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Bedrohung aus dem All

"Wäre ein Riesenspektakel": Asteroiden-Einschlag auf dem Mond?

  • Aktualisiert: 29.06.2025
  • 04:02 Uhr
  • dpa
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-/RIA Nowosti/dpa

Dringen Asteroiden in die Atmosphäre ein, können sie enorme Kräfte freisetzen oder schlagen ein. Dabei haben sie möglicherweise die Bausteine für Leben auf die Erde gebracht.

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Sie können zu einer großen Gefahr für die Erde werden. Das Aussterben der Dinosaurier und die Verwüstung ganzer Landstriche gehen wohl auf ihr Konto - Asteroiden. Hunderttausende der bei der Planetenbildung übriggebliebenen Brocken fliegen noch in den Weiten unseres Sonnensystems umher. Zehntausende sind bekannt, die auch die Umlaufbahn unseres Heimatplaneten und des Mondes kreuzen oder ihr nahe kommen könnten.

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Große Gefahren sehen Experten derzeit nicht, dass die Erde von einem größeren Asteroiden getroffen wird. Das Jet Propulsion Laboratory der US-Raumfahrtbehörde Nasa stufte die Wahrscheinlichkeit, dass der Asteroid "2024 YR4" im Jahr 2032 die Erde trifft zwischenzeitlich zwar auf bis zu 3,1 Prozent ein. Es kam später aber zu dem Schluss, dass er sie nicht treffen wird. Auch nach Angaben des Chef-Koordinators für die Asteroidenabwehr der europäischen Raumfahrtbehörde Esa, Richard Moissl, ist mit den jüngsten Daten ausgeschlossen worden, dass der Asteroid unseren Heimatplaneten trifft.

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Einschlagwahrscheinlichkeit auf dem Mond gestiegen

"Aber seitdem ist die Einschlagwahrscheinlichkeit auf dem Mond quasi gestiegen, ist jetzt bei ungefähr vier Prozent", sagt Moissl aus Anlass des Internationalen Tags der Asteroiden am 30. Juni. Der rund 60 Meter große Brocken werde in jedem Fall nahe am Mond vorbeifliegen. Wenn er auf dem Trabanten einschlage, wäre das ein Riesenspektakel. Er würde dies mit großer Wahrscheinlichkeit auf der erdzugewandten Seite tun. "Das heißt, man könnte es mit großer Wahrscheinlichkeit von der Erde aus beobachten, wenn gutes Wetter ist."

"Auf der Erde passiert da nichts, außer, dass wir ein schönes Schauspiel haben", sagt der Asteroidenexperte Detlef Koschny, der auch die Professur für Lunare und Planetare Exploration an der Technischen Universität München innehat. "Die Mondbahn verändert er natürlich nicht, dafür ist er viel zu klein." Er würde vermutlich einen Krater von ein paar 100 Metern oder sogar zwei Kilometern schlagen. Was genau passieren wird, können Experten aber erst ab 2028 erforschen, denn der Asteroid ist derzeit außer Sicht.

Welche Auswirkungen können Asteroiden haben für die Erde?

Für die enorme Verwüstungskraft der Gefahr aus dem All gibt es mehrere Beispiele, wenn auch die meisten kleineren Gesteinsbrocken verglühen. So könnte ein 10 bis 15 Kilometer großer Brocken für das Aussterben der Dinosaurier verantwortlich sein. Ein etwa 40 bis 50 Meter großer Asteroid ging am 30. Juni 1908 über Sibirien runter und knickte in der Tunguska-Region Millionen Bäume auf einer Fläche fast so groß wie das Saarland um.

Mit Blick auf dieses Ereignis riefen die Vereinten Nationen später den Asteroidentag aus, um auf die Gefahren und Chancen durch die Himmelskörper aufmerksam zu machen. Im Februar 2013 explodierte ein 20 Meter großer Himmelskörper über der Millionenstadt Tscheljabinsk. Durch die Druckwelle und splitterndes Glas wurden rund 1.500 Menschen verletzt.

Ab grob 100 bis 150 Metern ist die Zerstörungskraft Moissl zufolge schon überregional groß. Da gehe es dann nicht mehr um ein Bevölkerungszentrum, sondern auch um das ganze Umland und die Infrastruktur. "Das würde man versuchen abzuwehren." Ab 50 Metern habe man bereits jetzt schon gute Chancen, ein solches Objekt zu beeinflussen.

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Sind Asteroiden nur eine Gefahr oder auch ein Segen?

Beides. "Der Vorteil oder das Spannende an den Asteroiden ist, dass die, wie die Kometen, auch Überbleibsel aus der Entstehung des Sonnensystems sind", sagt Koschny. Die beiden Schlüsselfragen seien für ihn, wo kam das ganze Wasser her und warum konnte so schnell Leben entstehen? Das Wasser könne eigentlich nicht schon auf der Erde gewesen sein. Die sei am Anfang so heiß gewesen, dass alles verdampft wäre. Und die Entstehung des Lebens?

"Da ist halt die Idee, dass irgendwelche Kohlenstoffketten, organische Moleküle, sozusagen die Legosteine für Leben, dass die aus dem Weltraum gebracht worden sind und dann schon fix und fertig vor Ort angeliefert wurden, eben auch wieder durch Kometen und Asteroiden."

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:newstime vom 28. Juni 2025 | 19:55
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:newstime vom 28. Juni 2025 | 19:55

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