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Ukraine-Krieg

Selenskyj reagiert auf Trumps Waffenversprechen – "Danke, Mr. President!"

  • Aktualisiert: 15.07.2025
  • 11:00 Uhr
  • dpa
Am 28. Februar 2025 drohte Donald Trump im Weißen Haus (rechts) noch, der Ukraine Hilfe zu verweigern, sollte keine Einigung mit Moskau gelingen.
Am 28. Februar 2025 drohte Donald Trump im Weißen Haus (rechts) noch, der Ukraine Hilfe zu verweigern, sollte keine Einigung mit Moskau gelingen.© Mystyslav Chernov/AP/dpa

Donald Trump kündigt neue Waffen und wirtschaftlichen Druck auf Russland an – der ukrainische Präsident Selenskyj bedankt sich. Gleichzeitig kritisiert Kiews Bürgermeister Klitschko die 50-Tage-Frist als gefährliche Verzögerung.

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Inhalt

Die Ukraine reagiert verhalten auf die Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump, massiv Waffen liefern und den Druck auf Russland erhöhen zu wollen. "Vielen Dank für die Bereitschaft, die Ukraine zu unterstützen und weiterhin zusammenzuarbeiten, um das Morden zu beenden und einen dauerhaften und gerechten Frieden zu schaffen", schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach einem Telefonat mit Trump auf der Plattform X. Es sei Russland, das zu Friedensgesprächen gezwungen werden müsse. "Und genau das geschieht gerade."

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Zuvor hatte Trump angekündigt, den Europäern Waffen für die Ukraine zu verkaufen. Zudem kündigte er Zölle von 100 Prozent für die Unterstützer Moskaus an, falls es bei den Bemühungen um ein Ende des russischen Angriffskrieges nicht innerhalb von 50 Tagen eine Übereinkunft gibt. Trump sagte über die Waffen: "Wir kaufen sie nicht, aber wir werden sie herstellen." NATO-Generalsekretär Mark Rutte erwähnte bei dem Deal auch Raketen und Munition.

Matt Whitaker, US-Botschafter bei der NATO, sagte dem Sender CNN, es seien Sanktionen gegen Länder geplant, die Öl aus Russland kauften. Es gehe um Zölle für Länder wie Indien und China. "Das wird wirklich dramatische Auswirkungen auf die russische Wirtschaft haben."

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Selenskyj will US-Sondergesandten alle Infos zukommen lassen

Selenskyj schrieb nach dem Telefonat mit Trump weiter, man habe vereinbart, öfter miteinander zu telefonieren und künftig Schritte zu koordinieren. "Danke, Mr. President! Danke Amerika!" Dieser Krieg dauere nur wegen Russland und Putin an, sagte Selenskyj zuvor in seiner abendlichen Videoansprache. 

Er betonte, dass Kiew dem US-Sondergesandten Keith Kellogg alle Informationen über die Lage an den Fronten und Russlands neue Offensivvorbereitungen zukommen lassen werde. "Russland hat immer noch die Mittel dazu - die Mittel, um das Leben seiner Nachbarn zu zerstören." Aber die Welt wisse inzwischen, "wo sie zuschlagen muss, damit Putin den Schmerz spürt und Russland die Notwendigkeit verspürt, den Frieden zu suchen". Russlands Finanzmittel für den Krieg müssten definitiv gekürzt werden.

Kellogg war am Montag (14. Juli) zu einem mehrtägigen Besuch der Ukraine in Kiew eingetroffen. Er will sich dabei vor allem ein Bild von der aktuellen Lage machen.

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Klitschko wirft Trump Zögerlichkeit vor

Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, wirft Trump wegen der Fristsetzung gegen Russland allerdings Zögerlichkeit vor. Einerseits freue er sich über die Welle der Unterstützung aus den USA, andererseits aber verstehe er nicht den Grund, Putin 50 Tage Zeit zu geben, sagte Klitschko in der ARD-Talkshow "Maischberger". 

In 50 Tagen könnten noch viel mehr Menschen in der Hauptstadt und in der ganzen Ukraine umgebracht werden, es könnten noch viel mehr Gebäude beschädigt werden, sagte Klitschko: "Deswegen: Wieso solche Verzögerung?" Er denke, dass Trump noch hoffe, Putin werde den Krieg stoppen, versuchte Klitschko seine Frage zu beantworten. Er selbst gehe aber nicht davon aus, weil Putin nur Stärke verstehe. 

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Pistorius appelliert an NATO-Verbündete

Verteidigungsminister Boris Pistorius appellierte an die europäischen Nato-Verbündeten, sich am Kauf von US-Waffen für die Ukraine zu beteiligen. "Klar ist, und das ist ein Appell an alle anderen europäischen Mitgliedstaaten der Nato: Hier müssen alle gewissermaßen ihre Portemonnaies öffnen", sagte Pistorius vor dem Heimflug von einem Besuch in Washington den ARD-"Tagesthemen". 

Mit Blick auf Trumps Ankündigung sagte Pistorius: "Ob es wirklich eine Kehrtwende ist, das wird sich zeigen. Entscheidend ist, dass sich hier die Tonlage verändert hat." Das sei ein "wichtiges Signal für die Ukraine, aber auch für Europa insgesamt" und ein "bedeutender Fortschritt". Es sei wichtig, dass die USA dabei seien. "Mir ist lieber, die Vereinigten Staaten sind drinnen als draußen. Weil sie einfach Produktionskapazitäten haben und Systeme liefern können, die wir nicht haben."

Lieferung von Patriot-Systemen wird vorbereitet

Deutschland und die USA bereiten gemeinsam die Lieferung von zwei weiteren Patriot-Luftverteidigungssystemen im Wert von etwa zwei Milliarden Euro in die Ukraine vor. Finanziert werden soll die Lieferung von Deutschland. Letzte technische, logistische und finanzielle Details müssten aber noch geklärt werden, sagte Pistorius nach einem Treffen mit seinem US-Kollegen Pete Hegseth in Washington. Sie würden aber "für uns beide lösbar erscheinen, deswegen werden wir uns schnell an die Arbeit machen".

Die Ukraine brauche dringend zusätzliche Luftverteidigungssysteme, sagte Pistorius. Vor einigen Wochen habe er Hegseth deswegen in einem Telefonat bereits den Vorschlag gemacht, den USA zwei Patriot-Systeme abzukaufen, um sie in die Ukraine zu liefern. Es gibt nun zwei Möglichkeiten: Entweder Deutschland kauft zwei sofort verfügbare Systeme aus US-Beständen, die dann von dort direkt in die Ukraine geliefert werden. Oder die Bundeswehr stellt der Ukraine zunächst zwei ihrer Systeme zur Verfügung und bekommt später Ersatz aus den USA. 

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Merz würdigt Trumps Ankündigung

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) würdigte die Ankündigung von Trump, der Ukraine Waffen zu liefern, als "wichtige Initiative". "Hierüber haben Präsident Trump und ich in den letzten Tagen mehrfach beraten. Ich habe ihm zugesichert: Deutschland wird sich entschieden einbringen", teilte Merz auf der Plattform X mit.

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