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Auswirkungen der Krise

Milliardenverlust: Immobilien-Konzern Vonovia meldet dickes Minus

  • Veröffentlicht: 04.05.2023
  • 10:19 Uhr
  • Stefan Kendzia
Die Krise am Bau trifft Großvermieter Vonovia hart. Das Unternehmen beklagt ein Minus von knapp 2,1 Milliarden Euro.
Die Krise am Bau trifft Großvermieter Vonovia hart. Das Unternehmen beklagt ein Minus von knapp 2,1 Milliarden Euro.© REUTERS

Bekannt als der größte Immobilienkonzern Deutschlands geht es bei Vonovia finanziell nun ums Eingemachte. Bisher verwöhnt von massiven Profiten, setzten dem Unternehmen nun gestiegene Zinsen, explodierende Baukosten und hohe Energiepreise zu.

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Noch im ersten Halbjahr 2022 glänzte der Dax-Konzern Vonovia mit Gewinnen: Laut "Spiegel" kletterte der Umsatz vor einem Jahr in den ersten sechs Monaten um knapp 35 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro. Ein knappes Jahr später sieht alles anders aus. Besonders der Wertverlust der Immobilien sorgt für schmerzhafte Verluste im ersten Quartal 2023.

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Ein Minus von 17,8 Prozent im ersten Quartal

Krise, wo man hinhört. Gerade die Bau- und Immobilienbranche scheint in diesen Zeiten besonders hart getroffen zu sein: Steigende Zinsen, aus dem Ruder laufende Baukosten und astronomische Energiepreise haben sich deutlich ausgewirkt - auch auf Deutschlands größten Immobilienkonzern Vonovia. Wie der "Spiegel" das Unternehmen zitiert, soll im ersten Quartal der Gewinn aus dem operativen Geschäft um 17,8 Prozent auf 462,6 Millionen Euro gesunken sein.

Das hört sich auf den ersten Blick nicht dramatisch an. Allerdings soll dieser Gewinn lange nicht ausreichen, um den Wertverlust des Immobilienvermögens auch nur annähernd auszugleichen. Insgesamt ist - wenn man alles gegenrechnet - ein dickes Minus von knapp 2,1 Milliarden Euro aufgelaufen.

Da der Vermietmarkt in Deutschland die Nachfrage nicht befriedigen kann, lief es in Sachen Mietwohnungen für Vonovia deutlich besser. Gerade in Ballungsgebieten. Die Miete ist im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Prozent gestiegen. Trotzdem muss gehandelt werden - gerade nach dem Expansionskurs der vergangenen Jahre. Schließlich sollen laut einer Mitteilung des Unternehmens im zweiten Quartal erstmals wieder größere Transaktionen geplant sein, wie Unternehmenschef Rolf Buch vermelden ließ. Eine mögliche Lösung, um Schulden abzubauen, könnte zunächst der angekündigte Verkauf von fünf Wohnanlagen für 560 Millionen Euro sein. Der Verkauf "untermauert die Werthaltigkeit unseres Portfolios", wie Buch sagte. Insgesamt soll Vonovia laut "Manager Magazin" mögliche Verkaufspakete mit einem Volumen von rund 13 Milliarden Euro identifiziert haben.

  • Verwendete Quellen:
  • Manager Magazin: "Vonovia mit Milliardenverlust"
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