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Größte Reichsbürger-Gruppe

Dobrindt verbietet "Königreich Deutschland" - auch Gründer Peter Fitzek festgenommen

  • Aktualisiert: 13.05.2025
  • 14:10 Uhr
  • Joachim Vonderthann
"Königreich Deutschland“ steht auf dem Hemd des "Reichsbürger“-Aktivisten Peter Fitzek im Landgericht Dessau bei einem Prozess im Juli 2024.
"Königreich Deutschland“ steht auf dem Hemd des "Reichsbürger“-Aktivisten Peter Fitzek im Landgericht Dessau bei einem Prozess im Juli 2024.© Hendrik Schmidt/dpa

Schlag gegen die Reichsbürger-Szene: Die größte Organisation "Königreich Deutschland" ist verboten worden, eine Razzia läuft.

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Inhalt

  • Auch "König" der Reichsbürger festgenommen
  • Dobrindt: "Größte Vereinigung" der Szene
  • Reichsbürger erkennen Demokratie nicht an

Wenige Tage nach seinem Amtsantritt hat Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) die aktuell größte Gruppierung sogenannter Reichsbürger und Selbstverwalter verboten. Der Verein nennt sich "Königreich Deutschland" und soll bundesweit etwa 6.000 Anhänger:innen haben.

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Auch "König" der Reichsbürger festgenommen

Nach Angaben des Innenministeriums durchsuchen Einsatzkräfte der Polizei seit den frühen Morgenstunden von dem Verein genutzte Gebäude sowie Wohnungen führender Mitglieder in Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Die Bundesanwaltschaft hat vier mutmaßliche Rädelsführer der verbotenen "Reichsbürger"-Gruppe "Königreich Deutschland" festnehmen lassen, darunter der Gründer und selbst ernannte "König" Peter Fitzek. Die Männer im Alter von 37 bis 59 Jahren sollen heute und morgen einem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe vorgeführt werden, sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft.

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Dobrindt: "Größte Vereinigung" der Szene

"Die Mitglieder dieser Vereinigung haben einen "Gegenstaat" in unserem Land geschaffen und wirtschaftskriminelle Strukturen aufgebaut", sagte Dobrindt laut einer Mitteilung seines Ministeriums. Ihren vermeintlichen Herrschaftsanspruch untermauerten die Mitglieder der Vereinigung durch antisemitische Verschwörungserzählungen. Dieses Verhalten könne ein Rechtsstaat nicht dulden.

Reichsbürger erkennen Demokratie nicht an

"Reichsbürger" erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht als Staat an. Viele von ihnen behaupten, das historische Deutsche Reich bestehe bis heute fort. Sogenannte Reichsbürger erkennen demokratische und rechtsstaatliche Strukturen wie Parlament, Gesetze oder Gerichte nicht an. Steuern, Sozialabgaben oder Bußgelder wollen sie nicht zahlen. Die Szene besteht aus vielen, meist kleineren Gruppierungen. Manche "Reichsbürger" sehen sich als Staatsoberhäupter ihres eigenen kleinen Reiches.

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Das "Königreich Deutschland" wurde nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden 2012 in Wittenberg von Peter Fitzek ausgerufen und gilt derzeit als mitgliederstärkste Vereinigung aus dem Spektrum der sogenannten Reichsbürger und Selbstverwalter. Der Verfassungsschutz rechnete der Szene insgesamt im Jahr 2023 rund 25.000 Anhänger zu.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • "Bild": "Dobrindt verbietet "Königreich Deutschland"
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