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Krieg in Nahost

Israel-Iran-Konflikt im Newsticker - Nach US-Angriff: Merz, Macron und Starmer rufen Iran zu Verhandlungen auf

  • News-Ticker
  • Aktualisiert: 22.06.2025
  • 19:26 Uhr
  • Emre Bölükbasi
Die USA beteiligen sich mit Luftangriffen an Israels Krieg gegen den Iran. US-Präsident Trump spricht von einem "spektakulären militärischen Erfolg" - und richtet zugleich eine Drohung an den Iran.
Die USA beteiligen sich mit Luftangriffen an Israels Krieg gegen den Iran. US-Präsident Trump spricht von einem "spektakulären militärischen Erfolg" - und richtet zugleich eine Drohung an den Iran.© Carlos Barria/Pool via AP

Merz, Macron und Starmer rufen Iran zu Verhandlungen auf +++ Anti-US-Demonstrationen in Teheran und anderen iranischen Städten +++ Alle Entwicklungen zur Eskalation in Nahost im Newsticker

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Die israelischen Streitkräfte haben in der Nacht auf Freitag (13. Juni) einen Großangriff auf den Erzfeind Iran gestartet. Laut Ministerpräsident Benjamin Netanjahu steht die nukleare Infrastruktur des Landes im Visier. Der Iran reagiert mit Gegenschlägen. Alle Infos rund um die neue Gewaltspirale im Newsticker.

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Irans Vizeaußenminister: Macht keinen Sinn, zu verhandeln

Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen hat Irans Vizeaußenminister Madschid Tacht-Rawantschi Gespräche mit den USA oder Israel ausgeschlossen. "Es macht überhaupt keinen Sinn, weiter zu verhandeln", sagte er in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin" auf die Frage, ob der Iran Kontakt mit den USA oder Israel aufnehmen werde. Der Iran wolle keine Gespräche nur um der Gespräche willen führen.

 

Merz, Macron und Starmer rufen Iran zu Verhandlungen auf

Nach den Angriffen der USA auf iranische Atomanlagen rufen Deutschland, Frankreich und Großbritannien den Iran zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. "Den Iran fordern wir auf, Verhandlungen über ein Abkommen aufzunehmen, das alle Bedenken zu seinem Atomprogramm ausräumt", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Bundeskanzler Friedrich Merz, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premier Keir Starmer.

 

Wadephul: "Es muss eine Verhandlungslösung geben"

Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen hat Bundesaußenminister Johann Wadephul auf eine Verhandlungslösung gedrungen. "Jeder weiß: Es muss eine Verhandlungslösung geben", sagte der CDU-Politiker in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin".

Es gibt jede Möglichkeit, diesen Konflikt friedlich zu beenden.

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU)

Der Iran müsse nach der Eskalation jetzt in direkte Gespräche mit den USA gehen, erklärte Wadephul weiter. Deutschland und seine europäischen Verbündeten wollten diesen Prozess unterstützen. "Es gibt jede Möglichkeit, diesen Konflikt friedlich zu beenden", betonte der Außenminister.

Die Anreicherung von Uran, die der Iran betrieben habe, sei "weit über jede sinnvolle zivile Nutzung" hinausgegangen, erklärte Wadephul weiter. Der Iran habe damit "rote Grenzen" überschritten. Deutschland habe immer vertreten, dass dieses Atomprogramm für Israel gefährlich sei.

 

Anti-US-Demonstrationen in Teheran und anderen iranischen Städten

Nach den US-Angriffen im Iran sind zahlreiche Menschen in Teheran und weiteren iranischen Städten bei Demonstrationen auf die Straßen gegangen. Unter ihnen war auch der iranische Präsident Massud Peseschkian, wie die Nachrichtenagentur Fars berichtete. Teilnehmer der staatlich organisierten Demonstrationen skandierten Parolen gegen die USA und Israel.

In der Nacht zu Sonntag hatten die USA drei Standorte des iranischen Atomprogramms angegriffen. Der Iran hatte umgehend nach den US-Angriffen mit Konsequenzen gedroht. Außenminister Abbas Araghtschi sprach auf X von "dauerhaften Folgen".

 

Medwedew droht: Drittstaaten könnten Iran nuklear aufrüsten

Russland hat den US-Angriff auf iranische Atomanlagen scharf kritisiert. Als weiteren Beleg für Unmut in Moskau drohte Ex-Präsident Dmitri Medwedew damit, dass Drittländer den Iran nuklear aufrüsten könnten. Trotz des US-Bombardements sei die iranische Atom-Infrastruktur nicht oder nur leicht beschädigt, schrieb der jetzige Vizechef des russischen Sicherheitsrates im Netzwerk X.

"Die Anreicherung von nuklearem Material - und jetzt können wir es offen sagen, die künftige Herstellung von Nuklearwaffen - geht weiter", schrieb Medwedew. Er fügte die Drohung hinzu: "Eine Reihe von Ländern ist bereit, dem Iran direkt ihre eigenen Atomsprengköpfe zu liefern."

 

USA ziehen Botschaftspersonal aus dem Libanon ab

Nach den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran ziehen die USA einen großen Teil ihres Botschaftspersonals im Libanon ab. Das Außenministerium habe für die Vertretung in der libanesischen Hauptstadt Beirut die Abreise von Diplomaten und von Familienmitgliedern angeordnet, erklärte die US-Botschaft. Davon ausgenommen sei nur bestimmtes Krisen-Personal. Als Grund nannte die Botschaft die "volatile und unvorhersehbare Sicherheitslage in der Region". Zuvor hatten die USA unter anderem bereits im Irak, einem Nachbarland des Irans, ihr diplomatisches Personal reduziert und Angehörige ausreisen lassen.

 

Kreise: Merz telefoniert erneut mit europäischen Partnern

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) berät sich zur Stunde erneut mit seinen europäischen Partnern über die Eskalation im Nahen Osten. Aus Regierungskreisen hieß es, dass Merz am späten Nachmittag erneut zu einer Telefonschalte mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premier Keir Starmer zusammengekommen sei.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU)
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU)© Kay Nietfeld/dpa

Merz hatte sich bereits am Vormittag mit den beiden europäischen Partnern zu den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen beraten. Ergebnisse der Abstimmungen waren auch am Abend zunächst noch nicht bekannt.

 

Straße von Hormus: Rubio warnt vor Schließung

Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen hat US-Verteidigungsminister Marco Rubio den Iran vor einer Schließung der wichtigen Straße von Hormus gewarnt. "Falls sie das tun, wäre das ein weiterer schwerer Fehler. Es wäre wirtschaftlicher Suizid für sie", sagte er in einem Interview mit dem Fernsehsender Fox News.

Falls sie das tun, wäre das ein weiterer schwerer Fehler. Es wäre wirtschaftlicher Suizid für sie.

Marco Rubio, US-Verteidigungsminister

Die USA hätten "Möglichkeiten", um mit einer solchen Situation umzugehen. Er riet anderen Ländern, sich mit einem solchen Szenario auseinanderzusetzen. "Es würde die Wirtschaft anderer Länder viel stärker schädigen als unsere." Seiner Ansicht nach wäre eine Schließung der Straße von Hormus eine Eskalation, auf die die USA und weitere Nationen reagieren müssten.

 

Verhaftungen wegen Spionagevorwurfs im Iran - ein Europäer darunter

Im Iran sind laut einem Bericht drei Verdächtige, darunter ein europäischer Staatsbürger, wegen des Verdachts auf mutmaßliche Spionage verhaftet worden. Sie wurden in der Provinz Kermanschah im Westen des Irans von einer Spezialeinheit gefasst, wie das Justizportal Mizan berichtete. Bei den beiden iranischen Staatsangehörigen wurden demnach Sim-Karten und eine große Menge Bargeld beschlagnahmt, welche mutmaßlich mit ausländischen Kreisen in Verbindung stünden. Das Medium berief sich in seinem Bericht auf Informationen der Justizbehörden.

 

Israels Präsident: Fordern nicht, dass USA in Krieg ziehen

Israel zieht die USA nach Angaben des Staatspräsidenten Izchak Herzog nicht in einen Krieg. Sein Land hätte durchweg klargemacht, dass es US-Präsident Donald Trump die Entscheidungen überlasse, sagte Herzog im US-Sender CNN. Schließlich sei es um die nationalen Sicherheitsinteressen Amerikas gegangen.

Izchak Herzog (r), Präsident von Israel, besucht ein Wohnhaus, das von einer aus dem Iran abgefeuerten Rakete getroffen wurde.
Izchak Herzog (r), Präsident von Israel, besucht ein Wohnhaus, das von einer aus dem Iran abgefeuerten Rakete getroffen wurde.© Baz Ratner/AP/dpa

Mit Blick auf die weitere Entwicklung des Kriegs fügte er hinzu: "Wir haben nicht die Absicht und wir fordern nicht, dass Amerika jetzt in den Krieg zieht, weil die Iraner Israel bedrohen." Die Entscheidung über ein Eingreifen der USA sei getroffen worden, weil das iranische Atomprogramm eine Gefahr für die Sicherheitsinteressen "der gesamten freien Welt" dargestellt habe. Die USA seien als Anführer dieser Welt durch das Atomprogramm tatsächlich gefährdet gewesen - "deshalb war es der richtige Schritt, dies zu tun".

Nun sei der Moment über Diplomatie nachzudenken - die müsse allerdings effektiv sein, betonte Herzog. Bislang sei Diplomatie gescheitert, weil die Iraner ständig gelogen hätten.

 

Niederlande rufen nach US-Angriff zur Deeskalation auf

Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen hat die niederländische Regierung alle an dem Konflikt beteiligten Parteien zur Zurückhaltung aufgerufen. Verhandlungen seien der einzige Weg zu einem dauerhaften Frieden, sagte der amtierende Ministerpräsident Dick Schoof nach einer Dringlichkeitssitzung des Nationalen Sicherheitsrats in Den Haag.

 

Israel bombardiert Raketenstellungen im Iran

Israel weitet seine Angriffe im Iran aus. Rund 30 Kampfflugzeuge flogen nach Angaben eines israelischen Militärsprechers massive Angriffe. Unter anderem sollen erstmals Bomben auf ein strategisches Raketenkommando in der Provinz Jasd im Zentrum des Landes gefallen sein. Dort seien Raketen vom Typ "Chorramschahr" gelagert gewesen sein. Rund 60 dieser Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite von 2.000 Kilometern sollen zuletzt von dort auf Israel abgefeuert worden sein.

Es war der erste israelische Angriff in diesem Landesteil des Irans. Außerdem bombardierte die israelische Luftwaffe nach Angaben des Militärsprechers Raketenabschussvorrichtungen, Produktionsstätten für Luftabwehrsysteme und Drohnenkommandos und -lagerstätten in Isfahan, Buschehr und Ahwas. Iranische Soldaten, die Raketensysteme bedienten, wurden ausgeschaltet, hieß es weiter. Das zivil genutzte Atomkraftwerk in Buschehr war kein Ziel dieser Angriffe.

 

Vance: Führen nicht Krieg gegen Iran, sondern gegen Atomprogramm

US-Vize JD Vance setzt nach dem Schlag gegen drei Atomanlagen im Iran auf die Rückkehr zu Gesprächen. "Wir führen keinen Krieg gegen den Iran, sondern gegen Irans Atomprogramm", sagte der Vizepräsident dem TV-Sender NBC. "Wir wollen keinen Krieg mit Iran." Man wolle Frieden, allerdings einen Frieden ohne ein Atomprogramm.

Wenn die Iraner dieses Programm ein für alle Mal aufgeben sollten und US-Militär nicht angreifen, könne das Land gute Beziehungen zu den USA haben. Es gebe nun eine Möglichkeit für einen "Reset".

 

Macron ruft Irans Präsidenten zu Verhandlungen auf

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen mit Irans Präsident Massud Peseschkian gesprochen. "Nach den Schlägen in der Nacht habe ich zur Deeskalation aufgerufen und dazu, dass der Iran in diesem gefährlichen Kontext äußerste Zurückhaltung übt, um eine Rückkehr zum diplomatischen Weg zu ermöglichen", sagte Macron.

Macron habe sich auch mit Saudi-Arabien, dem Oman, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar beraten, hieß es aus dem Élysée-Palast. Geplant war auch der Austausch mit europäischen Partnern. Am Abend wollte Macron den nationalen Sicherheitsrat mit Blick auf die Lage im Nahen Osten einberufen.

Macron erklärte nach Angaben des Élysée-Palasts zudem, dass Frankreich alles daran setzen werde, die Ausreise von Staatsangehörigen aus dem Iran und aus Israel zu beschleunigen. Das Außenministerium sei damit beschäftigt, hieß es, ohne Einzelheiten etwa zu französischen Sonderflügen aus der Region zu nennen.

 

Iran: Vier tote Revolutionsgardisten bei israelischem Angriff

Bei einem israelischen Angriff auf einen Militärstützpunkt sind laut iranischen Angaben vier Mitglieder der Revolutionsgarden getötet worden. Israel habe einen Angriff in der Provinz Ghom unternommen, teilte der Krisenstab der Provinz mit. In Ghom befindet sich auch die Uran-Anreicherungsanlage Fordo, die Ziel des US-Angriffs in der Nacht war.

 

US-Regierung: Ging nicht um Sturz der iranischen Führung

Die USA wollten mit ihren Angriffen auf den Iran nach eigenen Angaben nicht auf einen Sturz der Führung in Teheran hinwirken. "Der Präsident hat einen Präzisionseinsatz genehmigt", sagte Verteidigungsminister Pete Hegseth auf einer Pressekonferenz.

Ziel dieses Einsatzes sei es gewesen, die Bedrohung der Interessen der USA durch das iranische Atomprogramm auszuschalten. Außerdem sei es um die "Selbstverteidigung" der US-Soldaten und des Verbündeten Israel gegangen, betonte Hegseth. Die Angriffe der USA vergangene Nacht richteten sich gegen drei iranische Atomanlagen, darunter auch die gut befestigte unterirdische Uran-Anreicherungslage Fordo.

 

Israel hebt Schließung von Luftraum auf

Nach stundenlangem Stillstand wegen der US-Angriffe auf Atomanlagen im Iran hebt Israel die Schließung seines Luftraums wieder auf. Israelische Medien berichteten unter Berufung auf das Verkehrsministerium, ab 14.00 Uhr (Ortszeit) würden wieder Starts und Landungen auf dem Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv zugelassen. El Al, die größte Fluggesellschaft Israels, teilte auf ihrer Webseite zudem mit, ihre Flüge nach Israel würden in Übereinstimmung mit den staatlichen Genehmigungen wieder starten.

 

Nahost: Meloni fordert Parteien an den Verhandlungstisch

Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen dringt Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni auf eine diplomatische Lösung. "Italien wird sich weiter dafür einsetzen, die Parteien an den Verhandlungstisch zu bringen", schrieb sie auf X. Am Morgen hatte Meloni eine Telefonkonferenz mit Regierungsmitgliedern und Geheimdienstchefs einberufen, um unter anderem über die Lage der Landsleute in der Region zu sprechen.

Aus dem italienischen Außenministerium hieß es, man werde alles tun, um jene Landsleute, die es wünschen, so schnell wie möglich auszufliegen. Außenminister Antonio Tajani zufolge soll heute ein Flug aus Sharm El-Sheikh in Ägypten starten mit Menschen, die aus Jerusalem und Tel Aviv kommen.

Man hoffe nach dem Angriff, dass es "wirklich zu einer Deeskalation kommt: Der Iran soll sich an den Verhandlungstisch setzen", teilte Tajani mit. Rund um die italienische Hauptstadt sollen außerdem Maßnahmen verstärkt werden, um die Überwachung "sensibler amerikanischer Ziele" zu erhöhen und den Botschafter zu schützen.

 

US-Regierung: Wir haben die Iraner kontaktiert

Die USA sind nach dem Schlag gegen den Iran nach eigenen Angaben offen für Gespräche. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth sagte auf die Nachfrage eines Journalisten nach diplomatischen Möglichkeiten: Er könne nur bestätigen, dass öffentliche und private Nachrichten an die Iraner über mehrere Kanäle geschickt worden seien - um ihnen die Möglichkeit zu geben, an den Verhandlungstisch zurückzukommen.

 

Russland übt scharfe Kritik an US-Angriff

Russland hat scharfe Kritik an den amerikanischen Angriffen auf iranische Atomanlagen geübt. Das Vorgehen sei unverantwortlich und ein eklatanter Verstoß gegen internationales Recht, die Charta der Vereinten Nationen (UN) und Resolutionen des UN-Sicherheitsrats, erklärte das Außenministerium in Moskau nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters.

 

Atomenergiebehörde: Nur niedrig angereichertes Uran in Isfahan

Die Internationale Atomenergiebehörde erklärte nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters, dass die angegriffenen iranischen Anlagen in Isfahan entweder kein oder nur geringe Mengen an nuklearem Material enthielten. Eine mögliche Verseuchung sei auf die beschädigten oder zerstörten Gebäude beschränkt, teilt die IAEA mit. Bei dem Material habe es sich um natürliches oder niedrig angereichertes Uran gehandelt.

 

Keine Toten bei US-Angriff in Iran

Die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen haben laut einer Hilfsorganisation keine Todesopfer gefordert. Es seien elf Menschen verletzt worden, wovon vier in ein Krankenhaus eingeliefert worden seien, zitierte die Nachrichtenagentur Mehr den Chef des iranischen Roten Halbmondes, Pir-Hussein Kuliwand.

 

USA warfen 14 bunkerbrechende Bomben bei Einsatz "Mitternachtshammer" ab

Die USA haben nach eigenen Angaben bei ihren Angriffen auf die iranischen Atomanlagen 14 massive bunkerbrechende Bomben des Typs GBU-57 eingesetzt. Diese seien auf zwei Atomanlagen abgeworfen worden, teilte Generalstabschef Dan Caine auf einer Pressekonferenz mit.

Das US-Militär bezeichnet seine Angriffe gegen drei iranische Atomanlagen als "Einsatz Mitternachtshammer". Es sei eine komplexe Mission mit hohem Risiko gewesen, sagte Caine vor Journalist:innen im US-Verteidigungsministerium. Der bis zuletzt geheimgehaltene Einsatz, auf Englisch bezeichnet als "Operation Midnight Hammer", war demnach auch der erste Kampfeinsatz der massiven bunkerbrechenden Bombe vom Typ GBU-57.

22. Juni 2025, USA, Washington: US-Verteidigungsminister Pete Hegseth (links) und Generalstabschef Dan Caine bei einer Pressekonferenz im Pentagon zu den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran.
22. Juni 2025, USA, Washington: US-Verteidigungsminister Pete Hegseth (links) und Generalstabschef Dan Caine bei einer Pressekonferenz im Pentagon zu den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran. © Alex Brandon/AP/dpa

Die US-Angriffe gegen drei Atomanlagen im Iran waren nach Angaben von Verteidigungsminister Pete Hegseth ein "unglaublicher und überwältigender Erfolg". Es seien kraftvolle und gezielte Angriffe gewesen, sagte er vor Journalist:innen. Kein anderes Militär der Welt hätte dies leisten können. Fordo sei das Hauptziel gewesen.

Hegseth betonte, der Angriff habe sich nicht gegen das iranische Volk oder die iranischen Streitkräfte gerichtet. Hegseth wiederholte auch US-Präsident Donald Trumps Warnung, dass das US-Militär "schnell und entschlossen" reagieren würde, falls es nun Angriffe auf US-Ziele in der Region geben sollte.

 

Irans Außenminister trifft sich Montag mit Putin

Irans Außenminister Abbas Araghtschi reist zu Gesprächen mit Kremlchef Wladimir Putin nach Moskau. Das Treffen sei für Montag geplant, sagte Araghtschi vor Journalisten in Istanbul. Er reise bereits heute nach Russland.

 

Merz berät mit Starmer und Macron über Lage im Iran

Aus Regierungskreisen war zu erfahren, dass Bundeskanzler Friedrich Merz am Vormittag mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premier Keir Starmer in einer Schalte über die Eskalation im Krieg zwischen Israel und dem Iran beraten wird. Regierungssprecher Stefan Kornelius teilte außerdem mit, dass Merz und die Minister des Sicherheitskabinetts sich im Laufe des Tages mit den Partnern in der EU und mit den USA über weitere Schritte eng abstimmen wollten.

Merz bekräftigte die Aufforderung an den Iran, sofort Verhandlungen mit den USA und Israel aufzunehmen und zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts zu kommen.

 

Am Montag: EU-Außenminister-Treffen zur Lage in Nahost

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat nach dem US-Angriff auf den Iran zu Mäßigung und Verhandlungen aufgerufen. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters. "Ich bitte alle Seiten dringend darum, einen Schritt zurückzutreten, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und eine weitere Eskalation zu verhindern", erklärte Kallas auf "X". Sie betonte zugleich: "Dem Iran darf nicht erlaubt werden, eine Atomwaffe zu entwickeln." Die EU-Außenminister würden am Montag über die Lage beraten, fügt Kallas hinzu.Rente

 

Internationale Atomenergie-Behörde beruft Notfalltreffen ein

Nach den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran hat der Chef der Internationalen Atomenergieagentur IAEA, Rafael Grossi, ein Sondertreffen einberufen. Der Gouverneursrat der Behörde soll am Montag zusammenkommen, schrieb Grossi auf der Plattform "X". Nach vorherigen Angaben und ersten Erkenntnissen der IAEA wurde bei den Angriffen keine Strahlung außerhalb der Einrichtungen freigesetzt.

 

Iran droht als Reaktion auf die US-Angriffe mit "dauerhaften Folgen"

Irans Außenminister Abbas Araghtschi hat nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen mit Konsequenzen gedroht. "Die Ereignisse von heute Morgen sind ungeheuerlich und werden dauerhafte Folgen haben", schrieb der Minister auf der Plattform "X". Araghtschi erklärte weiter, der Iran behalte sich im Einklang mit der UN-Charta und dem Recht auf legitime Selbstverteidigung alle Optionen vor, um seine Souveränität, seine Interessen und sein Volk zu schützen.

 

Israel bombardiert Militäranlagen im Iran

Israels Armee hat nach Raketenangriffen aus dem Iran erneut Ziele in dem Land bombardiert. Die Luftwaffe habe "eine Reihe von Angriffen auf militärische Ziele im Westen des Iran begonnen", teilte das israelische Militär mit. Zuvor hatten die USA in der Nacht drei Atomanlagen im Iran attackiert. Darunter war auch die gut befestigte unterirdische Uran-Anreicherungslage Fordo.

Israels Luftwaffe habe am Morgen Raketenwerfer sowie iranische Soldaten angegriffen, hieß es in einer Mitteilung der israelischen Armee weiter.

 

Huthi im Jemen drohen: Reaktion auf US-Angriff nur Frage der Zeit

Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen reagieren mit Drohungen auf die US-Angriffe auf Atomanlagen im Iran. Wie die Nachrichtenagentur Reuters weiter meldet, sei eine Antwort der Huthis nur eine Frage der Zeit, erklärte Mohammed al-Buchaiti, ein Vertreter der politischen Huthi-Führung, dem TV-Sender Al Dschasira Mubascher. Eine mit den USA vereinbarte Waffenruhe sei aus der Zeit vor dem "Krieg" gegen den Iran.

Die Huthis und die USA hatten sich im Mai darauf verständigt, dass es keine Bombardements von Huthi-Stellungen seitens der USA und keine Angriffe der Huthis mehr auf Schiffe und auf Israel mehr geben soll. Die Huthis werden wie die Hamas im Gazastreifen vom Iran finanziert. Ihre Angriffe auch auf Handelsschiffe im Roten Meer haben die Huthis mit Solidarität für die Hamas begründet.

 

Luftraum über Israel komplett gesperrt

Der Luftraum über Israel wird nach Angaben israelischer Behörden für sämtliche Flüge gesperrt. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Grenzübergänge nach Ägypten und Jordanien blieben aber offen.

 

Iran beantragt Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats

Die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen (UN) beantragt laut Berichten staatlicher iranischer Medien eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Ziel sei es, die US-Angriffe auf Atomanlagen im Iran zu verurteilen und für den Erhalt des internationalen Friedens zu sorgen. Die iranische UN-Vertretung erklärt den Staatsmedien zufolge, sie verurteile das Vorgehen der USA auf das Schärfste. Es handele sich um eine "grundlose und vorsätzlich geplante Aggression".

 

Nach US-Angriff: Iran feuert Raketen auf Israel ab

Das israelische Militär hat nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters den Beginn eines iranischen Raketenangriffs gemeldet. Im Iran seien Geschosse mit Ziel Israel gestartet worden, teilte demnach das Militär mit. Kurz darauf waren Zeug:innen zufolge unter anderem in Tel Aviv Explosionen zu hören. Über der Mittelmeer-Metropole war zu beobachten, wie Raketen abgefangen wurden.

 

Bisher keine Anzeichen für radioaktive Verseuchung

Nach US-Angriffen auf iranische Atomanlagen gibt es dort den Staatsmedien zufolge keine Anzeichen für eine radioaktive Verseuchung. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Für die Anwohner:innen der angegriffenen Standorte im Iran bestehe keine Gefahr, teilte die iranische Atomenergiebehörde mit. Auch die saudi-arabische Atombehörde verzeichnet rund um das Königreich keine radioaktiven Spuren. Das gelte auch für andere arabische Golfstaaten, heißt es in einer Mitteilung auf der Plattform "X".

 
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Netanjahu zu US-Angriffen: Frieden kommt durch Stärke

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran von einer "mutigen Entscheidung" des US-Präsidenten Donald Trump gesprochen. "Herzlichen Glückwunsch, Präsident Trump", sagte Netanjahu in einer Videobotschaft.
"Ihre mutige Entscheidung, die nuklearen Anlagen Irans mit der gewaltigen und gerechten Macht der Vereinigten Staaten ins Visier zu nehmen, wird die Geschichte verändern."

Israels UN-Botschafter Danny Danon schrieb in einem Post auf der Plattform X: "Präsident Trump hat heute bewiesen, dass 'Nie wieder' nicht nur ein Slogan ist, sondern eine Politik."

Israel habe im Krieg gegen den Iran "wahrlich Erstaunliches geleistet", sagte Netanjahu weiter. "Doch bei der Aktion heute Nacht gegen die iranischen Nuklearanlagen war Amerika unvergleichlich."

Die Vereinigten Staaten hätten getan, "was kein anderes Land der Welt tun konnte". Es werde in die Geschichte eingehen, "dass Präsident Trump gehandelt hat, um dem gefährlichsten Regime der Welt die gefährlichsten Waffen der Welt zu verwehren", sagte der Regierungschef weiter.
Trumps Führungsstärke markiere "einen historischen Wendepunkt" und könne im Nahen Osten und anderswo zu einer Zukunft des Wohlstands und des Friedens führen.

"Präsident Trump und ich sagen oft: 'Frieden durch Stärke.' Zuerst kommt die Stärke, dann kommt der Frieden", sagte Netanjahu weiter. "Und heute Nacht haben Präsident Trump und die Vereinigten Staaten mit großer Stärke gehandelt."

 
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© Kay Nietfeld/dpa

UN-Chef warnt nach US-Angriff vor katastrophalen Folgen für die Welt

UN-Generalsekretär António Guterres ist über den US-Angriff auf Atomanlagen im Iran "zutiefst beunruhigt" und warnt vor katastrophalen Folgen für die Welt. "In dieser gefährlichen Stunde ist es von entscheidender Bedeutung, eine Spirale des Chaos zu vermeiden", sagte Guterres in der Nacht zum Sonntag. Die Mitgliedsstaaten seien aufgefordert, die Lage zu deeskalieren und ihren Verpflichtungen aus der UN-Charta und anderen Regeln des Völkerrechts nachzukommen. "Es gibt keine militärische Lösung. Der einzige Weg nach vorne ist die Diplomatie. Die einzige Hoffnung ist der Frieden."

Guterres sagte weiter, er sei "zutiefst beunruhigt über den heutigen Einsatz von Gewalt durch die Vereinigten Staaten gegen den Iran". Dies sei eine gefährliche Eskalation in einer Region, die bereits am Rande des Abgrunds stehe – und eine direkte Bedrohung für den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit. "Es besteht ein wachsendes Risiko, dass dieser Konflikt schnell außer Kontrolle geraten könnte - mit katastrophalen Folgen für die Zivilbevölkerung, die Region und die Welt."

 

Trump droht dem Iran mit weiteren Angriffen

US-Präsident Donald Trump droht dem Iran mit weiteren Angriffen, falls Teheran nicht einen Weg des Friedens einschlagen sollte. Sonst würden künftige Attacken viel größer, sagte Trump im Weißen Haus nach US-Luftangriffen auf Anlagen des iranischen Atomprogramms.

 

Trump: Iranische Atomanlagen sind komplett zerstört

Nach der Bombardierung durch das US-Militär sind Irans "entscheidende Anlagen zur Uran-Anreicherung" nach Angaben von Präsident Donald Trump komplett zerstört. Er drohte dem Iran bei einer Ansprache im Weißen Haus mit weiteren Angriffen, falls Teheran nicht einen Weg des Friedens einschlagen sollte. "Wenn der Frieden nicht schnell kommt, werden wir die anderen Ziele mit Präzision, Schnelligkeit und Geschick angreifen, die meisten von ihnen können in wenigen Minuten ausgeschaltet werden."

Das Ziel der USA sei die Zerstörung der iranischen Kapazitäten zur Uran-Anreicherung gewesen und die Beendigung der nuklearen Bedrohung durch den "weltweit größten staatlichen Sponsor des Terrors", erklärte Trump. Er könne der Welt nun berichten, dass die Angriffe ein "spektakulärer militärischer Erfolg" gewesen seien.

Der Iran habe seit 40 Jahren gesagt: "Tod für Amerika, Tod für Israel". Trump bedankte sich bei dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und dem israelischen Militär für die großartige Arbeit, die es geleistet habe. Vor allem aber wolle er den "großartigen amerikanischen Patrioten", die die Maschinen geflogen hätten und dem gesamten Militär der Vereinigten Staaten zu den Angriffen gratulieren. So etwas hätte die Welt seit vielen, vielen Jahrzehnten nicht mehr gesehen.

 

Irans Atomenergieorganisation verurteilt US-Bombardierungen

Irans Atomenergieorganisation hat die US-Angriffe auf ihre Nuklearanlagen im Land scharf verurteilt. Die Organisation rief die Weltgemeinschaft auf, die Bombardierungen ebenfalls zu verurteilen. Die Angriffe auf die Atomanlagen Fordo, Natans und in Isfahan bezeichnete die Organisation als "barbarischen Aktion", die gegen internationales Recht verstoße.

Vorwürfe machte Teheran auch der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA. Die Angriffe seien "unter der Gleichgültigkeit oder gar Mitwirkung" der IAEA erfolgt. Irans Atomorganisation erklärte, dass trotz der "bösartigen Verschwörungen der Feinde" Irans Nuklearprogramm nicht gestoppt werde.

 

US-Berichte: Fordo mutmaßlich zerstört

Die wichtige unterirdische Uran-Anreicherungsanlage in Fordo im Iran ist US-Medienberichten zufolge bei den Angriffen der USA mutmaßlich zerstört worden. Mehrere schwere sogenannte Bunkerbrecher-Bomben seien auf die Atomanlage abgeworfen worden, berichteten die "New York Times" und der Sender Fox News.

Der Moderator des Senders, Sean Hannity, hatte nach eigenen Angaben mit US-Präsident Donald Trump gesprochen. Hannity berichtete danach, es sehe so aus, als hätten die USA Fordo vollständig zerstört. Die nuklearen Ambitionen des Irans seien offiziell tot, sagte er. Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf einen Regierungsbeamten, dass erste Schadensbewertungen darauf hindeuteten, dass die Anlage zerstört sei.

 

Iran bestätigt Angriffe auf Atomanlagen

Der Iran hat einen Angriff auf seine Atomanlagen bestätigt. Ein Teil des Bereichs um die unterirdische Uran-Anreicherungsanlage Fordo wurde durch einen feindlichen Luftangriff beschädigt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Sie zitierte einen Sprecher des Krisenstabs der betroffenen Provinz Ghom, demzufolge die Lage in den Gebieten nun jedoch wieder ruhig sei.

Ein hochrangiger Sicherheitsbeamter der Provinz Isfahan berichtete zudem über Explosionen in Isfahan und Natans, wie die mit den Revolutionsgarden verbundene Nachrichtenagentur Tasnim berichtete. Er bestätigt Angriffe "in der Nähe" der Atomanlagen von Isfahan und Natans.

Vor wenigen Tagen hatte ein ehemaliger Kommandeur der mächtigen Revolutionsgarden in einem TV-Interview erklärt, dass hochangereichertes Uran aus den Atomanlagen bereits vor dem Krieg mit Israel in Sicherheit gebracht worden sei. "Wir haben vorher alle Materialien weggeschafft", sagte Mohsen Resai, Generalmajor im Ruhestand.

 

Trump laut Journalist: "Ihr Israel ist jetzt viel sicherer"

US-Präsident Donald Trump hat den Angriff auf den Iran in einem Telefonat mit dem israelischen Journalisten Barak Ravid nach dessen Angaben als "großen Erfolg" bezeichnet. "Ihr Israel ist jetzt viel sicherer", habe Trump zu ihm gesagt, schrieb der Journalist auf der Plattform X. Trump will sich am späten Samstagabend (Ortszeit/4.00 Uhr MESZ) in einer Ansprache an die Nation zu dem Angriff äußern.

 

Israel verschärft nach US-Angriffen im Iran Zivilschutz-Regeln

Israel hat nach den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran die Zivilschutz-Regeln für seine eigene Bevölkerung verschärft. Mit Billigung des Verteidigungsministers Israel Katz und nach einer Lageeinschätzung sei beschlossen worden, dass in allen Landesteilen nur noch essenzielle Aktivitäten erlaubt seien, hieß es in einer Mitteilung der Armee. Die Öffentlichkeit müsse sich an Anweisungen des Heimatschutzes halten.

Seit Beginn der israelischen Angriffe im Iran vor mehr als einer Woche hat Teheran israelische Städte und Militäreinrichtungen nach offiziellen israelischen Angaben mit mehr als 450 Raketen angegriffen. Mehr als 400 iranische Drohnen drangen nach Israel ein. 24 Menschen wurden bei Einschlägen getötet und mehr als 1.200 verletzt.

 

Israels Ex-Verteidigungsminister: Welt ist jetzt sicherer Ort

Israels ehemaliger Verteidigungsminister Joav Galant hat den US-Angriff auf Atomanlagen als richtigen Schritt gelobt. US-Präsident Donald Trump habe "eine kühne Entscheidung für die USA, für Israel, für die gesamte Menschheit getroffen", schrieb Galant in einem Post auf der Plattform X. "Die Welt ist jetzt ein sicherer Ort." Offizielle Reaktionen gab es zunächst nicht aus Israel.

 

Trump will Ansprache an Nation halten: "Historischer Moment"

Nach dem Angriff der USA auf Atomanlagen im Iran will sich US-Präsident Donald Trump am späten Samstagabend (Ortszeit/4.00 Uhr MESZ) mit einer Ansprache an die Nation wenden. Darin werde es um die "äußerst erfolgreiche Militäroperation im Iran" gehen, teilte Trump auf seiner Plattform Truth Social mit. Weiter schrieb er: "Dies ist ein HISTORISCHER MOMENT FÜR DIE VEREINIGTEN STAATEN VON AMERIKA, ISRAEL UND DIE GANZE WELT. DER IRAN MUSS JETZT ZUSTIMMEN, DIESEN KRIEG ZU BEENDEN. DANKE!"

 

Trump: USA haben Atomanlagen im Iran angegriffen

Die USA haben nach Angaben von US-Präsident Donald Trump Atomanlagen im Iran angegriffen. Man habe einen "sehr erfolgreichen Angriff" auf drei Anlagen verübt - einschließlich auf die unterirdische Uran-Anreicherungsanlage in Fordo, teilte Trump auf seiner Plattform Truth Social mit. Daneben seien auch die Standorte Natans und Isfahan angegriffen worden. Die Angriffe seien nun abgeschlossen. Alle beteiligten Flugzeuge befänden sich sicher auf dem Heimweg.

"Herzlichen Glückwunsch an unsere großartigen amerikanischen Kämpfer", schrieb Trump. "Es gibt kein anderes Militär auf der Welt, das dies hätte tun können." In Großbuchstaben fügte er hinzu: "JETZT IST DIE ZEIT FÜR FRIEDEN!"

Der israelische Armeesender berichtete unter Berufung auf israelische Repräsentanten, die USA hätten Israel vor dem Angriff im Iran über den Plan informiert. Es seien Tarnkappenbomber vom Typ B-2 eingesetzt worden, berichtete der gewöhnlich sehr gut informierte israelische Journalist Barak Ravid auf der Plattform X unter Berufung auf einen ranghohen israelischen Beamten. Diese Flugzeuge sind als einzige in der Lage, schwere sogenannte Bunkerbrecher-Bomben abzuwerfen.

 

Iran: Neue Welle an Drohnen gegen Israel

Der Iran hat nach eigenen Angaben seinen dritten Angriff innerhalb der vergangenen 24 Stunden mit Drohnen auf Israel begonnen. Kampf- und Kamikazedrohnen seien auf dem Weg zu Zielen von Nord bis Süd in Israel, berichtete der staatliche Rundfunk unter Berufung auf einen Sprecher der mächtigen Revolutionsgarden, Irans Elitestreitmacht. Aus Israel gab es dafür zunächst keine Bestätigung. Das israelische Militär hatte am Abend mitgeteilt, weiterhin unter anderem Drohnen-Lagerstätten im Iran anzugreifen.

 

Israels Militärsprecher: Drei iranische Kampfjets zerstört

Bei Angriffen der israelischen Luftwaffe im Zentraliran sind nach Angaben eines Militärsprechers auch iranische Kampfjets am Boden attackiert worden. Militärsprecher Effie Defrin sagte am Abend, drei Kampfflugzeuge vom Typ F-14 seien zerstört worden.

Weiter sagte Defrin, nach den israelischen Angriffen der vergangenen Tage seien die iranischen Raketenabschusskapazitäten mittlerweile stark beeinträchtigt. "Wir greifen jedes Element der Raketenproduktionskette an und hindern das iranische Militär daran, seine strategischen Fähigkeiten auszubauen", sagte er. "Die Raketenabschusskapazitäten des iranischen Regimes sind nur noch ein Bruchteil dessen, was sie zu Beginn der Operation waren."

Als großen Erfolg wertete er, dass in der auslaufenden Woche die meisten der rund 1.000 vom Iran gegen Israel gestarteten Drohnen abgefangen worden seien.

 

"Unruhige, aufgewühlte Tage und Nächte": Stimmen aus Teheran

Seit über einer Woche tobt der Krieg zwischen Israel und Iran. Und doch geht das Leben in der Millionenmetropole Teheran weiter – trotz Internetsperren, Raketenangriffen und massiver Einschränkungen durch ein gestörtes Bankwesen und die angespannte Wirtschaftslage.

Unter Bombenhagel trösten wir unsere Lieben, die ins Ausland geflüchtet sind.

Junge Frau aus Teheran

"Ich habe keine Angst vor dem Weinen wegen Trauer und Elend. Eine ganze Woche lang war ich fast wie betäubt – bis ich es heute Morgen endlich geschafft habe, all das zu fühlen und zu erleben", erzählt eine junge Frau aus Teheran in ihrem Podcast, der als Kriegstagebuch dient. Sie berichtet von einem Spaziergang, von ihren Beobachtungen und Eindrücken aus der Umgebung. Ihren Zuhörern versichert sie, dass eine ihrer Lieblingsstraßen mit den vielen Cafés und kleinen Läden noch immer intakt sei.

 

Medien: Tarnkappenbomber verlassen US-Luftwaffenstützpunkt

Tarnkappenbomber haben Medienberichten zufolge den US-Luftwaffenstützpunkt Whiteman im Bundesstaat Missouri verlassen. Mehrere dieser Flugzeuge des Typs B-2 hätten sich auf den Weg nach Westen über den Pazifik begeben, berichteten das "Wall Street Journal" (WSJ) und die "Washington Post" unter Berufung auf Regierungsbeamte und Flug-Tracking-Dienste.

Das "WSJ" wertet das als Zeichen dafür, dass die US-Regierung die Tarnkappenbomber für den Fall eines möglichen Angriffs auf den Iran in Stellung bringt. Regierungsbeamte hätten allerdings auch gesagt, dass es keine Anordnung zur Vorbereitung eines Angriffs gegeben habe. US-Präsident Donald Trump hatte am Donnerstag erklären lassen, dass er innerhalb der nächsten zwei Wochen über eine mögliche Kriegsbeteiligung der USA entscheiden wolle.

Die Flüge könnten dem "WSJ" zufolge auch dazu beitragen, den Iran im Ringen um eine diplomatische Lösung des Konflikts unter Druck zu setzen. Die "Washington Post" sprach von einer "wahrscheinlichen Machtdemonstration".

 

Bewohner aus Teheran melden neue israelische Angriffswelle

Israels Luftwaffe bombardiert erneut Ziele in der iranischen Hauptstadt Teheran. Bewohner der Millionenmetropole meldeten nach Einbruch der Dunkelheit eine neue Angriffswelle. Im Norden der Megastadt dröhnte das Geräusch der Flugabwehr, wie iranische Medien berichteten. Informationen zu möglichen Zielen lagen zunächst nicht vor.

 

US-Botschafter: Regierung unterstützt Ausreise aus Israel

Das US-Außenministerium hat nach Angaben des amerikanischen Botschafters in Israel, Mike Huckabee, damit begonnen, US-Bürger bei der Ausreise aus Israel zu unterstützen. Huckabee verwies US-Bürger und Personen mit ständigem Wohnsitz in den USA, die sich aktuell in Israel oder im Westjordanland aufhalten, in einem X-Post auf ein Formular des Außenministeriums. Aus dem Post ging aber nicht hervor, wann es konkret Ausreiseflüge geben sollte.

Der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee
Der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee© Leo Correa/AP/dpa

Das Ministerium erklärte in einer aktuellen Mitteilung auf seiner Website, dass es an Möglichkeiten arbeite, privaten US-Bürgerinnen und -Bürgern bei der Ausreise aus Israel zu helfen. Es betonte allerdings auch: "Warten Sie nicht auf die Hilfe der US-Regierung, um auszureisen. US-Bürger, die in der Lage sind, auf eigene Faust auszureisen, sollten das tun." Hintergrund ist die angespannte Sicherheitslage infolge des Kriegs zwischen Israel und dem Iran.

 

Berichte: Chamenei trifft Vorbereitungen für Nachfolge

Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei hat Berichten zufolge Vorkehrungen im Falle eines Attentats auf ihn getroffen. Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf nicht näher benannte iranische Funktionäre, dass Irans religiöses und weltliches Oberhaupt drei mögliche Nachfolger benannt habe, sollte er von Israel getötet werden.

Schon vor dem Krieg gab es Spekulationen darüber, wer eines Tages an die Stelle des 86-jährigen Staatsoberhaupts treten könnte. Im Iran ist der Ablauf für die Nachfolge eigentlich klar geregelt: Der sogenannte Expertenrat, dem 88 islamische Juristen und Geistliche angehören, tritt im Todesfall zusammen und bestimmt den Nachfolger. Chamenei ist laut Verfassung das geistliche und weltliche Staatsoberhaupt. Der Kleriker ist zudem Oberbefehlshaber der Streitkräfte und hat in allen Belangen das letzte Wort.

Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei
Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei© Vahid Salemi/AP/dpa
 

Iran beginnt neuen Drohnenangriff auf Israel

Der Iran hat nach eigenen Angaben einen neuen Angriff mit Drohnen auf Israel begonnen. Im Einsatz seien Dutzende sogenannte Kamikazedrohnen der regulären Streitkräfte, teilte der staatliche Rundfunk mit. Nach Darstellung der iranischen Armee handelte es sich um zwei Angriffswellen. Aus Israel gab es dafür zunächst keine Bestätigung.

 

Hochrangiger Berater von Chamenei überlebt israelischen Angriff

Eine Woche nach Kriegsbeginn hat sich ein wichtiger Berater von Irans oberstem Führer Ali Chamenei mit einem Lebenszeichen gemeldet. "Es war mein Schicksal, verwundet zu überleben – so bleibe ich weiterhin der Grund für den Hass des Feindes. Ich würde mich hundertmal opfern für Iran", schrieb der frühere Generalsekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Ali Schamchani, auf der Plattform X.

 

Deutsches Botschaftspersonal aus Teheran ins Ausland verlegt

Wegen des Krieges zwischen Israel und dem Iran hat das Auswärtige Amt das deutsche Botschaftspersonal in Teheran vorübergehend abgezogen. Darüber berichtet das ARD-Hauptstadtstudio unter Berufung auf Informationen aus dem Auswärtigen Amt. Das entsandte Personal sei ins Ausland verlegt worden, heißt es. Zuvor seien bereits die Familienangehörigen ausgereist. Man ergreife damit ähnliche Maßnahmen wie Partnerländer, mit denen man sich eng abstimme, hieß es.

 

Iran: Mehr als 400 Menschen bei Israels Angriffen getötet

Bei den israelischen Angriffen im Iran sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums bisher mehr als 400 Menschen getötet worden. Ein Sprecher des Ministeriums sprach auf X von "wehrlosen" Iranerinnen und Iranern. Unter den Opfern seien 54 Frauen und Kinder und auch fünf medizinische Arbeiter, schrieb der Sprecher auf X. Die meisten der Opfer seien Zivilisten. Seit Ausbruch des Kriegs vor rund einer Woche sind demnach 3.056 Menschen im Iran verletzt worden.

 

Protest in Berlin gegen Führung des Irans

Mehrere Hundert Menschen haben in Berlin für einen Sturz der islamischen Führung im Iran demonstriert. Die Polizei sprach von 1.300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor dem Roten Rathaus, dem Sitz des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner (CDU). Zur Kundgebung aufgerufen hatte die Exilgruppe Nationaler Widerstandsrat Iran.

Die Gruppe fordert einen durch die iranische Bevölkerung herbeigeführten Regimewechsel. Der Westen solle seine Beziehungen zu Teheran abbrechen, sagte Sprecher Javad Dabiran. Er sprach von mehreren Tausend Menschen auf der Berliner Kundgebung. Die Menschen seien in 60 Bussen aus ganz Deutschland gekommen.

 

Macron will Atomverhandlungen mit Iran beschleunigen

Nach Gesprächen über eine diplomatische Lösung des Atomkonflikts mit dem Iran hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron angekündigt, die Verhandlungen weiter vorantreiben zu wollen. Das erklärte Macron auf der Plattform X nach einem Telefonat mit seinem iranischen Amtskollegen Massud Peseschkian. Macron schrieb, er sei überzeugt, dass es einen Weg gebe, den Krieg zu beenden. "Um das zu erreichen, werden wir die von Frankreich und seinen europäischen Partnern geführten Verhandlungen mit dem Iran beschleunigen."

Peseschkian habe ihn angerufen, erklärte der französische Präsident in dem Post. Macron habe in dem Telefonat seine "tiefe Besorgnis" über das iranische Atomprogramm zum Ausdruck gebracht. "Der Iran darf niemals in den Besitz von Atomwaffen gelangen, und es liegt am Iran, umfassende Garantien dafür zu geben, dass seine Absichten friedlich sind", betonte er. Der Iran bestätigte das Gespräch zunächst nicht.

 

Moderate Kräfte im Iran wollen Chamenei zum Umdenken bewegen

Moderate Politiker im Iran wollen Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei angesichts des Krieges mit Israel dazu bewegen, der US-Forderung nach einem Stopp der Urananreicherung nachzugeben. In einem Brief wollen führende Vertreter der Reformbewegung ein Einlenken Chameneis erzielen, um die Zukunft der Islamischen Republik zu sichern und den Frieden wiederherzustellen. Initiiert wurde der Vorstoß nach Informationen aus Teheran unter anderem von Ex-Präsident Mohammed Chatami und dem früheren Außenminister Mohammed-Dschawad Sarif.

Die Politiker des Reformlagers im Iran befürworten Verhandlungen mit dem Westen. Sarif hatte bereits vor zehn Jahren das Wiener Atomabkommen für den Iran mitverhandelt, das US-Präsident Donald Trump 2018 einseitig aufkündigte. Die Anhänger der Reformbewegung setzen auf den Erhalt des Status quo der Islamischen Republik und streben Veränderungen innerhalb des bestehenden politischen Systems an. Ihre konservativen Rivalen, die sogenannten Fundamentalisten oder Hardliner, bilden das zweite große Lager.

 

Medien: Explosionen im Südwesten des Irans

m Südwesten des Irans hat es iranischen Medienberichten zufolge Explosionen gegeben. Das Webportal der Tageszeitung "Shargh" meldete etwa Explosionen in der Stadt Ahwas. Die Stadt liegt in der Provinz Chusestan. Diese liegt an der irakischen Grenze und gilt als wichtigste Ölförderregion des Landes. Auch in der Hafenstadt Mahschahr waren den Berichten zufolge Explosionen zu hören.

Das israelische Militär teilte zuvor mit, derzeit Angriffe auf militärische Infrastruktur im Südwesten des Irans zu fliegen. Weitere Angaben zum Umfang der Angriffe und deren genauen Zielen gab es von der Armee zunächst nicht.

 

Iran macht Inhaftierung eines deutschen Touristen öffentlich

Der Iran hat mitten im Krieg mit Israel die Inhaftierung eines deutschen Touristen bekannt gemacht. Wie die iranische Nachrichtenagentur Mehr berichtet, wird dem jungen Mann Spionage vorgeworfen. Nach dpa-Informationen ist die Festnahme aber bereits im vergangenen Jahr erfolgt. Der Mann wurde danach in das berüchtigte Ewin-Gefängnis in der Hauptstadt Teheran gebracht.

In einem von der Agentur Mehr verbreiteten Video wird geschildert, wie der Geheimdienst der mächtigen Revolutionsgarden den jungen Radtouristen in der Provinz Markasi nahe der Atomanlage Arak festnahm. Das Auswärtige Amt in Berlin wollte sich auf dpa-Anfrage nicht äußern.

Dem Mann wird dem Bericht zufolge vorgeworfen, Koordinaten und Standorte sensibler militärischer und nuklearer Einrichtungen aufgenommen und übermittelt zu haben. Weitere Einzelheiten zu den Spionagevorwürfen und etwaigen juristischen Schritten waren zunächst nicht bekannt.

 

Iran: US-Eingreifen in Krieg wäre "sehr gefährlich"

Der Iran hat die USA vor einem Eingreifen in den aktuellen Krieg mit Israel gewarnt. Es wäre "sehr bedauerlich" und für alle "sehr gefährlich", sollten die USA sich "der Aggression" anschließen, sagte Irans Außenminister Abbas Araghtschi am Rande des Treffens der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) vor Reportern in der türkischen Metropole Istanbul. Das berichtete der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira.

Teheran sei "leider" zu dem Schluss gekommen, dass die USA von Anfang an an der Aggression beteiligt gewesen seien, sagte er demnach weiter. Die US-Regierung würde das zwar zurückweisen, aber der Iran habe viele Hinweise, dass Washington vom ersten Tag an beteiligt gewesen sei.

Das US-Militär unterstützt Israel bei seiner Verteidigung, beteiligt sich bislang aber nicht an den Angriffen auf den Iran, wie in Washington betont wird. Trump will diplomatischen Bemühungen eigenen Angaben vom Donnerstag zufolge noch rund zwei Wochen Zeit ge

 

Vorwurf der Spionage für Israel: 22 Personen festgenommen

In der iranischen Provinz Ghom sind 22 Menschen unter dem Verdacht festgenommen worden, Verbindungen zu israelischen Geheimdiensten zu unterhalten. Das berichtete die regierungsnahe Nachrichtenagentur Isna unter Berufung auf die dortige Geheimdienstpolizei.

Die Beschuldigten stünden im Verdacht, mit den Spionagediensten des "zionistischen Regimes" in Kontakt gestanden zu haben, so die Behörde laut Insa. Außerdem werde ihnen die "Verunsicherung der öffentlichen Meinung" sowie die "Unterstützung des kriminellen Regimes (Israel)" vorgeworfen. Einzelheiten zu den konkreten Vorwürfen oder zu den Identitäten der Festgenommenen wurden nicht veröffentlicht.

Die iranischen Behörden haben inmitten des Krieges mit Israel eine Verhaftungswelle eingeleitet. Iranische Medien berichteten über Dutzende Festnahmen landesweit in den vergangenen Tagen.

 

Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden durch israelische Luftangriffe im Iran getötet

Die israelische Armee hat nach Angaben von Verteidigungsminister Israel Katz einen Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden in der iranischen Stadt Ghom getötet. Es handele sich dabei um den Anführer des Palästina-Korps der Auslandseinheit der Elitestreitmacht des Irans, Said Izadi, hieß es in einer Mitteilung von Katz.

Er soll demnach die islamistische Hamas während des Massakers in Israel am 7. Oktober 2023 finanziert und bewaffnet haben. Katz bezeichnete den Angriff als "großen Erfolg für den israelischen Geheimdienst und die Luftwaffe". Nach den Worten von Katz handelte es sich um einen Angriff auf Izadis Wohnung mitten in Ghom. "Der lange Arm Israels wird alle seine Feinde erreichen", so Katz.

Die Al-Kuds-Brigaden der Revolutionsgarden sind dem obersten iranischen Führer, Ajatollah Ali Chamenei, unterstellt, dem die Verfassung in allen strategischen Belangen das letzte Wort gibt. Ihre offizielle Aufgabe ist es, die Iran nahestehenden politische Gruppen im Ausland zu unterstützen und dort verdeckte Operationen im Auftrag der Revolutionsgarden auszuführen.

 

Tödlicher Luftschlag: Israel beschießt Ziele im Libanon

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben am Freitag (20. Juni) erneut einen Terroristen der vom Iran unterstützten Hisbollah im Libanon getötet. Der Angriff sei in der Nähe von Baraschit im Süden des Landes erfolgt.

Die libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete kurz vor Mitternacht, dass eine Person auf einem Motorrad getroffen worden sei. Das Gesundheitsministerium in Beirut bestätigte, dass eine Person bei einem Drohnenangriff bei Baraschit getötet worden sei.

Weitere Details zu dem Opfer wurden nicht genannt. Die Hisbollah äußert sich seit längerem nicht mehr Opferangaben aus ihren eigenen Reihen.

Marine beschießt Stellungen der Hisbollah

Das israelische Militär gab an, dass die Marine darüber hinaus eine militärische Infrastruktur der Hisbollah im Süden des Landes angegriffen zu haben. Es soll sich um eine Stellung der Elite-Einheit der Schiitenmiliz gehandelt haben.

Eigentlich gilt seit Ende November eine Waffenruhe zwischen Israel und der vom Iran unterstützen Hisbollah. Beide Seiten werfen sich Verstöße vor. Die israelische Luftwaffe greift nahezu täglich weiter im Libanon an. Dabei kommt es immer wieder zu Toten und Verletzten.

 

Israels Armee: Luftangriffe im Iran gehen weiter

Die israelische Luftwaffe greift erneut Ziele im mehr als 1.000 Kilometer entfernten Iran an. Man habe mit einer Serie an Attacken gegen Raketenlager und Abschusseinrichtungen im Landesinneren des Irans begonnen, gab die Armee in der Nacht bekannt.

Bei einem israelischen Angriff auf die iranische Stadt Ghom ist nach Angaben staatsnaher Medien mindestens eine 16-jährige Person getötet worden. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden, berichtete das der iranischen Regierung nahestehende Onlineportal "Iran Nuances". Bei dem Angriff sei ein Wohngebäude getroffen worden. Ghom liegt rund 50 Kilometer nördlich der Uran-Anreicherungsanlage in Fordo. Die Anlage gilt als das wichtigste Ziel Israels in dem aktuellen Krieg.

Nach Angaben von "Iran Nuances" kam es auch in der zentraliranischen Stadt Isfahan zu einer Explosion. Die Luftabwehr sei dort aktiviert worden. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt. In Isfahan liegt ein wichtiges Atomforschungszentrum.

Kurz zuvor hatte der Iran seinerseits Israel mit Raketen angegriffen, die jedoch anscheinend abgefangen werden konnten. Es gab zunächst keine Berichte über Einschläge in Israel. Die israelische Bevölkerung könne die Schutzräume wieder verlassen, teilte das Militär mit.

 
Mitten im Krieg fliegt die Luftwaffe erstmals Deutsche aus Israel aus. Die Maschinen sind nun in Deutschland gelandet.
Mitten im Krieg fliegt die Luftwaffe erstmals Deutsche aus Israel aus. Die Maschinen sind nun in Deutschland gelandet.© Thomas Banneyer/dpa

Bundeswehrflüge mit Deutschen aus Israel gelandet

Zwei Flugzeuge der Luftwaffe mit 64 deutschen Israel-Rückkehrern an Bord sind in Deutschland angekommen. Die Militärmaschinen vom Typ Airbus A400M landeten in der Nacht am Flughafen Köln/Bonn in Nordrhein-Westfalen.

Die Bundeswehr hat damit erstmals seit Beginn des Krieges zwischen Israel und dem Iran vor rund einer Woche deutsche Staatsbürger direkt aus Israel ausgeflogen. Wegen des Krieges ist der Luftraum in beiden Ländern für den Luftverkehr gesperrt. Nach Angaben des "Spiegel" sollen die Maschinen am späten Nachmittag mit einer Sondergenehmigung in Tel Aviv gelandet sein.

Aufgrund der aktuellen Situation im Nahen Osten habe man die Gruppe deutscher Staatsangehöriger im Rahmen einer "diplomatischen Abholung" aus Israel ausgeflogen, erklärte die Bundesregierung. "Die Flüge wurden kurzfristig in enger Abstimmung mit den israelischen Behörden durchgeführt und richteten sich vor allem an Familien mit Kindern und andere vulnerable Personen."

In den vergangenen beiden Tagen waren Deutsche und enge Familienmitglieder bereits per Sonderflügen ausgeflogen worden - allerdings nicht aus Israel direkt, sondern aus Jordanien. Insgesamt waren auf diesen beiden Flügen 345 Personen. Es handelte sich um Charterflüge, die Luftwaffe war dabei nicht beteiligt. Das Auswärtige Amt hatte die Ausreise über Jordanien ermöglicht. Am Samstag soll es wieder einen Sonderflug aus Jordanien geben.

 
Israel will nach eigener Darstellung mit Angriffen verhindern, dass der Iran eine Atombombe bauen kann. Außenminister Saar sieht schon viel erreicht.
Israel will nach eigener Darstellung mit Angriffen verhindern, dass der Iran eine Atombombe bauen kann. Außenminister Saar sieht schon viel erreicht.© Michael Kappeler/dpa

Israel: Haben iranische Atombombe um Jahre verzögert

Israel schätzt, dass seine Angriffe im Iran die Entwicklung einer Atombombe durch die Islamische Republik um Jahre verzögert haben. "Ich glaube, laut den Einschätzungen, die wir hören, haben wir die Möglichkeit für sie, eine Atombombe zu erlangen, bereits um mindestens zwei oder drei Jahre verzögert", sagte der israelische Außenminister Gideon Saar in einem "Bild"-Interview. "Die Tatsache, dass wir jene Personen ausgeschaltet haben, die die Bewaffnung des Nuklearprogramms geleitet und vorangetrieben haben, ist äußert wichtig im Hinblick auf die Ergebnisse", fügte der Außenminister hinzu.

"Wir haben also bereits viel erreicht. Aber wir werden tun, was auch immer wir können. Wir werden nicht aufhören, bis wir alles getan haben, was möglich ist, um diese Bedrohung zu beseitigen", sagte Saar. In einem anderen Interview mit dem japanischen Fernsehsender NHK sagte er: "Wir werden nicht zulassen, dass der Iran wie Nordkorea wird. Der Iran hat versucht, den Weg Nordkoreas einzuschlagen, weil er glaubt, dass die Sicherheit seines Regimes durch Atomwaffen gewährleistet wird. Aber wir werden das im Iran nicht zulassen".

Auf die Frage von NHK, ob Israel bereit sei, eine diplomatische Lösung im Konflikt mit dem Iran zu akzeptieren, sagte Saar: "Persönlich glaube ich nicht, dass der Iran eine (diplomatische) Lösung anstrebt. Der Iran versucht, die internationale Gemeinschaft zu täuschen". Die Führung in Teheran behaupte, sie sei nicht zu Verhandlungen bereit, solange die Angriffe andauerten. Aber auch vor den Angriffen habe es keine Fortschritte bei Verhandlungen gegeben.

 

Merkel: Israel muss sich wehren können

Altkanzlerin Angela Merkel steht im Nahost-Konflikt zum Selbstverteidigungsrecht Israels. "Wenn die einen erklären dürfen, sie wollen den Staat Israel auslöschen, muss der Staat Israel sich dagegen wehren können", sagte Merkel der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Angesichts mancher Zweifel an der Vereinbarkeit des israelischen Vorgehens mit dem Völkerrecht betonte die CDU-Politikerin: "Wenn die Existenz eines Landes von der Hamas oder vom Iran infrage gestellt wird, ist das ja völkerrechtlich nicht so ganz einfach zu beantworten."

 

Iran: Trumps Aussagen vielleicht nur Ablenkungsmanöver

Nach Ansicht des iranischen Außenministers Abbas Araghtschi könnte die von US-Präsident Donald Trump in Aussicht gestellte Frist von zwei Wochen für diplomatische Bemühungen zur Lösung des Atomstreits nur ein Vorwand sein. Die USA müssten ihre Entschlossenheit zeigen, eine Verhandlungslösung zu finden, "oder sie haben etwas anderes vor und sie wollen den Iran sowieso angreifen", sagte er in einem Interview des US-Senders NBC News. "Vielleicht hatten sie diesen Plan und brauchten die Verhandlungen vielleicht nur, um es zu vertuschen." Der Iran könne den USA nicht mehr vertrauen, sagte Araghtschi.

Das Interview wurde NBC News zufolge am Freitag nach den mehrstündigen Gesprächen des iranischen Außenministers mit seinen Amtskollegen aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien in Genf geführt. Die Europäer wollen sich weiter um eine diplomatische Lösung des Konflikts um das iranische Atomprogramm bemühen. Auch Teheran will die Gespräche nach eigenem Bekunden fortführen.

Am Donnerstag hatte Trump zu verstehen gegeben, dass er den diplomatischen Bemühungen noch etwas Zeit geben und innerhalb der nächsten zwei Wochen eine Entscheidung über eine mögliche Beteiligung der USA an Israels Krieg gegen den Iran treffen wolle. Am Freitag fügte er hinzu, "zwei Wochen sind das Maximum".

 

Trump: "Europa wird nicht in der Lage sein zu helfen"

US-Präsident Donald Trump räumt Europa keinen Einfluss auf den Krieg zwischen Israel und dem Iran ein. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters. "Europa wird nicht in der Lage sein, in diesem Fall zu helfen", sagte Trump. Die Außenminister von Deutschland, Frankreich und Großbritannien hatten den Iran aufgefordert, mit den USA über sein Atomprogramm zu verhandeln.

 

Erdbeben erschüttert Iran

Mitten im Krieg mit Israel hat im Iran die Erde gebebt. Das Beben in der Provinz Semnan gut 150 Kilometer von der Hauptstadt Teheran entfernt hatte eine Stärke von 5,1 und ereignete sich in einer Tiefe von rund zehn Kilometern, wie die US-Erdbebenwarte USGS mitteilte.

Irans staatliche Nachrichtenagentur berichtete hingegen von einem Beben der Stärke 5,5. Berichte über Schäden oder Opfer lagen zunächst nicht vor. Das Erdbeben trifft das Land mitten im Krieg und angesichts einer nahezu vollständigen Internetsperre seitens der Behörden.

 

Iranischer Außenminister: Erneutes Treffen in Kürze möglich

Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi sagte der Nachrichtenagentur Reuters zufolge nach dem Treffen mit seinen Amtskollegen aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien (E3) in Genf, sein Land sei bereit, weiter auf Diplomatie zu setzen. Ein erneutes Treffen in naher Zukunft sei möglich. Die Diskussionen am Freitag seien ernsthaft und von Respekt geprägt gewesen.

20. Juni 2025, Schweiz, Genf: Treffen der Außenminister Deutschlands – Johann Wadephul, Frankreichs – Jean-Noel Barrot, Großbritanniens – David Lammy mit dem iranischen Außenminister Abbas Araghtschi
20. Juni 2025, Schweiz, Genf: Treffen der Außenminister Deutschlands – Johann Wadephul, Frankreichs – Jean-Noel Barrot, Großbritanniens – David Lammy mit dem iranischen Außenminister Abbas Araghtschi© Thomas Trutschel/Photothek Media Lab/dpa
 

Trump leitet Treffen des Nationalen Sicherheitsrats zum Thema Iran

US-Präsident Donald Trump hat nach Angaben aus Regierungskreisen am Freitag ein Treffen des nationalen Sicherheitsrats zum Thema Iran geleitet. Ein Insider sagte der Nachrichtenagentur Reuters zufolge außerdem, der US-Sondergesandte Steve Witkoff stehe regelmäßig im Kontakt mit dem Iran, sowohl direkt als auch indirekt über den Vermittler Katar.

 

Wadephul zuversichtlich für weitere Gespräche mit dem Iran

20.06.2025, Schweiz, Genf: Frankreichs Minister für Europa und Auswärtige Angelegenheiten Jean-Noel Barrot (l) und Deutschlands Außenminister Johann Wadephul
20.06.2025, Schweiz, Genf: Frankreichs Minister für Europa und Auswärtige Angelegenheiten Jean-Noel Barrot (l) und Deutschlands Außenminister Johann Wadephul© Fabrice Coffrini/KEYSTONE POOL AFP/dpa

Der deutsche Außenminister Johann Wadephul hält nach gut vierstündigen Verhandlungen mit dem iranischen Außenminister Abbas Araghtschi weitere Gespräche mit Teheran über eine diplomatische Lösung des Atomkonflikts für sinnvoll. "Das gute Ergebnis heute ist, dass wir den Raum verlassen mit dem Eindruck, dass die iranische Seite grundsätzlich bereit ist, über alle wichtigen Fragen weiter zu sprechen", sagte der CDU-Politiker nach einem gemeinsamen Treffen mit den Chefdiplomaten aus Frankreich und Großbritannien und Araghtschi in Genf.

 

Luftwaffe fliegt Deutsche aus Nahost aus

Die Luftwaffe hat mehrere Dutzend deutsche Staatsbürger:innen aus Israel ausgeflogen. Zwei Maschinen vom Typ Airbus A400M mit 64 Personen an Bord befänden sich aktuell auf dem Weg nach Deutschland, teilten das Bundesverteidigungsministerium und das Auswärtige Amt auf Instagram mit. Zuvor hatte der "Spiegel" darüber berichtet.

 

USA: Noch nicht zu spät für iranische Regierung

Die Vereinigten Staaten machen vor dem UN-Sicherheitsrat Hoffnung, dass eine weitere Eskalation des Iran-Konflikts mit einem möglichen Kriegseintritt der USA abgewendet werden könnte. "Es ist noch nicht zu spät für die iranische Regierung, das Richtige zu tun", sagte die amtierende US-Botschafterin Dorothy Shea vor dem mächtigsten UN-Gremium.

"Präsident Trump hat in den letzten Tagen deutlich gemacht, dass die iranische Führung ihr Atomanreicherungsprogramm und alle Bestrebungen, eine Atomwaffe zu erwerben, vollständig aufgeben muss." Shea sagte weiter, was es brauche, sei eine Entscheidung des politischen und religiösen Oberhauptes, Ajatollah Ali Chamenei. Stattdessen habe der Iran Verhandlungen über ein Abkommen verschleppt.

 

23 verletzte Israelis nach erneutem Raketenangriff aus dem Iran

In Israel sind bei einem erneuten Raketenangriff aus dem Iran viele Menschen verletzt worden. Ein 16 Jahre alter Junge sowie zwei Männer befänden sich in ernstem Zustand, teilte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mit. Alle drei wurden den Angaben nach durch Granatsplitter verletzt. Weitere 20 Menschen seien leicht verletzt worden. Mehrere israelischen Medien meldeten übereinstimmend, sie seien bei einem Raketeneinschlag in der Küstenstadt Haifa verletzt worden.

Magen David Adom sagte weiterhin, eine 51-jährige Frau habe während eines Raketenalarms im Norden des Landes einen Herzstillstand erlitten und sei trotz Wiederbelebungsmaßnahmen gestorben.

Eine Klinik in Haifa teilte mit, sie habe nach dem Raketeneinschlag in der Stadt 19 Verletzte aufgenommen, darunter zwei Schwerverletzte. Ein Sanitäter von Magen David Adom berichtete von großer Zerstörung auf den Straßen beim Einschlagsort.

Israels Außenminister Gideon Saar teilte mit, in Haifa sei auch eine Moschee getroffen worden. Dabei seien Geistliche, die sich in dem Gotteshaus aufgehalten hätten, verletzt worden. Ein von Saar veröffentlichtes Video soll Schäden in dem Gebäude zeigen.

Der Iran habe weitere ballistische Raketen abgefeuert, teilte das israelische Militär mit. Luftabwehrsysteme seien im Einsatz gewesen, um die Geschosse abzufangen. In mehreren Gegenden des Landes gab es den Angaben nach Raketenalarm. Die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten wurde angewiesen, in Schutzräume zu gehen. Inzwischen durften die Menschen diese wieder verlassen.

Unbestätigten Berichten zufolge soll es weitere Einschläge gegeben haben, laut der Nachrichtenseite "ynet" sowie dem Sender Kan soll ein Schulgebäude im Zentrum des Landes getroffen worden sein. Berichte über Verletzte dort gab es zunächst nicht.

Mehrere israelische Medien berichteten übereinstimmend, dass zuletzt rund 25 Raketen aus dem Iran abgefeuert worden seien. Irans staatlicher Rundfunk zitierte einen Militärsprecher, wonach etwa "militärische Ziele" von Raketen und Drohnen angegriffen worden seien.

 

Schweiz und Großbritannien schließen Botschaften in Teheran

Großbritannien und die Schweiz, die seit Jahrzehnten auch die diplomatischen Interessen der USA im Iran vertritt, haben ihre Botschaften in Teheran wegen des Kriegs zwischen dem Iran und Israel geschlossen. Die Briten teilten mit, das Botschaftspersonal wegen der Sicherheitslage vorübergehend aus dem Iran abzuziehen. "Die Situation könnte schnell eskalieren", schrieb das Außenministerium in London. Gearbeitet werde nun aus der Ferne.

Das Schweizer Außenministerium teilte mit, die Entscheidung sei "angesichts der Intensität der militärischen Operationen im Iran und der äußerst instabilen Lage" getroffen worden. Das ausländische Personal habe den Iran bereits verlassen. Es werde zurückkehren, sobald die Lage dies erlaube.

"In Absprache mit den betroffenen Ländern erfüllt die Schweiz im Rahmen ihrer Guten Dienste weiterhin ihre Aufgaben als Schutzmacht für die amerikanischen Interessen im Iran", teilte das Ministerium weiter mit. "Die Schweiz ruft dringend zur Rückkehr zum Dialog auf, um eine Deeskalation herbeizuführen."

Die Schweizer Regierung agiert seit 1980 als Schutzmacht der USA im Iran, weil es keine diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und dem Iran gibt. Unter anderem überbringt die Schweiz diplomatische Botschaften zwischen den Ländern und unterstützt US-Bürger:innen, die im Iran leben oder in den Iran reisen.

 

Internet im Iran seit 48 Stunden gesperrt

Mitten im Krieg mit Israel ist Irans Internet seit zwei Tagen weitgehend blockiert. "Metriken zeigen, dass die Nation seit mehr als zwei Tagen offline ist, so dass Angehörige keinen Kontakt haben und die Bürger schlecht über den Stand des Konflikts mit Israel informiert sind", schrieb die Organisation Netblocks, die vor allem für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist.

Nur vereinzelt dringen Informationen nach außen. Millionen Iraner:innen im Ausland sorgen sich um ihre Freunde und Familien.

 

Irans Außenminister: Wer Israels Angriff rechtfertigt, ist Komplize

Irans Außenminister Abbas Araghtschi hat die internationale Gemeinschaft im UN-Menschenrechtsrat aufgerufen, die Angriffe Israels auf sein Land zu verurteilen. "Jede Rechtfertigung dieses ungerechten und verbrecherischen Krieges käme einer Komplizenschaft gleich", sagte der Minister kurz vor dem geplanten Treffen mit den Außenministern von Deutschland, Frankreich und Großbritannien sowie der EU-Außenbeauftragten in Genf. Er wolle jedes Mitglied des Gremiums an seine Verantwortung erinnern, "um dieser schweren Ungerechtigkeit die Stirn zu bieten".

"Diese Nation ist einer unerhörten Aggression ausgesetzt", sagte der Minister. Er warf Israel im Hinblick auf den Krieg in Gaza Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Der UN-Menschenrechtsrat hält aktuell seine mehrwöchige Sommersitzung ab.

 

Proteste gegen Israel in Iran, Irak und Libanon

Nach dem Freitagsgebet ist es in mehreren Städten im Iran und anderen nahöstlichen Ländern zu Kundgebungen gegen Israels militärisches Vorgehen gekommen. Die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna meldete Proteste in mehreren Städten des Landes, darunter in der Hauptstadt Teheran.

Auch in Bagdad wurde gegen Israel und die USA skandiert.
Auch in Bagdad wurde gegen Israel und die USA skandiert.© Hadi Mizban/AP/dpa

Im Irak versammelten sich Zehntausende Anhänger des einflussreichen schiitischen Geistlichen Muktada al-Sadr bei Kundgebungen in Bagdad und neun weiteren Provinzen. Sie verurteilten die israelischen Angriffe auf den Iran und forderten ihre Regierung auf, die Nutzung des irakischen Luftraums durch Israel zu unterbinden.

Hunderte Anhänger der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah machten in Beiruts südlichen Vororten ihrem Ärger Luft. Dabei wurden Slogans gerufen, die Israel, den USA und US-Präsident Donald Trump den Tod wünschten. Auch die im Iran gebräuchliche Formel von Amerika als "großem Satan" war zu hören. Unterdessen waren tieffliegende israelische Drohnen am Himmel zu sehen.

 

Europäisches Außenministertreffen mit Iran in Genf gestartet

Die Chefdiplomaten von Deutschland, Frankreich und Großbritannien sind in Genf mit ihrem iranischen Kollegen Abbas Araghtschi zusammengekommen. Eine Woche nach Beginn des Krieges zwischen Israel und dem Iran wollen Außenminister Johann Wadephul (CDU), Jean-Noël Barrot (Frankreich) und David Lammy (Großbritannien) ausloten, ob Teheran zum Einlenken bei seinem Atomprogramm und zum Verzicht auf Atomwaffen bereit ist.

Johann Wadephul vertritt Deutschland in Genf.
Johann Wadephul vertritt Deutschland in Genf.© IMAGO/Anadolu Agency

An den Gesprächen in einem Genfer Hotel nimmt auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas teil. Die Europäer und Kallas waren gegen 13 Uhr zunächst unter sich in der Residenz des deutschen Abrüstungsbotschafters im schweizerischen Genf zu vorbereitenden Beratungen zusammengekommen.

 

Israels Armee meldet wieder iranischen Raketenangriff

Israels Armee hat einen neuen Raketenangriff aus dem Iran gemeldet. Der Iran habe weitere ballistische Raketen abgefeuert, teilte das israelische Militär mit. Luftabwehrsysteme seien im Einsatz, um die Geschosse abzufangen. In mehreren Gegenden des Landes gab es den Angaben nach Raketenalarm. Die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten wurde angewiesen, in Schutzräume zu gehen.

Unbestätigten Berichten zufolge soll es Einschläge gegeben haben, darunter in der Küstenstadt Haifa. Über mögliche Opfer oder Schäden war zunächst nichts bekannt.

 

Berichte: Drei Krankenhäuser im Iran getroffen

Im Iran sind im Krieg mit Israel Berichten zufolge bislang drei Krankenhäuser bei Luftangriffen getroffen worden. Am frühen Morgen sei eine Klinik in der Hauptstadt Teheran von Raketen getroffen worden, berichteten iranische Medien am Freitag übereinstimmend unter Berufung auf einen Sprecher des Gesundheitsministeriums. Damit wurden Berichten zufolge seit Kriegsbeginn bereits drei Krankenhäuser getroffen.

Krankenhäuser stehen unter besonderem Schutz des humanitären Völkerrechts. Als zivile Einrichtungen dürfen sie nicht angegriffen werden.

 

Aktivisten: Mehr als 650 Tote im Iran

Eine Woche nach Kriegsbeginn sind im Iran durch israelische Angriffe Aktivist:innen zufolge mehr als 650 Menschen getötet worden. Nach Angaben des in den USA ansässigen Menschenrechtsnetzwerks HRANA kamen bei den Angriffen 657 Menschen ums Leben, 2.037 wurden verletzt. Die Aktivist:innen stützen sich bei ihrer Arbeit auf ein dichtes Netz von Informanten und öffentlich zugängliche Quellen. Die Regierung selbst veröffentlicht keine täglichen Zahlen zu Verletzten und Todesopfern.

Den Aktivist:innen zufolge zählen zu den Todesopfern mindestens 263 Zivilist:innen und 164 Militärangehörige. 230 weitere Tote sowie rund 1.500 Verletzte wurden bislang nicht näher identifiziert. HRANA berichtete zudem von Angriffen auf zivile Infrastruktur. In der Hauptstadt Teheran sei ein Kinderkrankenhaus von einem Projektil getroffen worden – ohne Verletzte. In der Provinz Ilam wurde ein Feuerwehrgebäude beschädigt. Bei einem israelischen Angriff auf eine Autofabrik im Westen des Landes kam es zu einem Großbrand mit Opfern.

 

Merz telefoniert mit Erdogan

Kurz vor dem Treffen europäischer Außenressort-Chefs mit ihrem iranischen Kollegen in Genf hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan telefoniert. Merz und Erdogan hätten sich "wechselseitig über ihre Vermittlungsbemühungen informiert und sich versprochen, sich weiterhin sehr, sehr eng abzustimmen und zu informieren", sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius in Berlin.

Das Treffen der Außenminister von Deutschland, Frankreich und Großbritannien mit ihrem iranischen Kollegen Abbas Araghtschi soll am Nachmittag in der Schweiz beginnen. Johann Wadephul (Deutschland, CDU), Jean-Noël Barrot (Frankreich) und David Lammy (Großbritannien) wollen unter anderem ausloten, ob Teheran zum Einlenken bei seinem Atomprogramm und zum Verzicht auf Atomwaffen bereit ist. An den Gesprächen nimmt auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas teil.

Im Austausch zum Krieg im Iran und in Israel: Merz (links) und Erdogan.
Im Austausch zum Krieg im Iran und in Israel: Merz (links) und Erdogan.© IMAGO/APAimages

Kornelius sagte, der Kanzler bestärke Wadephul sehr darin, die Gespräche in Genf zu führen und sei in engem Austausch mit dem Außenminister. Merz selbst sei angesichts des Kriegs im Nahen Osten diplomatisch sehr aktiv. Am Donnerstag hatte der Kanzler mit dem Emir von Katar sowie dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu telefoniert.

Erdogan teilte mit, er habe in dem Telefonat mit Merz betont, der Weg zur Lösung des Atomstreits mit dem Iran führe über den Verhandlungstisch. Die Gewaltspirale, die durch den israelischen Angriff auf den Iran ausgelöst worden sei, bedrohe die regionale Sicherheit in höchstem Maße und könne auch Europa negativ beeinflussen - insbesondere durch mögliche Migration und nukleare Lecks durch die Angriffe auf die iranischen Atomanlagen. Die Türkei werde sich weiterhin dafür einsetzen, den Konflikt zu beenden.

 

Macron: Rückkehr zu Gesprächen prioritär

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat mit Blick auf das iranische Atomprogramm eine Rückkehr zu Gesprächen gefordert. "Der iranische Nuklearbereich ist eine Bedrohung und in der Sache darf es keine laxe Haltung geben", sagte Macron in Paris. Er ergänzte aber: "Niemand kann ernsthaft glauben, dass man auf diese Bedrohung mit den laufenden Operationen antwortet." Es gebe sehr gut geschützte Werke im Iran und niemand könne derzeit genau sagen, wo sich das auf 60 Prozent angereicherte Uran befinde.

"Das ist ein Programm, über das man auch über technische Expertise und Verhandlungen die Kontrolle zurückgewinnen muss", sagte Macron. "Die Rückkehr zu inhaltlichen Verhandlungen muss absolut priorisiert werden."

Macron sagte, der französische, der britische und der deutsche Außenminister würden sich in Genf nun abstimmen. Gegen 15 Uhr wollen sie Macrons Angaben zufolge den iranischen Außenminister Abbas Araghtschi treffen und ihm ein Angebot zu umfassenden diplomatischen und technischen Verhandlungen machen.

Macron sagte, man wolle einen Vorschlag für eine diplomatische Lösung unterbreiten, der vier Punkte umfasse. Zum einen solle die Internationale Atomenergiebehörde ihre Arbeit mit Blick auf keinerlei Anreicherung wieder aufnehmen und Zugang zu allen Einrichtungen erhalten. Die ballistischen Aktivitäten und die Finanzierung der Verbündeten des Irans in der Region sollten beschränkt werden. Auch die Befreiung der Geiseln solle Thema sein. Macron stellte nicht klar, ob damit Geiseln im Gazastreifen gemeint sind. Frankreich bezeichnet mehrere im Iran festgehaltene Franzosen ebenfalls als Geiseln.

 

UN arbeiten an Krisenplänen für Iran-Flüchtlinge

Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) bereitet sich auf größere Flüchtlingsgruppen aus dem Iran vor. "Wir erstellen Krisenpläne", sagte UNHCR-Chef Filippo Grandi der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben sie noch nicht veröffentlicht, weil wir nicht genügend Informationen haben und weil wir die Entwicklung abwarten. Aber wir planen auf jeden Fall."

Es gebe bereits unbestätigte Berichte über Ankömmlinge aus dem Iran in Armenien, Aserbaidschan und Turkmenistan, sagte Grandi. "Ich vermute, dass es sich um Menschen aus den Städten handelt, die schnell fliehen können. Sie verfügen über einige Mittel und können der Bedrohung durch Bomben schnell entkommen." Bislang habe noch kein Land das UNHCR um Hilfe gebeten.

Zudem beherberge der Iran selbst mehr Flüchtlinge als jedes andere Land, sagte Grandi. Dort lebten 3,5 Millionen Menschen aus Afghanistan. Deshalb habe das UNHCR auch ein großes Büro im Iran. Es sei aber schwierig, sich einen Überblick über die Lage der Flüchtlinge oder intern Vertriebenen zu verschaffen, weil die Kollegen die meiste Zeit vor israelischen Angriffen Zuflucht im Bunker suchen müssten.

 

Irans Außenminister: Keine Verhandlungen während Angriffen

Irans Außenminister Abbas Araghtschi hat Verhandlungen angesichts der anhaltenden israelischen Angriffe abgelehnt. Solange diese Angriffe nicht aufhörten, gebe es grundsätzlich keinen Raum für Gespräche und Diplomatie, sagte Araghtschi in einem Interview mit dem iranischen Portal SNN. Man sei nicht bereit, mit irgendjemandem zu verhandeln. Es gebe keinen Kontakt mit den Amerikanern.

Während der Krieg zwischen Israel und Iran in die zweite Woche geht, wollen sich die Außenminister von Deutschland, Frankreich und Großbritannien heute bei einem Treffen mit Araghtschi in Genf um Deeskalation bemühen. Bei den Europäern dürfte die Hoffnung mitschwingen, einen diplomatischen Impuls zu setzen - unter dem Eindruck der noch offenen Entscheidung, ob die USA aktiv in den Krieg eintreten oder nicht.

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Israels Außenminister Gideon Saar warf dem Iran eine Hinhaltetaktik vor. Nichts habe sich geändert, schrieb Saar im Netzwerk X. Der Iran führe die Welt in die Irre und versuche nur, Zeit zu verschwenden. Das Land habe nicht die Absicht, sein Nuklearprogramm aufzugeben, das eine existenzielle Bedrohung für Israel darstelle und die ganze Welt gefährde.

 

Israels Armee greift weitere iranische Raketensysteme an

Israels Armee hat im Iran weitere Angriffe geflogen und dabei Raketensysteme zerstört. Die Anlagen in den Gebieten von Teheran und Isfahan seien auf Flugzeuge der israelischen Luftwaffe gerichtet gewesen und hätten deren Betrieb stören sollen, teilte das Militär mit. Mit den Angriffen plane die Luftwaffe, ihre Handlungsfreiheit im iranischen Luftraum auszuweiten.

"Kampfjets und andere Flugzeuge der israelischen Luftwaffe operieren weiterhin ungehindert im iranischen Luftraum und greifen militärische Ziele des iranischen Regimes im West- und Zentraliran an", hieß es vom Militär weiter. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuletzt von einer "vollen Luftüberlegenheit im Himmel über Teheran" der Luftwaffe gesprochen.

In der Nacht wurden nach israelischen Angaben erneut Dutzende Ziele angegriffen. Mehr als 60 Kampfflugzeuge hätten unter anderem militärische Anlagen zur Herstellung von Raketen sowie das Hauptquartier einer Forschungseinrichtung des iranischen "Atomwaffenprojekts" attackiert, teilte die Armee am Freitagmorgen mit.

Im Raum der Hauptstadt Teheran seien mehrere Industrieanlagen zur Raketenproduktion getroffen worden, hieß es. Das Gebiet habe als ein zentrales Industriezentrum des iranischen Verteidigungsministeriums gedient. Zudem sei eine Anlage zur Herstellung einer wichtigen Komponente für das iranische Atomwaffenprogramm ins Visier genommen worden. Zeitgleich seien in der Nacht insgesamt vier von Iran abgefeuerte Drohnen abgefangen worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Am frühen Morgen wurde Raketenalarm in Jerusalem ausgelöst. (Symbolbild)
Am frühen Morgen wurde Raketenalarm in Jerusalem ausgelöst. (Symbolbild)© Ohad Zwigenberg/AP/dpa

Der Iran setzt seine Raketenangriffe auf Israel nach Angaben des israelischen Militärs fort. Erneut heulten im Süden des Landes die Warnsirenen, die Luftabwehr war am frühen Freitagmorgen in Betrieb. Kurz darauf teilte die Armee mit, dass die Bevölkerung die Schutzräume wieder verlassen könne. Die Such- und Rettungskräfte seien an einem Ort im Einsatz, wo ein Geschoss niedergegangen sein soll. Kurz zuvor waren laut dem Militär mehrere Drohnen aus dem Iran abgefangen worden.

 

Europäer verhandeln mit Iran über Atomprogramm

Während der Krieg zwischen Israel und Iran in die zweite Woche geht, wollen sich drei europäische Außenminister:innen am Freitag bei einem Treffen mit ihrem iranischen Kollegen in Genf um Deeskalation bemühen. Ein Ziel von Johann Wadephul (Deutschland), Jean-Noël Barrot (Frankreich) und David Lammy (Großbritannien) ist es, den Iran zum Einlenken bei seinem Atomprogramm zu bewegen und von Kernwaffen fernzuhalten.

Auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas will an dem Treffen mit dem iranischen Außenminister Abbas Araghtschi teilnehmen. Bei den Europäern dürfte die Hoffnung mitschwingen, einen diplomatischen Impuls zu setzen - unter dem Eindruck der noch offenen Entscheidung darüber, ob die USA aktiv in den Krieg eintreten oder nicht.

 
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz nennt Eliminierung von Ajatollah Chamenei als Ziel  Israels.
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz nennt Eliminierung von Ajatollah Chamenei als Ziel Israels.© Hannes P Albert/dpa

Minister Katz: Chamenei kann nicht weiter existieren

Israels Verteidigungsminister Israel Katz nimmt Irans obersten Führer Ajatollah Ali Chamenei direkt ins Visier. "Ein Diktator wie Chamenei, der an der Spitze eines Staates wie Iran steht, und sich die Zerstörung des Staates Israel auf die Fahne geschrieben hat, dieses schreckliche Ziel der Zerstörung Israels, kann nicht weiter existieren", sagte er in der Stadt Cholon.

Chamenei sei der "moderne Hitler", sagte Katz. Wenn es damals schon die israelische Armee gegeben hätte, dann hätte man während des Zweiten Weltkriegs auch Hitler in seinem Bunker getötet. Katz fügte hinzu, Chamenei habe großen ideologischen Einfluss.

Bei den jüngsten iranischen Raketenangriffen war unter anderem ein Krankenhaus in der Wüstenstadt Beerscheva im Süden Israels getroffen worden. Der israelische Gesundheitsminister Uriel Buso sprach von einem "Kriegsverbrechen".

 

NGO: Iran ist seit mehr als zwölf Stunden vom Internet abgeschnitten

Die Menschen im Iran sind wegen der Abschaltung des Internets weitestgehend von der globalen Kommunikation abgeschnitten. Der Iran sei nun seit über 12 Stunden offline, berichtete die Organisation "Netblocks" am frühen Morgen, die vor allem für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist. "Die Maßnahme behindert weiterhin den Zugang der Bürger zu Informationen in einer kritischen Zeit", so die Nichtregierungsorganisation.

Die Nachrichtenagentur Mehr hatte am Mittwoch eine Mitteilung des Kommunikationsministeriums zitiert. Demnach erfolgte die Einschränkung "aufgrund des Missbrauchs des nationalen Kommunikationsnetzes durch den feindlichen Aggressor für militärische Zwecke und zur Gefährdung von Leben und Eigentum unschuldiger Menschen". Der Zugang zur Kommunikation im Land bleibe bestehen.

 
Das Soroka-Krankenhaus in Beerscheva.
Das Soroka-Krankenhaus in Beerscheva.© Israeli Defense Forces/AP/dpa

Berichte: Iranische Luftangriff treffen Krankenhaus in Israel

Bei einem massiven iranischen Raketenangriff auf Israel ist nach Medienberichten auch ein Krankenhaus im Süden des Landes getroffen worden. In der Soroka-Klinik in der Wüstenstadt Beerscheva sei eine Rakete eingeschlagen, berichteten mehrere Medien übereinstimmt. Auch in anderen Orten Israels, auch im Großraum Tel Aviv, gab es demnach Einschläge. Insgesamt seien mindestens 25 Menschen verletzt worden. Zwei seien schwer verletzt aus Trümmern geborgen worden.

Die israelische Armee rief die Menschen vorübergehend auf, sich in Schutzräume zu begeben. Sie sprach auf Telegram von herabgefallenen Trümmern, Such- und Rettungskräfte seien an mehreren Orten im Land im Einsatz.

Israels Gesundheitsminister spricht von "Terrorangriff" auf Klinik

Der israelische Gesundheitsminister Uriel Buso beschrieb den Angriff auf das Krankenhaus in Beerscheva als "Terrorangriff, der eine rote Linie überschritten hat".

Es handele sich um "ein Kriegsverbrechen des iranischen Regimes, das vorsätzlich gegen unschuldige Zivilisten und medizinisches Personal verübt wurde, das sich der Lebensrettung widmet". Auch das Schiba-Krankenhaus bei Tel Aviv wurde nach Angaben der Klinik von einem herabfallenden Raketenteil getroffen und leicht beschädigt.

Das israelische Nachrichtenportal "ynet" berichtete, eines der beschädigten Gebäude im Soroka-Krankenhaus sei am Mittwoch evakuiert worden. "Zum Glück haben wir gestern eine der Abteilungen geräumt – sonst gäbe es sie jetzt nicht mehr", sagte ein Mitarbeiter des Krankenhauses. "Die Decke ist auf uns gefallen, die Druckwelle hat mich weggeschleudert. Solange man so etwas nicht selbst erlebt, glaubt man nicht, dass es passieren kann." Viele Krankenhäuser haben ihre Patienten in unterirdische Schutzräume verlegt.

 

Israels Luftwaffe attackiert Ziele im Iran

Nach eigenen Angaben hat das israelische Militär den Iran erneut aus der Luft attackiert. Die Streitkräfte teilten mit, dass dabei Ziele in der Hauptstadt Teheran und anderen Gebieten des Landes angegriffen worden seien. Zuvor hatte der Iran nach israelischen Militärangaben mehrere Raketen auf Israel abgefeuert. Zunächst lagen keine Berichte über Opfer der gegenseitigen Angriffe vor.

Kurz darauf forderte die israelische Armee die Bevölkerung eines Gebiets nahe der iranischen Städte Arak und Chondab auf, Schutz zu suchen. Dort sollten militärische Anlagen angegriffen werden. In der Region befindet sich ein Schwerwasserreaktor. Schweres Wasser dient zur Kühlung von Kernreaktoren, erzeugt jedoch als Nebenprodukt Plutonium – ein Material, das auch für den Bau von Atomwaffen genutzt werden kann.

Seit Beginn des Krieges in der vergangenen Woche sind im Iran laut dem in den USA ansässigen Menschenrechtsnetzwerk HRANA insgesamt 639 Menschen ums Leben gekommen, darunter mindestens 263 Zivilisten. Die Organisation stützt sich dabei auf offizielle Angaben und Berichte aus der Region. In Israel, wo der Bevölkerung zahlreiche Schutzbunker zur Verfügung stehen, meldeten die Behörden bislang 24 Tote - nach israelischen Angaben ausschließlich Zivilisten.

 

Israels Botschafter nimmt Merz gegen Kritik in Schutz

Ron Prosor, Israels Botschafter, hat die von Bundeskanzler Friedrich Merz geäußerte Unterstützung für Israels Angriff auf die iranischen Atomanlagen begrüßt und ihn gegen Kritik an seiner Wortwahl in Schutz genommen. "Bundeskanzler Friedrich Merz hat die Realitäten im Nahen Osten mit seiner Wortwahl klar beschrieben", sagte Prosor der Deutschen Presse-Agentur.

Friedrich Merz.
Friedrich Merz.© Michael Kappeler/dpa

Am Rande des G7-Gipfels, hatte Merz in Kanada im ZDF gesagt: "Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle." Dafür wurde er von Politikern der Opposition und der SPD scharf kritisiert.

ZDF-Moderatorin Diana Zimmermann hatte das Wort "Drecksarbeit" in ihrer Frage benutzt, und Merz griff es auf - vollständig lautete seine Antwort: "Frau Zimmermann, ich bin Ihnen dankbar für den Begriff Drecksarbeit. Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle. Wir sind von diesem Regime auch betroffen. Dieses Mullah-Regime hat Tod und Zerstörung über die Welt gebracht."

Prosor hält der Kritik an der Formulierung dagegen. "Das iranische Atomprogramm richtet sich vordergründig gegen Israel, bedroht aber die Sicherheit der ganzen Welt", sagte er der dpa. "Die Raketen, die gerade Tel Aviv und Jerusalem treffen, bedrohen auch Berlin, Paris und London. Die Lieferkette des Terrors muss unterbrochen werden."

 

Wadephul und Kollegen wollen  Irans Minister am Freitag treffen

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU).
Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU).© Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Außenminister Johann Wadephul und seine Kollegen aus Frankreich und Großbritannien wollen am Freitag den iranischen Außenminister Abbas Araghtschi treffen. Es sei ein Gespräch in Genf geplant, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Diplomatenkreisen in Berlin.

Wadephul hatte direkt nach Beginn des israelischen Angriffs auf Iran am Freitag seine eigentlich nach Libanon, Syrien und Israel geplante Nahost-Reise umgestellt. Stattdessen war er zu Krisengesprächen nach Saudi-Arabien, Katar und Oman geflogen. Besonders die Regierung im Oman verfügt über sehr gute Kontakte nach Teheran.

Mit dieser Reise wollte Wadephul eine konzertierte Aktion der sogenannten E3-Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien, die seit Jahren mit Teheran über dessen Atomprogramm verhandeln, sowie arabischen Nachbarstaaten des Irans für eine diplomatische Lösung in dem Krieg erreichen.

Die USA und der Iran hatten fast zwei Monate unter Vermittlung des Golfemirats Oman verhandelt, bevor Israel am Freitag den Großangriff auf den Iran begonnen hatte.

 

Trump will "totalen Sieg" über den Iran

Präsident Donald Trump hat bekräftigt, dass die USA im Krieg zwischen Israel und dem Iran nicht auf eine Waffenruhe aus sind. "Wir wollen einen totalen, vollständigen Sieg", sagte er im Weißen Haus. "Wissen Sie, was der Sieg ist? Keine Atomwaffe."

Er sei nicht darauf aus, zu kämpfen. Wenn man allerdings die Wahl zwischen Kämpfen und einer iranischen Atomwaffe habe, müsse man tun, was man tun müsse. "Vielleicht werden wir nicht kämpfen müssen", schob er nach.

Trump verkündete zudem, dass es heute ein weiteres Treffen im "Situation Room", dem streng gesicherten Lagezentrum der US-Regierungszentrale in Washington geben solle. Dort war er bereits gestern mit seinem Team für nationale Sicherheit für Beratungen zusammengekommen.

Wie sich die USA verhalten werden, gilt für den weiteren Verlauf des Kriegs zwischen dem Iran und Israel als entscheidend. Das US-Militär unterstützt Israel bei seiner Verteidigung. Bislang betont die US-Regierung aber, dass sie sich nicht an den Kämpfen zwischen Israel und dem Iran beteilige.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenagentur Reuters
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