Anzeige
Politiker im Porträt

Friedrich Merz: Privatjet, Familie, Vermögen – wer ist der Bundeskanzler?

  • Aktualisiert: 09.05.2025
  • 15:16 Uhr
Geteilte Gefühle: Friedrich Merz wird erst im zweiten Wahlgang zum Bundeskanzler gewählt
Geteilte Gefühle: Friedrich Merz wird erst im zweiten Wahlgang zum Bundeskanzler gewählt© dpa

Friedrich Merz ist CDU-Chef und seit dem 6. Mai 2025 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Politisch gilt er als Hardliner, der gerne mal verbal über das Ziel hinausschießt. Doch wie tickt er privat? Wir stellen ihn vor.

Anzeige

Steckbrief

  • Name: Friedrich Merz
  • Beruf: Politiker, CDU-Vorsitzender, Bundeskanzler
  • Geburtsdatum: 11. November 1955
  • Geburtsort: Brilon (Sauerland)
  • Wohnort: Arnsberg (Sauerland)

Friedrich Merz gilt als Polarisierer. Insbesondere bei innenpolitischen Themen hat der CDU-Politiker sich stets konservativ positioniert – wie etwa, als er den Begriff "Leitkultur" in den 2000ern wesentlich mitprägte. Aber auch bei anderen innenpolitischen Themen fiel er immer wieder als Hardliner auf. So auch, als er 1997 im Bundestag gegen eine Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe stimmte. Mit vielen Frauen in seiner Partei hat er es sich damit bis heute verscherzt.

Nachdem die damalige CDU-Vorsitzende Angela Merkel ihn 2002 aus dem Amt des Vorsitzenden der Unionsfraktion gedrängt hatte, zeigte sich Merz in ihrer Zeit als Kanzlerin oft als einer der schärfsten Kritiker der Regierungsarbeit. Nach seiner ersten Zeit im Bundestag kümmerte er sich um seine Anwaltskanzlei und ging in die Wirtschaft, etwa zum amerikanischen Vermögensverwalter Blackrock, wo er Aufsichtsratschef für Deutschland war. Als Merkel dann am 29. Oktober 2018 ihren Verzicht auf den Parteivorsitz ankündigte, war er der allererste, der seinen Hut für die Nachfolge in den Ring warf.

Anzeige
Anzeige
Joyn Teaser NEU

Immer frisch, immer aktuell! News aus Deutschland und der Welt

KOSTENLOS auf Joyn: Die neuesten Videos zu News und Hintergründen jetzt streamen!

CDU-Vorsitzender nach dem dritten Versuch...

Doch Merz verlor beim Wahlparteitag Anfang Dezember 2018 in einer Stichwahl knapp gegen Merkels Favoritin Annegret Kramp-Karrenbauer. Nach AKKs Rückzugsankündigung und einer coronabedingten langen Hängepartie trat Merz bei einem digitalen Parteitag im Januar 2021 erneut an – gegen den damaligen NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet und den CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen. Im ersten Wahlgang lag Merz knapp vor Laschet, in der Stichwahl siegte der spätere Kanzlerkandidat. Einen Einzug in die Führungsgremien der CDU lehnte Merz damals ab.

Seit der Bundestagswahl saß Merz wieder als direkt gewählter Abgeordneter für den Hochsauerlandkreis im Parlament. Von 1989 bis 1994 war er Abgeordneter im Europaparlament, im Anschluss bis 2009 schon einmal Bundestagsabgeordneter. Von 2000 bis 2002 führte Merz die Unionsfraktion.

Anzeige
Anzeige

...Bundeskanzler nach dem zweiten

Auch bei der Wahl zum Bundeskanzler im Mai 2025 wurde Merz' Geduld auf eine harte Probe gestellt. Als er nach dem historischen Desaster bei der Bundestagswahl 2021 ankündigte, die Partei als Vorsitzender wieder neu ausrichten zu wollen und sich 2025 im Alter von 69 Jahren als Kanzlerkandidat aufstellen ließ, stieß er nicht nur auf Unterstützung und Verständnis.

Zum einen, weil Merz nicht gerade für einen Generationswechsel steht und zum anderen, weil er nicht auf Anhieb zum Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt wurde. Im ersten Wahlgang erhielt er in geheimer Abstimmung 310 von 621 Stimmen und damit 6 weniger, als die nötige Mehrheit von 316.

Es ist ein Novum: Noch nie ist nach einer Bundestagswahl und erfolgreichen Koalitionsverhandlungen ein designierter Kanzler bei der Wahl im Bundestag nach dem ersten Wahlgang gescheitert. Mit 325 von 618 Stimmen wurde Friedrich Merz schließlich dann doch im zweiten Wahlgang zum zehnten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt.

"Ich bedanke mich für das Vertrauen, und ich nehme die Wahl an", sagte er auf die entsprechende Frage von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner. Friedrich Merz folgt damit auf Olaf Scholz (SPD) im Amt des Bundeskanzlers.

Anzeige
Anzeige

Friedrich Merz und sein Lieblingshobby – das Fliegen

Privat ist Merz als Hobby-Pilot bekannt. Er habe schon früh davon geträumt, selbst zu fliegen, sagte er dem Magazin "Bunte" in einem Interview. "Fliegen war schon immer der Traum meiner Jugend. Wenn man durch die Wolkendecke stößt, den blauen Himmel sieht und die Motoren friedlich vor sich hinlaufen – das ist für mich eine große Freude."

Früher habe er sich den Flugschein nicht leisten können – dann habe er seiner besorgten Frau versprochen, den Pilotenschein erst zu machen, wenn die Kinder aus dem Haus sind. "Also konnte ich mir erst mit 53 diesen Traum erfüllen." Dass auch seine Frau Charlotte inzwischen gerne mitfliege, sei für ihn "wirklich das i-Tüpfelchen" seiner Freude am Fliegen.

Der CDU-Chef war Anfang Juli 2022 gemeinsam mit seiner Frau Charlotte mit dem Privatflieger zur Hochzeit des ehemaligen Bundesfinanzministers Christian Lindner nach Sylt geflogen, im Juli 2024 durfte er als Hobbypilot einen Eurofighter lenken. Beide Flüge hatten viel Kritik ausgelöst.

Fragen und Antworten zu Friedrich Merz

Verwendete Quellen:

Alle aktuellen :newstime-Sendungen finden Sie kostenlos auf Joyn
:newstime vom 9. Mai 2025 | 19:45
Episode

:newstime vom 9. Mai 2025 | 19:45

  • 26:06 Min
  • Ab 12