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Trotz internationaler Sanktionen

Ukraine: Russland baut wichtigste Raketenfabrik stark aus

  • Veröffentlicht: 26.06.2025
  • 13:00 Uhr
  • Michael Reimers
Auf diesem vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums am 2. Februar 2024 veröffentlichten Foto laden russische Truppen eine Iskander-Rakete auf eine mobile Abschussrampe während einer Übung an einem ungenannten Ort in Russland.
Auf diesem vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums am 2. Februar 2024 veröffentlichten Foto laden russische Truppen eine Iskander-Rakete auf eine mobile Abschussrampe während einer Übung an einem ungenannten Ort in Russland. © Uncredited/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa

Unter Umgehung internationaler Sanktionen erweitert Russland ukrainischen Medien zufolge eines seiner wichtigsten Raketenwerke und stellt Tausende neue Mitarbeiter:innen ein.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland verstößt nach Ansicht der Ukraine gegen internationale Sanktionen, indem es seine Raketenproduktion ausweitet.

  • Dafür wird Russland einem Medienbericht zufolge über Mittelsmänner mit Ausrüstung und Material unter anderem aus China beliefert.

  • Russland legt demnach auch einen großen Vorrat an Raketen an, der für weitere zwei Kriegsjahre in der Ukraine reichen würde.

Für die verstärkten Angriffe auf die Ukraine baut Russland eine seiner wichtigsten Produktionsstätten für Raketen stark aus und verstößt damit gegen internationale Sanktionen. Das meldet das ukrainische Onlinemedium "Kyiv Independent". Das Werk in Wotkinsk stellt dem Bericht zufolge Tausende neue Mitarbeiter:innen ein und errichtet neue Gebäude mit modernen Maschinen. Ziel sei eine erhebliche Steigerung der Raketenproduktion.

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Nach Recherchen von "Kyiv Independent" umgeht das sanktionierte Werk in Wotkinsk dabei Strafmaßnahmen des Westens, indem Unternehmen aus China, Taiwan und Belarus die Raketenfabrik über Mittelsmänner beliefern. Dem Bericht zufolge schickt China neben Maschinen auch Ausrüstung, elektronische Komponenten und Materialien, die Russland für die Waffenproduktion benötigt.

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Bericht: Russland baut auch weitreichende Raketen

Wie es weiter heißt, handelt es sich bei dem Ausbau des Werks in Wotkinsk nur um einen Teil eines umfassenderen Projekts. Zu diesem zählen den Informationen nach inzwischen Dutzende von Unternehmen, die sowohl Kurzstreckenraketen für den Einsatz in der Ukraine als auch weitreichende Interkontinentalraketen produzieren könnten. Das sei ein Hinweis darauf, dass sich Russland in seinen Expansionsbestrebungen nicht auf das angegriffene Nachbarland beschränke.

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Bereits jetzt werden in dem Wotkinsker Werk unter anderem ballistische Raketen vom Typ Iskander-M mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometer hergestellt. Mit diesen soll Russland auch fernab der Front Kiew und andere ukrainische Städte beschießen.

Mit steigender Raketenproduktion in Russland nehmen auch die Angriffe auf die Ukraine zu, meldet "Kyiv Independent" weiter. Dem Bericht zufolge griff Russland die Ukraine im Jahr 2024 viereinhalbmal häufiger als im Vorjahr mit Iskander-M und ähnlichen Raketen an: insgesamt 245-mal im Vergleich zu etwa 55 Angriffen im Jahr 2023. Dieser Anstieg lasse sich nur zum Teil durch die Lieferung nordkoreanischer Raketen an Russland erklären.

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Russland legt offenbar Vorrat an Raketen an

Russland setzte bei Weitem nicht alle Iskander-Raketen ein, die es produziert. Vielmehr gebe es eine Diskrepanz zwischen der Produktion und der Zahl der eingesetzten Raketen. Diese deute darauf hin, dass Russland einen Vorrat anlegt. Diese Einschätzung teile auch der ukrainische Militärgeheimdienst HUR: "Sie bereiten sich auf einen langen Krieg vor", zitiert "Kyiv Independent" einen ranghohen Mitarbeiter des HUR.  Dieser konstatiert: "Unseren Daten zufolge baut Russland einen Vorrat an Raketen verschiedener Typen auf."

Dem ukrainischen Geheimdienst zufolge soll Russland etwa 600 ballistische Iskander-M-Raketen und weitere 300 Iskander-K-Marschflugkörper eingelagert haben. Bei dem derzeitigen russischen Angriffstempo in der Ukraine entspreche das einem Bestand für zwei Jahre.

  • Verwendete Quellen:
  • ntv.de: "Russland soll Fabriken ausbauen – Ukrainischer Geheimdienst: 'Sie bereiten sich auf langen Krieg vor'"
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