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FBI und Secret Service zu Motiv

Trump-Attentäter recherchierte vor Anschlag zu Amoklauf in Michigan

  • Veröffentlicht: 19.07.2024
  • 18:04 Uhr
  • Michael Reimers
15. Juli 2024, USA, Butler: Die Luftaufnahme zeigt die Butler Farm Show, den Schauplatz der Wahlkampfveranstaltung, bei der Trump während seiner Rede am 13. Juli angeschossen wurde.
15. Juli 2024, USA, Butler: Die Luftaufnahme zeigt die Butler Farm Show, den Schauplatz der Wahlkampfveranstaltung, bei der Trump während seiner Rede am 13. Juli angeschossen wurde.© Gene J. Puskar/AP

Vor den Schüssen auf Donald Trump soll der Attentäter im Internet nach Informationen über den Amokläufer Ethan Crumbley gesucht haben, der 2021 als Teenager vier Mitschüler an seiner Highschool in Oxford bei Detroit erschossen hatte. Plante auch Thomas Matthew Crooks einen Massenmord?

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Das Wichtigste in Kürze

  • FBI und Secret Service ermitteln weiterhin das Motiv für den Mordanschlag auf Donald Trump.

  • Dabei interessieren sich die Behörden auch für die Suchanfragen des Schützen im Internet.

  • Wie CNN meldet, recherchierte Trumps Attentäter vor dem Anschlag auch zum Amoklauf von Ethan Crumbley.

Trumps Attentäter hat nach Informationen von CNN im Internet zur Verhaftung des minderjährigen Amokläufers von Michigan und dessen Eltern recherchiert, die im April 2024 wegen der tödlichen Schüsse auf vier Mitschüler ihres Sohnes Ethan Crumbley an dessen Highschool in Oxford bei Detroit im Jahr 2021 ebenfalls zu langjährigen Haftstrafen verurteilt wurden.

Wie es in dem Bericht weiter heißt, rief der Trump-Schütze Thomas Matthew Crooks Websites für den Bau von Sprengstoff auf und fertigte Minuten, bevor er auf den Ex-US-Präsidenten schoss, noch einen Screenshot von einem Livestream der Kundgebung in Butler, Pennsylvania an.

Im Video: Erste Ansprache nach Attentat - Trumps Rede in voller Länge

Versagen der Strafverfolgungsbehörden

Zu den neuen Erkenntnissen, die CNN zufolge am Mittwoch (17. Juli, Ortszeit) von Beamt:innen des FBI und des Secret Service in einem Briefing mit der Regierung sowie weiteren, in die Ermittlungen eingeweihten Personen mitgeteilt wurden, gehört auch, dass Thomas Matthew Crooks eine Woche vor dem Attentat auf Donald Trump im Internet nach dem Ort, an dem Trump eine Rede halten wollte, sowie nach weiteren Informationen über Trump und US-Präsident Joe Biden suchte.

Bei den Ermittlungen der möglichen Motive für den Anschlag auf den ehemaligen Präsidenten am Samstag fanden sich bisher laut CNN kaum Hinweise auf politische oder ideologische Absichten. Der Suchverlauf des 20-jährigen Attentäters im Internet ermögliche jedoch ein differenziertes Bild der Denkweise des Attentäters. Verhaltensexpert:innen des FBI erstellen dem Bericht zufolge derzeit ein Profil von Crooks, das auf diesen Erkenntnissen basiert, teilte das FBI der Regierung mit.

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Wollte Crooks einen Massenanschlag verüben?

Eine sich abzeichnende Theorie, die sich zum Teil auf den Zeitpunkt und die Themen der Online-Suchen des Schützen stützt, besagt nach Aussagen eines US-Beamten, dass Thomas Matthew Crooks einen Massenanschlag verüben wollte und dass die Nähe und der Zeitpunkt der Trump-Veranstaltung die beste Gelegenheit dafür bot.

Im Gegensatz zu anderen Amokläufer:innen, die oft Manifeste oder Schriften hinterlassen, um ihren Angriff zu erklären, habe Crooks jedoch nur wenige Hinweise hinterlassen, weder in seinem Zimmer noch im Internet. In seinem Auto hätten die Ermittler:innen rudimentäre Sprengsätze gefunden, eine kugelsichere Weste, weitere Munition des Typs, den er bei dem Anschlag verwendet hat, und eine Drohne. Im Haus der Familie seien zudem 14 Schusswaffen und weitere Sprengstoffe sowie ein zweites Mobiltelefon, ein Laptop und eine Festplatte sichergestellt worden.

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Attentäter recherchierte auch zu Depressionen

Die Ermittler:innen konzentrieren sich dem Bericht zufolge auf Crooks' Online-Aktivitäten in den Monaten und Tagen vor dem Anschlag. Im Umfeld des Einzelgängers, der von Familienmitgliedern und Personen, die mit ihm zusammenarbeiteten, als ruhig beschrieben wurde, habe es keine Anzeichen dafür gegeben, dass er einen Anschlag plante.

Den Ermittlungen nach hat Thomas Matthew Crooks im April auf Websites nach Informationen über schwere depressive Störungen und die Behandlung depressiver Krisen gesucht. Auf seinem Haupthandy fanden die Ermittler das Verhaftungsfoto des Amokläufers Ethan Crumbley sowie Informationen über den Teenager und dessen Eltern, die beide der fahrlässigen Tötung für schuldig befunden wurden.

Im Video: Nach Trump-Tweet - Biden ordnet Schutz für Robert F. Kennedy Jr. an

Einschlägige Internetsuche kurz vor Anschlag

Drei Tage, nachdem das Trump-Wahlkampfteam die Kundgebung in Butler angekündigt hatte, führte Crooks zahlreiche Online-Recherchen nach bekannten politischen Persönlichkeiten und politischen Veranstaltungen durch. Die Stadt im Westen Pennsylvanias liegt etwa eine Stunde von Crooks Wohnort entfernt. Dem CNN-Bericht nach suchte Crooks etwa nach dem Datum und dem Ort des Nominierungskongresses der Demokraten, der im August in Chicago stattfindet, und nach dem Ort der Trump-Kundgebung. Weiterhin fragte er Informationen über Trump, Biden und andere wichtige politische Persönlichkeiten ab.

Am Tag der Kundgebung recherchierte Crooks mehrfach im Internet, unter anderem nach Fotos vom Ort, an dem Trump seine Rede halten sollte, und nach einem örtlichen Waffengeschäft in der Nähe seines Wohnorts, in dem er an diesem Tag Kugeln kaufte. Die Ermittler:innen fanden demnach auch Daten, aus denen hervorgeht, dass Crooks den Ort der Kundgebung eine Woche vorher besucht hat.

Am Morgen der Kundgebung selbst soll er sich auf dem Gelände der Kundgebung länger als eine Stunde aufgehalten haben. Anschließend ging er nach Hause und holte nach Ansicht der Ermittler:innen ein AR-15-Gewehr, das seinem Vater gehörte. Crooks' Vater sagte später aus, er habe gesehen, wie sein Sohn das Haus mit dem Gewehr verließ, und angenommen, dass er zu einem Schießstand ging, den die beiden häufig besucht hatten.

  • Verwendete Quellen:
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