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Nach dem Aufstand

Außenpolitiker besorgt: Putin wird im Ukraine-Krieg nun "noch brutaler" vorgehen

  • Veröffentlicht: 26.06.2023
  • 11:04 Uhr
  • Anne Funk
Experten befürchten, dass Putin nun noch brutaler vorgehen wird.
Experten befürchten, dass Putin nun noch brutaler vorgehen wird.© via REUTERS

Der Aufstand der Wagner-Söldner ist zwar beendet, doch blicken viele Außenpolitiker mit Sorge Richtung Kreml. Die Befürchtung: Um Stärke zu demonstrieren, wird Putin nun erst recht sein "Terror-Regime" ausweiten.

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Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin probte am Wochenende den Aufstand: 24 Stunden dauerte es, bis er von seinem Vorhaben, die russische Militärführung zu stürzen, abließ. Die Welt blickte mit Sorge auf die Geschehnisse: Zwar sei Putins "Herrschaft über das Land noch nie so bedroht" gewesen, schreibt etwa der britische "Guardian", doch ist im Moment wohl nur die akute Gefahr gebannt. Viele Expert:innen sehen den Kremlchef nun wohl geschwächt - erwarten allerdings auch, dass er ab sofort weit aggressiver handeln wird, als zuvor. 

Im Video: Nach Aufstand von Prigoschin - Putin kündigt Bestrafung von "Verrätern" an

Nach Aufstand von Prigoschin: Putin kündigt Bestrafung von "Verrätern" an

Putin sei "stabil, aber geschwächt", erklärt Roderich Kiesewetter (CDU), außenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion, beim "Tagesspiegel". Zwar stehe er gerade am Beginn seines Endes, dieses sei aber "unvorhersehbar". Nun müsse der russische Präsident bei seinen Gegnern vermeiden, dass der Eindruck entstehe, er sei angeschlagen. "Er muss innenpolitische Stärke zeigen. So wird er den Krieg gegen die Ukraine intensivieren, noch brutaler machen als bislang schon", so Kiesewetters Annahme.

FDP-Politiker: Putin wird "sein Terror-Regime" ausweiten

Auch Jürgen Trittin, außenpolitischer Sprecher der Grünen, sieht es als "erheblich besorgniserregend" an, dass eine Atommacht wie Russland von einer privaten Söldnertruppe erpresst worden sei. "Auf eine solche Eskalation ist niemand vorbereitet, auch nicht die USA", erklärte er gegenüber dem "Tagesspiegel". Der Zerfall Russlands oder ein Bürgerkrieg sei "eine Dimension, die uns mit Sorge erfüllen muss".

FDP-Außenpolitiker Ulrich Lechte geht ebenfalls davon aus, dass Wladimir Putin nun erst recht Macht demonstrieren werde. Zwar sei dem Kremlchef die Angst anzusehen gewesen, er habe sich aber inzwischen stabilisiert. "Es ist zu befürchten, dass Putin nun sein Terror-Regime ausweitet, um sein Image der Schwäche zu korrigieren", so Lechte zum "Tagesspiegel". 

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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