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Mit Maschinengewehren und Dynamit

Bewaffnete stürmen TV-Studio während Live-Sendung in Ecuador

  • Aktualisiert: 10.01.2024
  • 09:31 Uhr
  • Franziska Hursach

In Ecuador dringen maskierte und schwer bewaffnete Männer in eine Live-Sendung des Staatsfernsehens ein. Dabei nehmen sie mehrere Menschen als Geiseln.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In Ecuador haben kriminelle Männer den staatlichen Fernsehsender TC in Guayaquil während einer Livesendung gestürmt.

  • Kurz darauf bestätigte die Polizei die Festnahme mehrerer Personen.

  • Einsatzkräfte sollen gezielt gegen die kriminellen Banden vorgehen.

Chaos, Schreie und Schüsse

Eine Live-Fernsehsendung in Ecuador ist von Bewaffneten überfallen worden. Mehrere Journalist:innen und Mitarbeiter:innen wurden von einer Gruppe von Kriminellen mit Maschinengewehren und Sprengstoff bedroht und als Geiseln genommen.

"Wir sind auf Sendung, damit sie wissen, dass man nicht mit der Mafia spielt", sagte ein Mann in die Kamera, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet.

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Es waren außerdem Schüsse und Schreie von Menschen in den Aufnahmen zu hören. Der Überfall fand in der Zentrale des Fernsehsenders TC Televisión in Guayaquil statt, der größten Stadt Ecuadors.

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Wie die ecuadorianische Polizei über die Plattform X berichtete, seien die Kriminellen in die Räumlichkeiten eines Medienunternehmens in Guayaquil eingedrungen. Es würden "Spezialeinheiten vor Ort eingesetzt, um diesen Notfall zu bewältigen". Die Einheiten der Polizei brachten den Fernsehsender später wieder unter Kontrolle und nahmen zahlreiche Verdächtige fest.

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Ecuador schickt Soldaten in Kampf gegen Gangs

Angesichts der eskalierenden Bandengewalt in Ecuador hat Präsident Daniel Noboa die Auseinandersetzungen zwischen kriminellen Gangs und Sicherheitskräften als internen bewaffneten Konflikt deklariert.

In einem Dekret hieß es, dass die Streitkräfte Einsätze gegen rund 20 kriminelle Organisationen durchführen werden. Bei den Banden handle es sich um terroristische Organisationen und nicht-staatliche Kriegsparteien, die zu vernichten seien.

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Erst kurz zuvor hatte Noboa angesichts der chaotischen Zustände in den Gefängnissen des südamerikanischen Landes den Ausnahmezustand verhängt. Damit wird unter anderem das Versammlungsrecht vorübergehend eingeschränkt. Zudem gilt für die kommenden 60 Tage eine nächtliche Ausgangssperre.

In den vergangenen Jahren ist eine dramatische Zunahme von Gewalt in Ecuador zu beobachten. Mit rund 25 Tötungsdelikten pro 100.000 Einwohner:innen wurde im Jahr 2022 einer der höchsten Werte Lateinamerikas gemessen. Viele der überfüllten Gefängnisse werden von kriminellen Organisationen kontrolliert, es kommt dort immer wieder zu Kämpfen zwischen Banden.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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