"Tragödie"
Flugzeugabsturz in Indien: Ermittlungen nach Crash mit über 240 Toten laufen
- Veröffentlicht: 13.06.2025
- 08:57 Uhr
- Benedict Hottner
Nach dem tragischen Absturz einer Air-India-Maschine in ein Wohngebiet bei Ahmedabad mit über 240 Todesopfern laufen die Untersuchungen zur Unglücksursache auf Hochtouren. Nun soll der Flugschreiber entscheidende Hinweise liefern.
Eine Boeing 787-8 der Fluggesellschaft Air India ist am Donnerstag kurz nach dem Start vom Flughafen Ahmedabad im Westen Indiens abgestürzt. Die Maschine befand sich auf dem Weg nach London und stürzte in ein angrenzendes Wohngebiet.
Absturz kurz nach dem Start – Ermittlungen laufen
Dabei kamen nach Angaben der Fluggesellschaft 241 Menschen an Bord ums Leben – nur ein Passagier überlebte. Die Nachrichtenagentur PTI berichtet von mindestens 265 Todesopfern insgesamt, darunter auch Menschen am Boden.
Der Flugschreiber soll nun Klarheit über die Absturzursache bringen. Einer der beiden Rekorder wurde bereits gefunden, wie die "Hindustan Times" meldet. Laut unbestätigten Berichten soll kurz vor dem Absturz ein Mayday-Ruf aus dem Cockpit gekommen sein. Die britische Flugunfallbehörde AAIB kündigte an, ein Team nach Indien zu schicken, auch Boeing und US-Präsident Donald Trump boten Unterstützung bei den Ermittlungen an.
Überlebender entkommt durch Notausgang
Der einzige Überlebende des Unglücks ist laut Air India ein britischer Staatsangehöriger indischer Herkunft. Medienberichten zufolge saß er auf Platz 11A und konnte sich über einen Notausgang retten. Die Maschine hatte kurz nach dem Start an Höhe verloren und war mit hoher Geschwindigkeit abgestürzt. Daten des Flugtrackers Flightradar24 zeigen, dass das Flugzeug auf maximal 190 Meter gestiegen war, bevor es rapide fiel.
Unter den Passagieren befanden sich laut Air India 169 indische Staatsbürger, 53 Briten, sieben Portugiesen und ein Kanadier. Wie viele Menschen am Boden starben, ist weiter unklar. Trümmer der Maschine durchschlugen unter anderem ein Wohnheim für Medizinstudierende. Mindestens fünf von ihnen kamen ums Leben, wie NDTV berichtet. "Überall waren Leichen und Wrackteile des Flugzeugs", sagte ein Augenzeuge in einem Video der Nachrichtenagentur PTI.
Modi spricht von einer "Tragödie"
Indiens Premierminister Narendra Modi sprach auf X von einer "Tragödie", die sprachlos mache. Seine Gedanken seien bei den Opfern und Angehörigen. Der Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt betonte in der "Tagesschau", dass vor endgültigen Bewertungen erst die Daten der Blackbox ausgewertet werden müssen: "Eine Erklärung könnte zum Beispiel sein, dass die Startklappen nicht richtig gefahren sind – aber derzeit kann man nur spekulieren."
Die Fluggesellschaft Air India war lange für ihre schwache Sicherheitsbilanz bekannt. Erst nach der Übernahme durch die indische Tata Group habe sich die Qualität spürbar verbessert, so Großbongardt. Mittlerweile gehört Air India zur internationalen Luftfahrtallianz Star Alliance – gemeinsam mit renommierten Airlines wie Lufthansa und United.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa