hohe Kraftübertragung vom Werkzeug auf die Schraube.
Beim Außensechskant-Antrieb besitzt der Schraubenkopf eine sechseckige Form. Das ermöglicht eine sehr hohe Kraftübertragung vom Werkzeug auf die Schraube.© stock.adobe.com
Das Pendant zum Außensechskant ist der Innensechskant, dessen Antriebsform im Inneren sechseckig ist. Er wird dann gewählt, wenn ein Zugang zum Schraubenkopf lediglich von oben möglich ist.
Das Pendant zum Außensechskant ist der Innensechskant, dessen Antriebsform im Inneren sechseckig ist. Er wird dann gewählt, wenn ein Zugang zum Schraubenkopf lediglich von oben möglich ist.© stock.adobe.com
Der Schraubenschlitz ist der standardisierte Antrieb bei einer Schraube, weil er in der Produktion sehr günstig ist. Da der Schlitz wenig Halt bietet, ist das Risiko abzurutschen relativ hoch.
Wie der Name schon sagt, ist der Antrieb hier in Kreuzform gearbeitet. Dadurch ist sowohl der benötigte Kraftaufwand geringer als auch das Verletzungs- und Abrutschrisiko.
Dabei handelt es sich um einen erweiterten Kreuzschlitz. Dieser bietet einen zusätzlichen seitlichen Halt, wenn sie mit dem Schraubendreher eingedreht wird.
Der Innensechsrund-Antrieb ist auch als TORX® bekannt. Er gibt seitlich einen optimierten halt und ermöglicht die Übertragung hoher Drehmomente.
Beim Außensechskant-Antrieb besitzt der Schraubenkopf eine sechseckige Form. Das ermöglicht eine sehr hohe Kraftübertragung vom Werkzeug auf die Schraube.
Das Pendant zum Außensechskant ist der Innensechskant, dessen Antriebsform im Inneren sechseckig ist. Er wird dann gewählt, wenn ein Zugang zum Schraubenkopf lediglich von oben möglich ist.
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Welches Werkzeug benötige ich zum Herstellen einer Schraubenverbindung?

Für die Herstellung einer Verbindung mit einer Schraube benötigen Sie einfache Werkzeuge, die jeder gut sortierte Heimwerker in seiner Werkstatt haben sollte.

➜ Schraubendreher

Mit dem Schraubendreher ziehen Sie die Schraube manuell fest. Er besteht aus einem Griff und einer Klinge, die mit unterschiedlichen Spitzen in der Form des Antriebs versehen werden kann. Für einen Kreuzschlitz-Antrieb benötigen Sie einen Kreuzschlitz-Schraubendreher.

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➜ Schraubenschlüssel

Auch der Schraubenschlüssel wird mit der Hand bedient. Er kann Schrauben lösen oder festziehen. Schraubenschlüssel gibt es ebenfalls mit unterschiedlichen Antriebsprofilen – je nach Form des Schraubenkopfes

➜ Akku-Schrauber

Mit einem passenden Aufsatz, sogenannten Bits, können Sie eine Schraube auch mit einem Akku-Schrauber in ein Werkstück bringen. Insbesondere bei harten Hölzern ist der Akku-Schrauber ein unverzichtbarer Helfer.

Als Heimwerker benötigen Sie auch sogenannte Bits. Dabei handelt es sich um Steckeinsätze, die sowohl für den Akkuschrauber als auch für alle anderen Arten von Schraubern geeignet sind. Es gibt für jeden Schraubantrieb einen eigenen Bit – so brauchen Sie nicht für jede Schraube einen eigenen Schraubendreher, sondern setzen einfach den jeweiligen Bit ein.

Hinweis

  • Daneben gibt es auch Steckschlüssel und Rohrschlüssel, die in ihren Konturen entsprechend der Schraubenköpfe ausgeformt sind. Sie werden an drehbaren Stiften angesteckt, dann über den Schraubenkopf gelegt und können auf diese Weise bewegt werden. Passend zu den Antrieben gibt es ganze Steckschlüssel-Sätze.

Welche Schraube für welches Material?

Schrauben werden hinsichtlich des zu bearbeitenden Materials ausgewählt. Je nachdem, in welches Material Sie die Schraube eindrehen wollen, müssen Sie die passende Schraubenart auswählen.

➜ Holzschrauben

Eine Schraube für Holz ist eine Gewindeschraube mit einem Holzgewinde oder einem Teilgewinde, das speziell für die Verwendung in Holzkomponenten entwickelt wurde. Holzschrauben sind in der Regel aus hochwertigem Stahl oder Edelstahl gefertigt. Die Schraube bietet einen sicheren Halt, indem sie in das Holz eindringt und das Material zusammendrückt.

➜ Metallschrauben

Eine Schraube für Metall ist eine Gewindeschraube aus Stahl oder Edelstahl, die speziell für die Verwendung in Metallkomponenten entwickelt wurde. Sie hat eine abgeflachte Unterlegscheibe unter dem Schraubenkopf und ein scharfes Gewinde, das in das Material eindringt und einen sicheren Halt bietet.

Hinweis

  • Es ist wichtig, die richtige Schraubenlänge zu wählen und die Schraube korrekt festzuziehen, um ein Lösen oder Verrutschen zu vermeiden.

➜ Betonschrauben

Betonschrauben werden im Heimwerkerbereich eher selten eingesetzt. Sie werden meistens beim Hausbau eingesetzt, da sie fest in Beton oder Mauerwerk verankert werden können. Daher werden sie auch als Betonanker bezeichnet.

Verschiedene Gewindearten von Schrauben

Das Gewinde ist schlussendlich ausschlaggebend dafür, wo die Schraube verwendet werden kann. Grundsätzlich wird zwischen einem Vollgewinde und einem Teilgewinde unterschieden. Das Vollgewinde reicht von der Spitze bis unter den Schraubenkopf, während ein Teilgewinde nur etwa 60% der gesamten Schraubenlänge ausmacht. Eine Schraube mit Teilgewinde wird zum Beispiel für das Verschrauben von Kanthölzern oder Platten an Balken verwendet, wobei der gewindefreie Teil dann etwa die Stärke der Platten oder Balken haben sollte. Das garantiert einen optimalen Anzug der Schraube.

Daneben gibt es auch Schrauben mit einem sogenannten Fixiergewinde. Hier befindet sich in der Mitte des Schaftes ein gewindefreier Teil. Fixierschrauben kommen zum Beispiel beim Verlegen von Bodendielen zum Einsatz, da sie Knarrgeräusche verhindern.

Schrauben haben verschiedene Festigkeitsklassen

Schrauben werden in verschiedenen Festigkeitsklassen verkauft, die zwischen 3.6 und 12.9 variieren. Je höher der Wert ist, desto belastbarer ist die Schraube. Die erste Zahl gibt dabei die Zugfestigkeit an, die zweite Zahl die Steckgrenze (Dehngrenze) der jeweiligen Schraubenart. Diese beiden Werte geben an, wie weit sich eine Schraube ziehen oder dehnen lässt, bis sie ihre Haltbarkeit verliert. Die Klassifizierung erfolgt nach DIN-Norm und ist EU-weit gültig. Die am häufigsten verwendeten Festigkeitsklassen von Schrauben sind 4.8, 8.8, 10.9 und 12.9.

Tipp

  • Unterhalb der 4.8-Grenmze haben die Schrauben meistens eine minderwertige Qualität und sollten nicht für sicherheitsrelevante Verbindungen eingesetzt werden.

Wann werden Gewindeschrauben mit Muttern und Unterlegscheiben benötigt?

Gewindeschrauben werden in der Regel mit Muttern und Unterlegscheiben verwendet, um eine stabilere Verbindung zwischen den beiden verbundenen Komponenten zu gewährleisten. Die Mutter wird auf das Gewinde der Schraube gedreht und durch Anziehen der Mutter mit einem Schraubenschlüssel wird die Schraube festgezogen und die beiden Komponenten werden miteinander verbunden. Die Unterlegscheibe wird normalerweise unter die Mutter gelegt, um den Druck auf die Oberfläche gleichmäßiger zu verteilen und das Material zu schützen.

Unterlegscheiben können aus verschiedenen Gründen nötig sein:

  • Bessere Kraftverteilung  
    Die Unterlegscheiben können die Last der Gewindebefestigung besser verteilen. So wird das Material darunter nicht beschädigt.
  • Abstandskorrektur
    Wenn die Schraube länger ist als das Objekt tief, dann kann durch die Unterlegscheibe ein Herausragen auf der anderen Seite verhindert werden.
  • Vibrationen reduzieren
    Muttern können sich durch Vibrationen leicht lösen. Unterlegscheiben aus Gummi oder Kunststoff können dies verhindern.
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