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US-Wahlkampf

Kamala Harris geht viral: Mit neuem TikTok-Account will sie die Jugend für sich gewinnen

  • Aktualisiert: 06.08.2024
  • 14:14 Uhr
  • Christina Strobl

Kamala Harris hat sich einen TikTok-Account zugelegt. Zusammen mit ihrem Wahlkampfteam hofft die 59-Jährige so möglichst viele junge Wähler:innen für sich zu gewinnen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In ihrem Wahlkampf um das Weiße Haus setzt die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Kamala Harris nun auf TikTok.

  • Ihr Wahlkampfteam entschied sich dazu, seitdem Harris' Popularität insbesondere in sozialen Netzwerken stark angestiegen ist.

  • Auch der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump integriert soziale Medien in seine Kampagne.

Um möglichst viele junge Wähler:innenstimmen für sich zu gewinnen, geht die demokratische Präsidentschaftsbewerberin nun neue Wege: Kamala Harris versucht sich an dem bei der Jugend äußerst populären sozialen Netzwerk TikTok.

"Do you think you just fell out of a coconut tree?"

Da jetzt alle dort über sie reden würden, wolle sie sich mal an TikTok versuchen, sagte Kamala Harris in ihrem ersten Beitrag auf dem sozialen Medium. Wie "ZDF heute" berichtet, soll der Entscheidung für einen TikTok-Auftritt gefallen sein, nachdem die 59-Jährige mit einem Zitat dort viral ging: dem Coconut-Zitat.

"Do you think you just fell out of a coconut tree?", hatte Harris in einer Rede im Mai 2023 gesagt, was auf Deutsch in etwa "Glaubt Ihr, Ihr seid einfach aus einer Kokosnusspalme gefallen?" bedeutet. Dabei soll sie ihre Mutter zitiert haben, die ihr damit verdeutlichen wollte, dass alles in einem Kontext passiere.

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Harris' Wahlkampfteam setzt auf soziale Medien für Stimmenfang

TikTok-User:innen nutzten diesen Ausschnitt aus Harris' Rede, um ihn mit verschiedenen Internet-Trends zu kombinieren. Daraus entstanden schließlich zahlreiche sogenannte Memes. Memes sind Bilder oder Gifs, die sich im Internet verbreiten. Meist stellen Memes zeitlich aktuelle Sachverhalte humoristisch, satirisch oder gesellschaftskritisch dar.

Harris' Coconut-Memes erhielten mehrere Millionen Aufrufe in sozialen Netzwerken, was das Wahlkampfteam der Demokratin gern aufgriff. Das wiederum brachte der Harris-Kampagne viel Aufmerksamkeit ein, sowohl von TikTok-Nutzer:innen als auch von etablierten Medien. Dass die Memes über Harris derart erfolgreich sind, läge vor allem daran, dass sie ursprünglich von den User:innen generiert wurden. Deshalb wirkten sie besonders "authentisch und organisch", zitiert "ZDFheute" Maggie MacDonald, Politikwissenschaftlerin der University of Kentucky. Hätte die Harris-Kampagne diese Memes selbst initiiert, hätten sich die Massen wahrscheinlich darüber lustig gemacht, so MacDonald. "Wenn eine Kampagne die Jugend erreichen will, muss sie überzeugend beweisen, dass sie die Sprache der Social-Media-Plattformen beherrscht."

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Wahlregistrierungen junger Wähler:innen seit Bidens Rückzug deutlich angestiegen

Marketingversuche dieser Art könnten von der Internet-Community schnell als lächerlich empfunden werden, so MacDonald weiter. Daher bräuchten Wahlkampfteams Mitarbeiter:innen, die genau verstehen, wie die Mechanismen der sozialen Medien funktionieren. Das Harris-Team habe gezeigt, wie Wahlkampfstrategien erfolgreich an Plattformen wie TikTok und X angepasst werden können, sagt die Politikwissenschaftlerin.

Unklar ist jedoch nach wie vor, wie sich die verstärkte Präsenz Harris' auf den sozialen Netzwerken auswirken wird und ob sie mit dem Versuch, so junge Wähler:innen für sich zu gewinnen, erfolgreich sein wird, sagt MacDonald. Was jedoch dafür spricht, ist, dass in den vergangenen zwei Wochen, seit Joe Bidens Rücktritt im Rennen um das Weiße Haus, Kamala Harris in den sozialen Medien trendet. Zudem sei die Zahl der Wahlregistrierungen in den USA gestiegen, wie "ZDF heute" berichtet. Und das, insbesondere bei jungen Menschen.

Im Video: Donald Trump und Kamala Harris treten am 4. September zum TV-Duell an

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Auch Trump setzt auf soziale Netzwerke

Auch Donald Trump setzt sehr stark auf die sozialen Netzwerke. Schon seit längerem ist der republikanische Präsidentschaftsbewerber bei TikTok unterwegs und sorgt regelmäßig für Aufmerksamkeit mit dem, was er auf seiner eigens gegründeten sozialen Plattform Truth Social postet. Seinem Stil treu bleibend, wettert der 78-Jährige dort gern über seine Konkurrentin. In einem seiner Videos mit dem US-amerikanischen Influencer Jake Paul erklärt Trump, Kamala Harris sei "nicht die Hellste", junge Menschen hingegen seien klug. 

Dass auch Trump beim Wähler:innen-Fang auf junge Menschen abzielt, liegt laut MacDonald vor allem daran, dass es mittlerweile nicht mehr ausreiche, auf die bekannten Methoden zu setzten: "Um junge Wähler zu erreichen, reicht traditionelle Öffentlichkeitsarbeit nicht mehr aus." In den vergangenen Jahren hat TikTok dabei besonders an Bedeutung gewonnen. Laut Studien des Pew Research Centers nutzen 62 Prozent der 18- bis 29-Jährigen in den Vereinigten Staaten die Plattform.

  • Verwendete Quellen:
  • "Pew Research Center"
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