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Putins Erbe

Wer folgt auf Putin? Russland bereitet sich wohl auf Nachfolger vor

  • Veröffentlicht: 28.09.2023
  • 13:19 Uhr
  • Stefan Kendzia
Operation Nacholge gestartet? In Russland soll wohl schon über die Zeit nach Putin offen nachgedacht werden.
Operation Nacholge gestartet? In Russland soll wohl schon über die Zeit nach Putin offen nachgedacht werden.© Artyom Geodakyan/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Wie "Newsweek" berichtet, soll sich Russland wohl bereits auf die Zeit nach Putin vorbereiten. Wer folgen wird, stehe noch nicht fest - aber dass ein renommiertes russisches Meinungsforschungsinstitut die Bevölkerung danach befragt, wie ein Leben ohne Kriegsverbrecher Putin aussehen könnte, sei äußerst bemerkenswert.

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In Russland soll sich wohl etwas tun: Laut dem ehemaligen Redenschreiber Putins, Abbas Gallyamov, soll eine Umfrage eines bekannten Meinungsforschungsinstituts darauf hindeuten, dass sich Russland auf dem Weg befindet, sich auf eine Post-Putin-Ära vorzubereiten.

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Bemerkenswerte Umfrage kurz vor den Präsidentschaftswahlen 2024

Was geht da vor in Russland? Anscheinend soll das Russische Zentrum für Meinungsforschung (VCIOM) gerade für Aufmerksamkeit sorgen. So werde laut Gallyamov die Öffentlichkeit befragt, ob ein Rücktritt Putins "die Situation im Land verbessern, verschlechtern oder nicht verändern würde" und "könnte jemand Putin als Präsidenten ersetzen? Wenn ja, wer genau?" Diese Befragung ist in einem Russland, in dem unliebsame Meinungsäußerungen sofort sanktioniert werden, besonders bemerkenswert. Noch bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass 2024 Präsidentschaftswahlen in Russland anstehen.

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Gallyamov merkte an, dass dies sehr interessant sei, da solche Fragen bisher nicht an die Öffentlichkeit gestellt worden seien. Drei Optionen könnten laut "Newsweek" hinter dem "Warum" dieser Befragung stecken: Die erste Möglichkeit sei, dass der Kreml überlege, ob er mit Putins Ankündigung, nicht zur Wahl anzutreten, "eine Show abliefern" solle, "und dem darauffolgenden landesweiten Aufschrei darüber, begleitet von Aufrufen, nicht zu gehen", wie Gallyamov schrieb. Die zweite Option bestehe darin, dass "Putin wirklich darüber nachdenkt, die Operation Nachfolger zu starten", fügte Gallyamov hinzu. Und die dritte Option könnte sein, dass Putin "darüber nachdenkt, jemandem den Kopf abzureißen, der ihm an Popularität nahesteht."

Unsere Präsidentschaftswahlen sind nicht wirklich Demokratie; sie sind kostspielige Bürokratie.

Dmitri Peskow, Kreml-Sprecher

Generell rechne man schon damit, dass Putin antreten und auch gewinnen werde, wie auch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in einem in der "New York Times" veröffentlichten Artikel zitiert wird: "Unsere Präsidentschaftswahlen sind nicht wirklich Demokratie; sie sind kostspielige Bürokratie." Fest steht für ihn, dass "Herr Putin nächstes Jahr mit mehr als 90 Prozent der Stimmen wiedergewählt wird."

  • Verwendete Quellen:
  • New York Times: "Putin's Forever War"
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