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Nahost

Syrische Geheimdienste führten Akten über acht Millionen Menschen

  • Aktualisiert: 25.05.2025
  • 14:57 Uhr
  • dpa
Ein Mitglied der neuen syrischen Sicherheitskräfte geht die Zellengalerie des Militärgefängnisses Saidnaja am Stadtrand von Damaskus entlang.
Ein Mitglied der neuen syrischen Sicherheitskräfte geht die Zellengalerie des Militärgefängnisses Saidnaja am Stadtrand von Damaskus entlang.© Mosa'ab Elshamy/AP/dpa

Fast ein Drittel der syrischen Bevölkerung stand während Assads Herrschaft unter Überwachung – der neue Machtwechsel wirft Fragen auf.

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Während der Herrschaft des früheren Machthabers Baschar al-Assad in Syrien hatten die Geheimdienste mutmaßlich rund acht Millionen Menschen unter Beobachtung und damit fast ein Drittel der gesamten Bevölkerung. "Es geht um fast ein Drittel des syrischen Volks, über die der Geheimdienst und andere Behörden Akten führten", sagte ein Sprecher des Innenministeriums gestern.

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Mehr als acht Millionen Menschen seien aus politischen Gründen "gesucht" worden, sagte der Sprecher. Der Begriff bezog sich im Syrien unter Assad häufig auf Teilnehmer von Protesten gegen die Regierung, die unter dem breiten Vorwurf des "Terrorismus" unter strenge Beobachtung gestellt oder festgenommen und inhaftiert wurden.

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Neue Machthaber bemühen sich um moderates Image

Nach drei Jahrzehnten seines Vaters an der Macht herrschte Baschar al-Assad ab dem Jahr 2000 in Syrien mit brutalsten Methoden. 2011 begannen Massenproteste gegen die Regierung, die Sicherheitskräfte gewaltsam niederschlugen. Daraus entwickelte sich ein Bürgerkrieg mit Hunderttausenden Toten und massiver Zerstörung. Hunderttausende weitere landeten in Gefängnissen, viele wurden gefoltert oder verschwanden.

Assad wurde im Dezember von einem Milizenbündnis gestürzt und floh nach Russland. Die neuen Machthaber in Damaskus bemühen sich seitdem um ein moderates Image in der Hoffnung um internationale Anerkennung und wirtschaftliche Unterstützung. Zugleich bleiben Sorgen, dass die neue Regierung Minderheiten unterdrücken oder diese anders als angekündigt nicht ausreichend schützen könnte.

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:newstime vom 25. Mai 2025 | 19:55
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