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Selbstversorgergarten anlegen: Tipps zur Planung, Pflanzung und Pflege

  • Veröffentlicht: 29.09.2023
  • 09:30 Uhr

Das Wichtigste in Kürze

  • Ziel eines Selbstversorgergartens ist es, die Abhängigkeit von Lebensmittelgeschäften zu verringern. Oft spielen dabei auch ökologische Nachhaltigkeit und biologischer Anbau eine wichtige Rolle.

  • Planen Sie vor dem Anlegen Ihres Selbstversorgergartens unbedingt genügend Platz ein. Wenn Sie sich komplett selbst versorgen wollen, sollten Sie pro Person 100 Quadratmeter Fläche einplanen.

  • Außerdem sollten Sie genug Zeit für den Selbstversorgergarten haben. Je nach Größe können sie mit ein bis zwei Stunden Arbeit pro Tag rechnen.

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Obst, Gemüse und Kräuter einfach vor der eigenen Haustür ernten mit dem Wissen, dass alles frisch und unbehandelt ist? Ein gut geplanter Selbstversorgergarten bringt das ganze Jahr über Erträge. Sie machen sich unabhängig von Supermärkten und sparen auf lange Sicht auch noch richtig viel Geld. Lesen Sie in diesem Ratgeber, wie Sie einen Garten zur Selbstversorgung anlegen und was Sie bei der Organisation und Pflege beachten sollten.

Was versteht man unter einem Selbstversorgergarten?

Ein Selbstversorgergarten ist darauf ausgerichtet, den Bedarf an Lebensmitteln für den eigenen Haushalt möglichst vollständig oder zu einem großen Teil zu decken. Der Hauptzweck eines solchen Gartens besteht darin, durch den Anbau eigener Nahrungsmittel möglichst unabhängig von externen Quellen wie Super- oder Bauernmärkten zu sein. Selbstversorgergärten können in verschiedenen Größen und Umgebungen angelegt werden – entweder auf dem eigenen Grundstück oder auf größeren ländlichen Anbauflächen.

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Was wird in einem Selbstversorgergarten angebaut?

In einem Selbstversorgergarten bauen Sie verschiedene Arten von Pflanzen an, darunter Gemüse, Obst, Kräuter und manchmal auch Getreide. Viele Selbstversorger achten dabei auf nachhaltige Anbaumethoden wie die Kompostierung, die Fruchtfolge und den Verzicht auf chemische Pestizide und Düngemittel. Ein Selbstversorgergarten kann auch Tierhaltung, wie zum Beispiel Hühner oder Bienen einschließen, um zusätzliche Quellen für Nahrungsmittel wie Eier oder Honig zu bekommen.

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Selbstversorgergarten anlegen: das sind wichtige Vorüberlegungen

Ein eigener Gemüsegarten macht Arbeit. Außerdem brauchen Sie eine geeignete Fläche und sollten überlegen, mit welchen Lebensmitteln Sie sich in Zukunft selbst versorgen wollen. Hier finden Sie eine Übersicht über alle wichtigen Vorüberlegungen, die damit verbunden sind, einen Selbstversorgergarten anzulegen.

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Wie groß sollte der Garten zur Selbstversorgung sein?

Wenn Sie den Anspruch haben, einen Großteil Ihrer Lebensmittel selbst anzubauen, muss der Garten eine gewisse Größe haben. Ein kleines Gemüsebeet reicht nicht aus, um sich ganzjährig selbst zu versorgen. Die Größe der Fläche planen Sie abhängig von dem Selbstversorgungsgrad, den Sie anstreben.

Als Anhaltspunkt können Sie folgende Flächen einplanen:

  • Komplette Selbstversorgung: mind. 100 m² Fläche / Person
  • Hoher Selbstversorgungsgrad: ca. 75 m² / Person
  • Teilweise Selbstversorgung aus dem Garten: ca. 50 m² / Person
  • Vereinzelte Selbstversorgung: Individuell

Wieviel Zeit haben Sie für die Pflege des Gartens?

Ein Selbstversorgergarten funktioniert nur dann, wenn Sie täglich etwas Zeit einplanen, um die Beete zu bewässern, Unkraut zu entfernen oder eben zu ernten. Arbeit gibt es in einem Gemüsegarten immer. Für einen kompletten Selbstversorgergarten sollten Sie täglich ein bis zwei Stunden Zeit einplanen. Je nach Jahreszeit kann es auch mehr oder weniger sein.

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Den optimalen Standort finden

Je besser die Wachstumsbedingungen für die Pflanzen sind, desto höher sind am Ende die Erträge. Es gilt die alte Regel: Pflanzen brauchen Sonne, um zu wachsen.

Ein idealer Standort für den Selbstversorgergarten erfüllt folgende Bedingungen:

  • Die Beete bekommen viel Sonne
  • Der Standort ist geschützt
  • Sie haben einen lockigen und gut durchlässigen Boden
  • Dank eines hohen Lehmanteils kann der Boden viel Wasser speichern
  • Der Boden hat einen hohen Humusgehalt

Sie können selbst sehr viel Einfluss auf die Bodenqualität nehmen, indem Sie beispielsweise reifen Kompost auf die Boden geben oder regelmäßig eine Gründüngung durchführen.

Ein Selbstversorgergarten braucht einen Pflanzplan

Damit Sie nicht nur in bestimmten Monaten etwas aus Ihrem Selbstversorgergarten ernten können, sondern das ganze Jahr über Erträge haben, brauchen Sie einen Jahresplan. Im Folgenden finden Sie einen beispielhaften Pflanzplan, mit dem Sie von Januar bis Dezember immer etwas aus Ihrem Selbstversorgergarten ernten können.

Frühling (März - Mai):

  • Radieschen
  • Spinat
  • Frühlingszwiebeln
  • Salate (verschiedene Sorten)
  • Erbsen
  • Rucola
  • Kohlrabi
  • Karotten

Sommer (Juni - August):

  • Tomaten
  • Paprika
  • Zucchini
  • Gurken
  • Bohnen (verschiedene Sorten)
  • Mais
  • Basilikum
  • Petersilie
  • Oregano

Herbst (September - November):

  • Brokkoli
  • Kohl (verschiedene Sorten)
  • Sellerie
  • Rote Bete
  • Kürbis
  • Winterkresse
  • Feldsalat
  • Zwiebeln
  • Knoblauch

Winter (Dezember - Februar):

  • Wintergemüse wie Grünkohl, Wirsing und Rosenkohl
  • Endivien
  • Lauch
  • Asia-Salate
  • Schnittlauch (wenn in geschütztem Bereich)
  • Winterportulak

Daneben gibt es auch ganzjährige Pflanzen. Wenn Sie ein separates Kräuterbeet anlegen, dann ernten Sie oft über das Jahr hinweg Thymian, Rosmarin, Salbei und Minze. Auch einige Obstbäume und Beerensträucher wie Himbeeren, Erdbeeren und Apfelbäume tragen auch über die Saison hinweg Früchte.

Das sind besonders ertragreiche Obst- und Gemüsesorten

Setzen Sie in Ihrem Selbstversorgergarten auf möglichst ertragreiche Obst- und Gemüsesorten. Zu den besonders ertragreichen Gemüsesorten gehören Zucchini, Tomaten, Bohnen, Paprika, Kürbis und Salate. Im Bereich der Obstsorten lohnt sich der Anbau von Himbeeren, Erdbeeren, Äpfeln, Pflaumen, Trauben und Zitrusfrüchte.

Anleitung: So legen Sie Ihren Selbstversorgergarten an

Haben Sie einen optimalen Standort für Ihren Selbstversorgergarten gefunden und die üblichen Gartengeräte wie Spaten und Hacken bereitgestellt, dann heißt es: rein in die Gartenschuhe und Ärmel hochkrempeln.

  1. Schritt: Bodenvorbereitung
    Lockern Sie den Boden gründlich auf, um die Bodenstruktur zu verbessern es den Pflanzen zu erleichtern, Wurzeln zu schlagen. Fügen Sie reichlich Kompost oder andere organische Materialien hinzu, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen.
  2. Schritt: Anbau und Pflanzen
    Wählen Sie Pflanzen, die in Ihrer Region und Ihrem Klima gedeihen. Berücksichtigen Sie die Größe der Pflanzen und die Wachstumszeit. Überlegen Sie auch, wie Sie Ihre Pflanzen auf den Beeten im Laufe der Jahre rotieren lassen können, um Bodenkrankheiten zu vermeiden.
  3. Schritt: Pflanzen setzen
    Setzen Sie Samen oder Setzlinge entsprechend den Empfehlungen auf den Saatgutpackungen oder den Anleitungen der Baumschulen. Achten Sie auf ausreichend Abstand, damit jede Pflanze genügend Licht bekommt.  
  4. Schritt: Pflege und Wartung
    Überlegen Sie sich eine zuverlässige Bewässerungsmethode – entweder in Form einer Handbewässerung oder Sie bauen ein automatisiertes Bewässerungssystem. Halten Sie das Unkraut in Schach, um eine Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe zu vermeiden.
  5. Schritt: Schädlingsbekämpfung
    Überprüfen Sie Ihren Garten regelmäßig auf Schädlinge und setzen Sie natürliche Methoden wie Nützlinge oder Pflanzenschutzmittel ein.
  6. Schritt: Ernte und Nutzung
    Ernten Sie Ihre Pflanzen zum richtigen Zeitpunkt, wenn sie reif sind. Dies kann je nach Pflanze variieren. Sammeln Sie über die Zeit Erfahrungen aus Ihrem Gartenjahr und passen Sie Ihre Anbaumethoden entsprechend an.

Lösungen für die Bewässerung eines Selbstversorgergartens

Kleine Gemüsegärten können Sie natürlich mit der Gießkanne oder dem Gartenschlauch bewässern. Doch je größer der Garten ist, desto mehr Aufwand haben Sie gerade in trockenen Zeiten mit der Bewässerung. Tropfschläuche oder Tropfbewässerungssysteme leiten das Wasser direkt zu den Wurzeln der Pflanzen weiter. Dadurch reduziert sich auch der Wasserverlust durch Verdunstung. Für Tropfbewässerungssysteme können Sie auch aufgefangenes Regenwasser nutzen.

Wichtige Tipps für Ihren Selbstversorgergarten

Ein Selbstversorgergarten wird in der Regel nicht auf Anhieb perfekt organisiert sein. Es liegt in der Natur der Sache, dass Sie mit der Zeit auch mal Fehler machen und daraus lernen, wie es besser geht. Nutzen Sie die folgenden Tipps, damit von Anfang an die Weichen für eine erfolgreiche Bewirtschaftung des Selbstversorgergartens gestellt sind.

Gartensaison mit Hilfsmitteln verlängern

Indem Sie über Ihre Pflanzen Folien oder Folientunnel anbringen, nutzen Sie den Treibhauseffekt. Die Pflanzen oder Kräuter darunter haben es länger warm und wachsen auch entsprechend über die eigentliche Saison hinaus. Außerdem steigen dadurch auch der Ertrag und die Qualität der Ernte.

Sie können auch zusätzlich Hochbeete in Ihrem Selbstversorgergarten platzieren. Durch die Höhe dieses Beetes entsteht ein gewisser Frostschutz, weil die Kälte nicht bis an die Wurzeln gelangt. Sie können im Hochbeet Herbstkulturen wie Kohlrabi oder andere Kohlsorten anpflanzen und sie auch im Winter ernten. Auch Feldsalat eignet sich gut für die Kultivierung im Hochbeet.

Obst und Gemüse richtig einlagern

Ein Selbstversorgergarten setzt eine gute Planung voraus. Wer möglichst autark sein möchte, nutzt den Sommer dafür, um Vorräte für den Winter anzulegen. Einige Gemüsesorten wie Karotten, Sellerie und Paprika können in luftdichten Behältern oder Plastiktüten mit Löchern gelagert werden, um die Feuchtigkeit zu halten. Auch Äpfel und Birnen halten sich über lange Zeit, wenn sie an einem trockenen, kühlen und dunklen Ort eingelagert werden.

Gemüse und Obst, das nicht lagerfähig ist, können Sie einfach einkochen. Kräuter oder Dörrobst und Dörrgemüse hängen Sie im Keller zum Trocknen auf. Schaffen Sie außerdem Platz in Ihrer Tiefkühltruhe, um Ihre Ernte haltbar zu machen. Einfrieren lassen sich fast alle Obst- und Gemüsesorten.

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