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Appell der Spitzenverbände

Schadet der AfD-Höhenflug der deutschen Wirtschaft?

  • Aktualisiert: 01.08.2023
  • 12:17 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Die deutsche Wirtschaft ist über den aktuellen AfD-Höhenflug tief besorgt.
Die deutsche Wirtschaft ist über den aktuellen AfD-Höhenflug tief besorgt.© Heiko Rebsch/dpa

Der Höhenflug der AfD bereitet der deutschen Wirtschaft große Sorgen. Von der Ampel-Koalition fordert sie eine bessere Politik für die Mitte der Gesellschaft.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft und des Handwerks sind besorgt über den AfD-Höhenflug.

  • Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit seien unverhandelbare Grundsätze.

  • Die Ampel-Koalition wird aufgefordert, effizientere Politik für die Mitte der Gesellschaft zu machen.

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Mit Blick auf das aktuelle Umfragehoch der AfD mahnen Deutschlands Arbeitgeber und das Handwerk die anderen Parteien zu effizienter Politik für die Mitte der Gesellschaft. "Die guten Umfragewerte der AfD erschüttern mich persönlich und auch als Unternehmer", sagte Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch (26. Juli).

Deutsche Wirtschaft besorgt über AfD

Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Jörg Dittrich, sagte: "Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit sind unverhandelbare Grundsätze. Einzelne Parteien der Ränder sollten uns nicht davon ablenken, diese Grundlagen unseres Zusammenlebens im Zentrum unseres Handelns zu behalten."

Dulger betonte "Wir müssen uns viel stärker mit den unzufriedenen Bürgern auseinandersetzen." Nur die wenigsten Wähler fänden das Programm der AfD spannend. "Die AfD ist europafeindlich – das sollte doch eigentlich viele Menschen abschrecken", so der Arbeitgeberpräsident.

Die AfD macht bei Klimaschutz, Verkehr und Migration Menschen ein politisches Angebot, die möglichst wenig Veränderung wollen. Den Ausbau der Windenergie lehnt die Partei beispielsweise ab und zweifelt an, "dass Klimaänderungen vorwiegend menschengemacht seien". Die Partei wird vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft.

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Ampel soll "handwerklich gute" Politik machen

"Meine Wahrnehmung ist, dass da sehr viele Protestwähler dabei sind. Menschen, die vom vermeintlichen politischen Establishment enttäuscht sind", sagte Dulger. Bei der Frage, wie man diese Wähler zurückbekomme, traue er der SPD, der FDP sowie CDU und CSU noch eine ganze Menge zu.

Nötig sei auch handwerklich gute und effiziente Politik. "Und da hat die Ampel nun mal leider deutliche Defizite gezeigt in diesem Jahr. Da ist noch viel Luft nach oben", sagte Dulger.

Umbrüche erzeugten Angst, sagte Dittrich dazu. Sorge und Angst um die Zukunft würden teils über Frustration zu Wut, vermeintlichem Protest und Protestwahlverhalten. "Wenn es den politisch Verantwortlichen in einer solchen Gemengelage nicht gelingt, Wege aufzuzeigen, diese Veränderungen zu bewältigen, dann ist zu erleben, dass politische Ränder erstarken." Das Handwerk brauche aber praktisch umsetzbare Konzepte. "Es geht darum, die Menschen auf dem Weg hin zu politischen Zielen nicht zu überfordern."

Mitte der Gesellschaft in Fokus stellen

Dittrich sagte: "Die aktuellen Umfragen mahnen uns, vor allem die Mitte der Gesellschaft wieder in den Fokus zu nehmen und diese Mitte, die unser Gemeinwesen trägt, bei politischen Entscheidungen einzubeziehen und nicht außen vor zu lassen." Alle Parteien müssten sich daran messen lassen, ob sie das in ihrem Handeln beherzigen. Dulger meinte: "Es hat sich eine Diskussionskultur etabliert, in der es oft nur noch Schwarz und Weiß gibt." Dabei liege die Lösung der Probleme in der Mitte. "Wenn wir es schaffen, uns als Gesellschaft wieder näher zu kommen, dann nehmen wir den Spaltern den Wind aus den Segeln."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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