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Schritt-für-Schritt-Anleitung

Pool selbst bauen: Einfach und kostengünstig zum eigenen Traumpool

  • Aktualisiert: 28.07.2023
  • 10:08 Uhr
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So bauen Sie Ihren eigenen Swimming Pool.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So bauen Sie Ihren eigenen Swimming Pool.© stock.adobe.com

Das Wichtigste in Kürze

  • In diesem Ratgeber sehen Sie, wie Sie Schritt für Schritt einen Pool selber bauen können.

  • Hammer, Akkuschrauber, Wasserwaage und Co.: Diese Werkzeuge benötigen Sie für das Projekt.

  • Dieser Traumpool hat alles: Wie Sie einen Naturfilter und Wasserfall am Poolrand installieren.

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"Nicht vom Beckenrand springen!" Kommt Ihnen das bekannt vor? Dann durchbrechen Sie das bademeisterliche Dogma doch einfach und bauen sich Ihren Pool selber in den heimischen Garten. Denn der Swimmingpool ist längst kein unvorstellbares Luxusgut mehr, sondern lässt sich für den Heimwerker selbst und günstig verwirklichen. So können Sie diesen Sommer eine Menge Freude im Garten haben – und zwar am und im eigenen Pool. Denn hier zeigen wir Ihnen, wie Sie endlich einen eigenen Swimmingpool mit Naturfilter und Wasserfall bauen. Tauchen Sie ein in diese Schritt-für-Schritt-Anleitung.

DIY-Pool nach Anleitung

Das Projekt DIY-Poolbau erstreckt sich über einen längeren Zeitraum. Deshalb ist es unbedingt ratsam, rechtzeitig mit der Planung zu beginnen, wenn Sie diesen Sommer einen Pool im Garten aufbauen wollen. Damit Sie in aller Ruhe, neben einem soliden Fundament, weitere Extras installieren können. Denn mit einem fließenden Wasserfall, einem Naturfilter aus Kies und einer modernen Technikhütte wird Ihr eigener Swimmingpool zum wahren Hingucker.

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Diese Werkzeuge benötigen Sie

Selbstverständlich noch Spaß, gute Nerven und womöglich eine Kiste alkoholfreies Bier oder eine große Portion selbstgemachte Eiscreme.

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Schritt eins – wichtig beim Start: Die Pool-Position

Die oberste Priorität zum Beginn Ihres Projektes ist die Standortwahl. Natürlich bietet sich dafür der eigene Garten am besten an. Wenn es die Umstände erlauben, achten Sie auf folgende Punkte:

  • Sie wollen nicht, dass Ihre Nachbarn auf ihrem Balkon wie auf einem Bademeister-Turm stehen und Ihnen beim Planschen zuschauen? Dann sollten Sie eine Ecke des Gartens wählen, die Ihnen die entsprechende Privatsphäre bietet. Die gibt es nicht? Keine Sorge, Sie müssen jetzt keinen Regenwald drumherum anpflanzen, ein paar schöne Bambusmatten tun es ebenfalls.
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  • Ein sonniger Platz ist natürlich schön, weil dadurch das Wasser kostenlos aufgeheizt wird. Das trifft allerdings auch auf Sie zu und die Gefahr eines Sonnenbrandes steigt. Vielleicht gibt es einen Platz im Garten, der auch ein wenig Schatten spendet.
  • Bäume spenden zwar Schatten, haben allerdings auch überdurchschnittliche viele Blätter, die in ihrem Pool landen und das Wasser verschmutzen. Für diesen Fall bräuchten Sie dann den Filter und Skimmer – Letzteres ist ein Gerät zum Entfernen von schwimmenden Verunreinigungen. Der Skimmer sollte übrigens am besten gegenüber der sommerlichen Hauptwindrichtung liegen, damit der Schmutz in seine Richtung getrieben wird.
  • Auch der Untergrund kann eine Rolle spielen. Je nachdem, für welchen Pool Sie sich entscheiden, ist auch der Untergrund wichtig. Begradigen Sie den Boden und entfernen Sie Steine sowie Äste. Kunstrasen eignet sich hervorragend als Unterlage, da er gut polstert. Gerade Pools zum Aufblasen profitieren von dem Schutz, da kleine Steine nicht so schnell die Folie beschädigen können. Aber optisch macht er sich auch unter anderen Aufstellpools sehr gut.
  • Stellen Sie den Pool in der Nähe von Wasser- und Stromleitungen auf. Das reduziert Anschlusskosten. Außerdem sollte das Becken weit weg von Komposthaufen (auch den des Nachbarn) stehen. Gerade im Sommer wird es sonst schnell unappetitlich. Näher dran sollte dagegen Ihr Haus stehen, damit die Wege nicht so weit sind.
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Schritt zwei – big ist schick: Auf die Größe kommt es an

Abhängig davon, wo in Ihrem Garten der neue Pool stehen wird, sollten Sie sich natürlich Gedanken um seine Größe machen. Natürlich wäre es schon schön, wenn das Becken 25 Meter hätte (oder zumindest länger wäre als der Pool des Nachbarn, immerhin hat er schon diesen fahrbaren Rasenmäher). Also, wie viel Platz hat Ihr Garten? Am besten stecken Sie die Ausmaße Ihres Wunschpools einfach mal ab und lassen das eine Zeit lang auf sich wirken. Ansonsten können Sie folgende Faustformel als groben Richtwert anwenden: Pro Schwimmer 2 Meter Breite und 2,5 Quadratmeter einplanen. Ideal wäre eine Wassertiefe von 1,3 bis 1,4 Meter – mindestens jedoch 0,80 Meter (Kopfsprünge vom Beckenrand sind verboten. Rennen auch).

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Schritt drei – Beckenbodentraining: Das Fundament legen

Wer anderen eine Grube gräbt – wird nie einen eigenen Pool besitzen. Also graben Sie lieber bei sich im Garten und sorgen für die richtige Grundlage. Denn wenn das Fundament nichts taugt, haben Sie auf Sand gebaut. Oder anders ausgedrückt: Der Pool könnte im schlimmsten Fall reißen. Als Grundlage sollten Sie also eine Betonplatte gießen. Pro Quadratmeter brauchen Sie etwa 200 Liter Beton. 100 Liter Beton kosten zirka 90 Euro. Die Betonplatte muss anschließend eine Woche trocknen.

So macht man das Fundament eines Pools richtig: Wenn man das Fundament eines Pools nicht korrekt legt, kann er im schlimmsten Fall zerreißen. Die Profis im Videoclip zeigen, wie es ohne Probleme funktioniert.

Schritt vier – gute Rahmendaten: Die Wände mauern

Damit Sie später nicht am Rand der Verzweiflung stehen, sollten Sie in diesem Schritt aus Schalungssteinen um die Betonplatte eine Mauer ziehen, die etwa 1,50 Meter hoch sein sollte. Die Steine gibt es im Baumarkt und kosten pro Stück zwischen 3 und 3,80 Euro. Wer sein Wasser ohne Chlor filtern will, baut neben den Pool noch ein biologisches Filterbecken, das über eine Überlaufkante mit dem Pool verbunden ist (siehe 6. Schritt).

Schritt fünf – Sonnenbrille auf: Jetzt wird geschweißt

Nun wird es Zeit, das betonierte Becken mit einer Poolfolie auszukleiden. Die passenden Folien finden Sie bei Bauunternehmen oder in speziellen Pool-Shops in verschiedenen Farben: von grau, schwarz bis hin zu verschiedenen Blautönen. Die Preise hierfür variieren je nach Farbe und Größe beziehungsweise Stärke der Folie. Wenn Sie schon mal im Laden sind, besorgen Sie sich gleich noch Winkel, die mit Folie beschichtet sind. Diese Folienwinkel werden an die Poolkante aufgelegt. Dann werden beide Folien mit einem Heißluftfön erwärmt, damit sie aneinander kleben (das nennt man schweißen). Ist alles gut verklebt, können Sie endlich den Schlauch aufdrehen und das Becken mit Wasser füllen.

Schritt sechs – Kies in die Hand nehmen für das Filterbecken

Wer seinen Pool biologisch reinigen möchte, sollte das gebaute Naturfilterbecken an dieser Stelle mit Kies befüllen und bepflanzen, da das Wasser über die Überlaufkante des Pools in das Filterbecken läuft. Dort wird es dann durch den Kies gefiltert. Das gesäuberte Wasser wird über Pumpen wieder in den DIY-Pool eingespeist. Um zusätzliche Schwebstoffe aus dem Wasser zu nehmen, ist ein Pool-Filter eingebaut. Die Abflüsse und Einläufe in das Becken werden mit Silikon abgedichtet.

Schritt sieben – alles Gute kommt von oben: Einen Wasserfall bauen

Wer Wert auf Details legt, der sollte sich einen Wasserfall an den Pool mauern. Dazu müssen Sie lediglich die Mauersteine auf die gewünschte Höhe verlegen und in die Mitte eine Edelstahlrinne als Auslauf einbauen – solche Wasserfallrinnen finden Sie im Baumarkt. Die beliebtesten Baustoffe hierfür sind Holz und Steine.

Schritt acht – alles im Kasten: Bau der Technikhütte

Für den Wasserfall und den Filter ist Technik nötig. Die kann jeder unter einer Hütte verstecken und dort anschließen. Für die Technikhütte brauchen Sie einzelne Holzbretter, die später mit Spanplatten verkleidet werden. Spanplatten und Holzbalken gibt es im Holzmarkt oder auch in gut sortierten Baumärkten. Auch hier ist je nach Preisklasse das geeignete Holz erhältlich. Pluspunkt der Hütte: Später sieht man kein Kabel und kein Pumpenrohr.

Es wird heiß: So berechnen Sie den Wärmebedarf Ihres Pools

Klar, ein Pool kostet nicht nur Nerven, sondern auch Geld. Hier erfahren Sie, mit wie viel Strom Sie rechnen sollten. Wir gehen bei dieser Berechnung von einem durchschnittlichen Pool mit einer Wassermenge von 48 Kubikmeter aus. Das entspricht einem Becken von 8 x 4 Meter und einer Tiefe von 1,50 Meter. Dieser Pool wird von Mai bis September genutzt und soll eine konstante Temperatur zwischen 26 und 29 Grad aufweisen. Mit diesen Parametern verbraucht dieser Pool im gesamten Zeitraum 8.519 kWh, da ist also ein Wärmebedarf von 55,68 kWh pro Tag.

Safety first: So machen Sie den Pool kinder- und tiersicher

Da Sie vermutlich keinen Bademeister engagieren werden, sollten Sie sich vor allem auch über die Sicherheit Gedanken machen. Hier gibt es einige Dinge, die Sie tun können.

  • Regel Nummer 1 am Becken: Nicht rennen! Zudem sollten Sie rund um den Pool darauf achten, dass rutschfestes Material verwendet wird (das ändert natürlich nichts an den Baderegeln).
  • Kontrollieren Sie regelmäßig die Wasserqualität, denn zu viel Chlor und andere Chemikalien für den Pool reizen die Atemwege.
  • Pumpe prüfen: Die Ansaugpumpe kann für schlimme Katastrophen sorgen. Halten Sie ein Handtuch vor die Pumpe – wird es schnell hineingezogen, sollten Sie die Kraft der Pumpe herunterdrehen.
  • Mit einer speziellen Pool-Sicherheitsabdeckplane aus robustem Kunststoff schlagen Sie gleich drei Fliegen mit einer Klappe: 1. Das Becken wird kindersicher. 2. Der Pool verschmutzt nicht so schnell. 3. Die Wasserwärme wird besser gespeichert.
  • Eine weitere Möglichkeit, Ihren Pool abzusichern, sind spezielle Sicherheitszäune – das ist dasselbe Prinzip wie bei einem Kamin.
  • Pool-Alarms: Diese folgen einem einfachen Prinzip, denn sobald es unnatürliche Bewegungen im Pool gibt, ertönt ein lautes Signal.
  • Achten Sie darauf, dass der Pool auch dann sicher ist, wenn Sie nicht zu Hause sind. Denn auch andere Kinder könnten gefährdet sein und es ist in Ihrer Pflicht, für Sicherheit zu sorgen.
  • Es kann auch passieren, dass Tiere wie zum Beispiel Frösche in Ihren Pool fallen. Hier ist es hilfreich, Möglichkeiten zu schaffen, die den Tieren dabei helfen, wieder herauszukommen – zum Beispiel eine Treppe, Rampe oder Netz am Beckenrand.

Den Pool winterfest machen

Wenn Sie kein Freund des Eisbadens sind, sollten Sie Ihren Pool ab Herbst winterfest machen. Ab dieser Zeit ist es ohnehin schwieriger, das Becken sauber zu halten wegen mehr Wind und fallender Blätter.

  1. Prüfen Sie die Wasserwerte, um Kalkablagerungen und Korrosion zu vermeiden. Hier sind die Richtwerte für den Winter: Alkalinität 80 bis 120 ppm, Calciumhärte: 180 bis 220 ppm, pH-Wert: 7,0 bis 7,6.
  2. Um alle Bakterien im Wasser abzutöten, empfiehlt sich eine Schock-Chlorung bei laufendem Filter. Ab jetzt ist Schwimmen verboten! Denn dafür kommen nun starke Chlormittel mit mindestens 65 Prozent Natriumhypochlorit-Anteil zum Einsatz. Schützen Sie Hände und Augen! Lassen Sie den Chlorgehalt bei laufender Umwälzung für ein paar Tage auf 1 bis 3 ppm sinken.
  3. Alles muss raus! Auch Leitern, Schläuche und jegliches Zubehör sollte entfernt und trocken gelagert werden, damit sich kein Rost oder Schimmel bildet. Außerdem sollten Verfärbungen an den Wänden entfernen, ebenso Insekten, Blätter und was sonst noch so im Wasser herumschwirrt.
  4. Lassen Sie das Wasser bis eine Hand breit unter den Skimmer ab. Denn in den meisten Fällen gilt die Regel, dass eingelassene Außenpools im Winter nicht komplett leer bleiben sollten, damit sie dem Erddruck von außen entgegenhalten können (der Bodenfrost könnte die Seiten des Pools sonst eindrücken).
  5. Nach dem Ablassen des Wassers sollten Sie alle Filter, Abflüsse, Einlaufdüsen und Pumpen trocknen. Wenn möglich, entfernen Sie alle Geräte und lagern diese an einem trockenen Ort.
  6. Damit sich keine Algen bilden, sollten Sie entsprechende Konzentrate verwenden. Damit wird auch die erste Reinigung für die Sommersaison erleichtert. Es sollte allerdings etwas Zeit zwischen der Chlorung und den Algiziden vergangen sein, weil das Chlor sonst die Wirkung neutralisiert.
  7. Außerdem ist es wichtig, den Pool korrekt abzudecken, soll heißen: lückenlos! Weil sonst Nager und Insekten durch die kleinsten Öffnungen in den Pool gelangen. Wassertaschen oder sogenannte Aquablocks helfen bei der Befestigung.

Zur Wartung und Unterstützung kann es auch sinnvoll sein, zur Pool-Entleerung eine Tauchpumpe einzusetzen.

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