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Führungswechsel am Bodensee

Friedrichshafen: ZF-Chef Holger Klein geht – wer jetzt den kriselnden Konzern übernimmt

  • Aktualisiert: 11.09.2025
  • 14:21 Uhr
  • dpa
Wechsel an der Spitze: ZF-Chef Holger Klein (Bild) verlässt den kriselnden Autozulieferer Ende September.
Wechsel an der Spitze: ZF-Chef Holger Klein (Bild) verlässt den kriselnden Autozulieferer Ende September.© Oliver Dietze/dpa

Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen trennt sich von Vorstandschef Holger Klein. Mit Mathias Miedreich übernimmt ein interner Nachfolger, der den Sparkurs und die Sanierung des Konzerns weiterführen soll.

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Inhalt

  • Klein geht nach mehr als zehn Jahren 
  • "Grundlage für den Turnaround" für den Nachfolger
  • Ausbleibende Aufträge

Der schwer in der Krise steckende Autozulieferer ZF hat einen Wechsel an seiner Spitze angekündigt. Vorstandschef Holger Klein werde zum Monatsende den Konzern verlassen, teilte das Unternehmen mit Sitz in Friedrichshafen am Bodensee mit. Das bestehende Vertragsverhältnis werde im gegenseitigen freundschaftlichen Einvernehmen zum 30. September aufgelöst.

Kleins Nachfolger steht auch schon fest und ist für die Mitarbeiter:innen kein Unbekannter. Den Vorstand anführen soll künftig Mathias Miedreich, der derzeitige Leiter der ZF-Antriebssparte "E-Division". Das habe der Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Sitzung beschlossen.

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Die Sparte steht aktuell im Zentrum der Restrukturierung. Dieser Bereich, der nicht nur elektrische, sondern auch hybride Antriebe und Verbrenner umfasst, ist in Teilen nicht wettbewerbsfähig und leidet unter dem lähmenden Anlauf der E-Mobilität. Weltweit ist in der Division etwa jeder fünfte ZF-Beschäftigte tätig. Zuletzt gab es Gerüchte über Pläne für einen möglichen Verkauf des Bereichs oder dass dafür ein Partner an Bord geholt werden soll. Bis zum Monatsende wollten ZF und Arbeitnehmervertreter:innen über die Zukunft der Sparte verhandeln.

Klein geht nach mehr als zehn Jahren 

Klein hatte seit 2014 diverse Managementpositionen bei ZF inne, bevor er im Januar 2023 den Chefposten übernahm. Zuletzt hatte er den hoch verschuldeten Konzern auf Sparkurs gebracht. Der Zulieferer konnte die selbstgesteckten Sparziele von sechs Milliarden Euro für 2024 und 2025 zwar nahezu erreichen, wie Klein erst am vergangenen Freitag (5. September) der Deutschen Presse-Agentur (dpa) gesagt hatte. "Aber wir sehen eindeutig, das reicht nicht."

Er sei zutiefst überzeugt, dass ZF auf dem richtigen Weg sei, erklärte Klein laut Mitteilung. "Jetzt ist es wichtig, gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern schnell zu Umsetzungsentscheidungen zu kommen, denn ZF darf nun keine Zeit mehr verlieren." Daher sei es für ihn der richtige Zeitpunkt, jetzt den Vorstandsvorsitz zu übergeben.

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"Grundlage für den Turnaround" für den Nachfolger

"Ich danke Dr. Holger Klein für seinen unermüdlichen Einsatz in über zehn Jahren bei ZF, besonders aber für die letzten knapp drei Jahre als Vorstandsvorsitzender", so Aufsichtsratschef Rolf Breidenbach. "Er hat mit seiner Strategie die Grundlagen für den Turnaround von ZF gelegt und mit dem gesamten Team bereits wichtige Erfolge erzielt." Auf dem Erreichten gelte es nun aufzubauen und die eingeschlagene Strategie fortzuführen. Mit Miedreich komme ein interner Nachfolger, der über tiefgreifende Erfahrung in der Industrie verfüge.

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Ausbleibende Aufträge

ZF hatte im ersten Halbjahr einen Verlust von 195 Millionen Euro verzeichnet. ZF leidet - wie die Konkurrenten Bosch, Continental und Schaeffler - aktuell wegen der niedrigen weltweiten Fahrzeugproduktion unter ausbleibenden Aufträgen der Hersteller.

Das Unternehmen hat neben Getrieben unter anderem auch Lenksysteme, Antriebe, Bremsen, Sicherheitstechnik und Fahrwerkskomponenten im Angebot. ZF ist hoch verschuldet. Die Nettoverbindlichkeiten beliefen sich Ende Juni auf rund 10,5 Milliarden Euro. Die Schulden haben ihren Ursprung vor allem im Erwerb des Autozulieferers TRW und des Bremsenspezialisten Wabco.

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