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Appell an Kiew

Papst Franziskus fordert Ukraine zu "Mut der weißen Fahne" auf

  • Veröffentlicht: 10.03.2024
  • 04:12 Uhr
  • Malika Baratov
Papst Franziskus ruft Ukraine zu Friedensverhandlungen auf.
Papst Franziskus ruft Ukraine zu Friedensverhandlungen auf.© Andrew Medichini/AP/dpa

Der anhaltende Krieg in der Ukraine führt zu einem unaufhörlichen Anstieg der Opferzahlen. In dieser Zeit ruft Papst Franziskus die Ukraine dazu auf, Verhandlungen mit Russland zu führen, um das Leid zu beenden.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Papst Franziskus ermutigt die Ukraine, durch Verhandlungen mit Russland ein Ende des Krieges anzustreben.

  • Franziskus betont im Interview, dass der Mut zum Verhandeln nicht als Kapitulation zu verstehen sei.

  • Der Papst unterstreicht seine Überzeugung, dass die eigentlichen Profiteure eines Krieges die Waffenlieferanten seien.

Während viele Länder bestrebt sind, die Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg zu unterstützen, hat das Oberhaupt der katholischen Kirche einen anderen Ansatz vorgeschlagen: Papst Franziskus ermutigt die Ukraine dazu, den Mut zu zeigen, eine "weiße Fahne" zu hissen und ein Ende des Krieges mit Russland durch Verhandlungen anzustreben.

Franziskus betonte in einem Interview mit dem Schweizer Sender RSI, dass er glaube, "dass der Stärkste derjenige ist, der die Situation betrachtet, an die Menschen denkt, den Mut der weißen Fahne hat und verhandelt." Weiter sagte er: "Verhandeln ist niemals ein Sich-Ergeben. Es ist der Mut, das Land nicht in den Selbstmord zu führen", sagte der Papst. Er erinnerte daran, dass bereits unter Stalin die Ukraine viel erlitten habe.

Das Gespräch fand im Februar statt und wird erstmals am 20. März ausgestrahlt. "Wenn man sieht, dass man besiegt wird, dass die Dinge nicht gut laufen, muss man den Mut haben, zu verhandeln", sagte Franziskus.

Im Video: Papst Franziskus appelliert an Machthaber der Welt - Legt die Waffen nieder

In einem Ausschnitt des Interviews, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt, wurde Franziskus gefragt, ob er eher diejenigen unterstütze, die die Ukraine zur Aufgabe drängen, weil das Land Russland nicht standhalten könne, oder diejenigen, die argumentieren, dass eine Kapitulation die Aktionen der mächtigeren Seite legitimiere. Dabei verwendete der Interviewer die Metapher der "weißen Fahne".

Verhandeln ist laut Papst keine Kapitulation

Franziskus brachte auch die Frage auf, wie hoch die Opferzahl am Ende des Krieges zwischen Russland und der Ukraine sein werde. Er betonte die Notwendigkeit, internationale Mächte einzubeziehen, um ins Gespräch zu kommen. Er erwähnte, dass die Türkei und andere Länder ihre Dienste als Vermittler angeboten haben. Das katholische Kirchenoberhaupt wiederholte im Interview seine Überzeugung, dass die einzigen Profiteure eines Krieges die Waffenlieferanten seien.

Des Weiteren betonte er in Bezug auf den Konflikt zwischen Israel und der Hamas in einem anderen Abschnitt des Interviews, dass Verhandlungen keineswegs als Kapitulation zu verstehen seien. Er wies darauf hin, dass die Geschichte lehre, dass es früher oder später zu einer Einigung kommen müsse.

Im Video: Papst Franziskus sorgt mit Russland-Aussagen für Wirbel

  • Verwendete Quellen:
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