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USA

Nach tödlichen Schüssen auf demokratische US-Politiker in Minnesota: Verdächtiger gefasst

  • Aktualisiert: 16.06.2025
  • 09:29 Uhr
  • dpa
Der gesuchte Verdächtige wurde nach einer Großfahndung gefasst.
Der gesuchte Verdächtige wurde nach einer Großfahndung gefasst.© George Walker IV/AP/dpa

Im Norden der USA werden eine Politikerin und ihr Ehemann erschossen, ein weiteres Paar wird schwer verletzt. Der Täter kann flüchten. Nach einer großangelegten Fahndung ist er nun in Gewahrsam.

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Nach den tödlichen Schüssen auf eine Politikerin und ihren Ehemann im US-Bundesstaat Minnesota hat die Polizei den mutmaßlichen Täter gefasst. Das bestätigte Gouverneur Tim Walz bei einer Pressekonferenz am späten Sonntagabend (15. Juni, Ortszeit). Der Verdächtige war seit Samstag (14. Juni) auf der Flucht gewesen. Er sei ohne Einsatz von Gewalt festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher. Bei der Suche nach dem Flüchtigen habe es sich um die "größte Fahndung in der Geschichte des Bundesstaates" gehandelt.

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Der Verdächtige sei am Sonntagabend (Ortszeit) in Sibley County im Süden von Minnesota nahe seinem Wohnort in Gewahrsam genommen worden, berichteten mehrere US-Medien unter Berufung auf Polizeibeamte. Demnach hatten Einsatzkräfte den Verdächtigen in ein Waldstück verfolgt. Kurz darauf habe er sich ergeben. In sozialen Medien kursiert ein Foto, das den Moment der Festnahme zeigen soll.

Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen 57 Jahre alten Mann, der laut Recherchen von US-Medien in der Sicherheitsbranche tätig ist. Vor der Festnahme des Verdächtigen war in der Nähe ein Auto gefunden worden, das ihm gehören soll. Der Mann hatte nach der Tat am Samstag die Flucht ergriffen, woraufhin eine großangelegte Fahndung eingeleitet wurde.

Am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) waren die demokratische Abgeordnete Melissa Hortman, die dem Parlament von Minnesota angehörte, und ihr Ehemann Mark im Wohnhaus des Paares in der Stadt Brooklyn Park erschossen worden. Bei einem weiteren Angriff im nahegelegenen Champlin wurden ein demokratischer Senator aus dem Parlament des Bundesstaates, John Hoffman, und dessen Ehefrau Yvette niedergeschossen und schwer verletzt. Der Senator sei inzwischen auf dem Weg der Genesung, sagte Walz weiter.

Die Behörden gehen von einem politischen Motiv hinter den Taten aus.

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Waren weitere Politikerinnen und Politiker gefährdet?

Die getötete Politikerin spielte laut "New York Times" 2023 eine zentrale Rolle bei der Verabschiedung von Gesetzen, die das Recht auf Abtreibung ausweiteten, Marihuana für den Freizeitgebrauch legalisierten und Arbeitgeber verpflichteten, bezahlten Krankenurlaub anzubieten.

Einsatzkräfte fanden im Fahrzeug des Verdächtigen neben einer größeren Menge Munition auch eine Liste mit Namen mehrerer Amtsträger:innen. Laut dem US-Sender CNN standen auf der Liste unter anderem Politiker:innen aus Minnesota und anderen Bundesstaaten sowie Befürworter:innen des Rechts auf Abtreibung. Die Behörden hatten deshalb befürchtet, dass noch weitere Menschen in Gefahr sein könnten.

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Mutmaßlicher Täter gab sich als Polizist aus 

Die Polizei hatte nach dem Angriff auf das Ehepaar Hoffman vorsorglich auch das Wohnhaus der Hortmans überprüft. Dort stießen die Einsatzkräfte auf einen Mann in Polizeiuniform, der sich als Beamter ausgab. In der Einfahrt stand ein Fahrzeug mit Blaulicht. Als die Polizisten den Mann zur Rede stellten, eröffnete er das Feuer – es kam zu einem Schusswechsel. Der Verdächtige floh laut den Behörden zunächst ins Haus und dann vom Tatort. Im Haus fanden die Beamten die Hortmans.

Verdächtiger soll selbst politische Ämter gehabt haben

Der Verdächtige soll laut CNN ein evangelikaler Christ sein, berichtet CNN. Er habe in der Vergangenheit Missionsarbeit im Ausland gemacht und auch lokale politische Ämter innegehabt, schrieben US-Medien nach Auswertung seiner Online-Profile und verschiedener Dokumente. Demnach soll er in einem Gremium mit dem angeschossenen Senator Hoffman gesessen haben. Ob die beiden sich kannten, war zunächst unklar.

In Afrika habe der Verdächtige versucht, Islamisten zum Christentum zu bekehren, schrieb die "Washington Post". Auch zu Rechten von sexuellen Minderheiten äußerte er sich laut CNN kritisch.

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