Unsichtbare Problemquellen aufspĂĽren
Leitungssucher: Holzteile, Strom-, Wasser- oder Gasleitungen zuverlässig orten
- Veröffentlicht: 31.03.2023
- 12:25 Uhr
Das Wichtigste in KĂĽrze
Stromfinder und Metalldetektor: Was kann ein Leitungssucher alles finden?
Wie funktioniert ein Leitungssucher?
Erfassungstiefe: Auf was beim Kauf eines Leitungssuchers geachtet werden sollte.
Was sollte bei der Nutzung eines Leitungssuchers beachtet werden?
Ein Leitungssucher ist für viele Heimwerkerprojekte von großem Wert. In den Wänden spürt er Kabel und Leitungen auf und verhindert Kurzschlüsse und Wasserschäden. Was Sie beim Kauf des passenden Suchers beachten sollten, erklären wir Ihnen in diesem Ratgeber.
Mit dem Leitungssucher Katastrophen vermeiden
Leitungssucher helfen zuverlässig kleinere und größere Katastrophen bei Bauprojekten zu verhindern: Einfach, in dem sie nicht sichtbare Objekte in Wänden, Decken oder Böden aufspüren. Wer kennt es nicht beim Renovieren oder Dekorieren? Wer ein Regal montieren möchte oder neue Küchenschränke anbringen will, muss dafür in die Wand bohren.
Bevor die Bohrmaschine zum Einsatz kommt, sollte jedoch stets überprüft werden, was sich im Gemäuer hinter den geplanten Bohrlöchern befindet. Sonst ist schnell ein Stromkabel oder die Wasserleitung angebohrt. Das kann im Zweifel die ganze Wohnung unter Wasser setzen oder sogar lebensgefährlich werden. Dabei lässt sich dieses Risiko problemlos vermeiden – wenn zuvor mit einem Leitungssucher abgeklärt wurde, ob an der geplanten Stelle mit gutem Gewissen gebohrt werden kann.
TV-Halterung mit Dübel in die Wand bohren: Hat man mit dem Leitungssucher die Stromquellen ausfindig gemacht, können die notwendigen Löcher gebohrt werden. Profi Kenny zeigt, worauf man dabei achten muss.
Stromfinder und Metalldetektor: Was kann ein Leitungssucher alles finden?
Der klassische Leitungssucher, der oft auch Leitungsdetektor, Stromfinder, Stromdetektor, Stromleitungsfinder, Stromleitungssucher oder Stromkabelsucher genannt wird, ist ein technisches Gerät mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Entgegen der weitläufigen Meinung lassen sich damit nicht nur Wechselstromleitungen aufspüren. Dank der effizienten Funktionsweise kann das Gerät unterschiedlichste Leitungen finden. Selbst, wenn diese tief im Objekt verborgen liegen. Darunter:
- StromfĂĽhrende Leitungen und Kabel
- Wasserleitungen aus Metall oder Kunststoff
- Heizungsrohre
- Gasleitungen
- Holz
- Metallstreben, Bewehrungen und Stahlträger
- Unter Putz liegende Schalter und Steckdosen
Wie funktioniert ein Leitungssucher?
Die Funktionsweise von Leitungssuchern ist grundsätzlich ähnlich: Mithilfe von elektromagnetischen Wellen wird das elektrische Feld, das jeden Körper und Gegenstand durchzieht, gemessen. Trifft eine dieser Wellen beispielsweise auf eine Wasser- oder Stromleitung hinter dem Mauerwerk, verändert sich das elektrische Feld und der Leitungssucher gibt ein entsprechendes Messergebnis aus.
Wenn Sie den Leitungsfinder dabei über die Wand bewegen, lässt sich so genau nachvollziehen, wo die Leitung entlang verläuft. Viele Leitungsfinder kombinieren dabei verschiedene Sensorarten. So können sie als Multi-Detektor nicht nur eine Art von Hindernissen, wie beispielsweise Stromleitungen, aufspüren, sondern gleichzeitig auch Metall- und Kunststoffrohre einer Wasserleitung.
Erfassungstiefe: Auf was beim Kauf eines Leitungssuchers geachtet werden sollte
Vor dem Kauf eines Leitungssuchers gilt es abzuwägen, wie häufig das Gerät genutzt werden soll. Wer nur sporadisch mal eine Stromleitung in der Wand suchen möchte, ist oft mit einem günstigen und eher einfachen Gerät gut beraten. Die Auswahl ist jedoch groß. Grundsätzlich handelt es sich bei fast allen Leitungssuchern um kleinere Geräte mit Kunststoffgehäuse.
Bei einigen Modellen leuchtet eine LED-Lampe auf, um eine Leitung in der Wand anzuzeigen. Teurere Varianten verfügen über ein LCD-Display zum Ablesen, dazu gibt es akustische Warnsignale. Manche Hersteller bieten ihre Modelle zudem mit einem gummierten Griff an, der besonders gut in der Hand liegt. Ebenfalls ratsam ist ein besonders widerstandsfähiges Gehäuse, das gegen Wasser und Staub geschützt ist. Für den Transport auf die Baustelle empfiehlt sich eine Variante mit dazugehöriger Tasche oder Koffer.
Wichtig
Achten Sie beim Kauf unbedingt auf die angegebene Erfassungstiefe! Dabei gilt: Je hochwertiger das Gerät ist, desto tiefer kann es messen. Leitungsfinder aus der Premium-Klasse schaffen es teilweise bis zu zwölf Zentimeter tief in einer Wand zu messen. Die reale Messtiefe hängt jedoch auch stark davon ab, welches Material gesucht werden soll und wie die Beschaffenheit der Wand aussieht. So lassen sich Holzbalken oft nur in geringer Tiefe von zwei Zentimetern aufspüren, während Metall oder Stromleitungen deutlich tiefer im Gemäuer liegen können.
Was sollte bei der Nutzung eines Leitungssuchers beachtet werden?
Um überhaupt vor dem Bohren versteckte Stromleitungen, Holzbalken oder Wasserohre in einer Wand zu entdecken, muss ein Leitungssucher kalibriert werden. Das heißt: Das Gerät muss erstmal den Ist-Zustand des Gemäuers mit seinen individuellen Eigenschaften kennenlernen, bevor ein zuverlässiges Aufspüren von Kabeln, Leitungen, Metallen oder Holz überhaupt möglich ist.
Dafür muss der Leitungsfinder an eine beliebige Stelle der Wand gehalten werden, in der keine störenden Objekte vorkommen. Hochwertige Geräte lassen sich dabei im Betriebsmodus auf verschiedene Gegebenheiten einstellen – wie Trockenbauwand oder Betonwand. Manche Geräte kalibrieren sich sogar automatisch nach dem Einschalten von alleine.
Nach dem Kalibrieren kann der zu ortende Wand-, Boden- oder Deckenbereich mit dem Gerät abgesucht werden. Da die meisten Geräte aber nicht immer restlos präzise messen, sollte um jedes gefundene Objekt immer noch einige weitere Zentimeter Sicherheitsabstand gehalten werden.
Praxistipp
In modernen Gebäuden verlaufen Wasser-, Strom- und Gasleitungen fast immer senkrecht und waagerecht. So lässt sich der Verlauf auch an Hand der Lichtschalter, Steckdosen, Wasser- und Gasanschlüsse abschätzen. Aufgepasst aber bei älteren Bauten! Diese Regelung existiert erst ab Anfang der 1950er-Jahre. Davor wurden Leitung kreuz und quer auf dem kürzesten Weg verlegt, oft um Material zu sparen. In Altbauten sollte deshalb das Gemäuer vor einer Bohrung immer besonders sorgfältig untersucht werden.
💡 Profi-Tipp: Alle wichtigen Handwerkzeuge haben wir für Sie in unserer Kategorie "Werkzeuge" als Checkliste aufgelistet und erklärt. Den jeweils neuesten Beitrag finden Sie im "Werkzeug der Woche".