Staatsschutz ermittelt
Feuer in Kabeltunnel legt Bahnstrecke in NRW lahm - Polizei geht von Sabotage aus
- Aktualisiert: 31.07.2025
- 15:32 Uhr
- dpa
Ein Brand in einem Kabelkanal hat die Nord-Süd-Hauptstrecke der Bahn zwischen Düsseldorf und Duisburg lahmgelegt. Inzwischen geht die Polizei von Sabotage aus.
Nach dem Brand in einem Kabelkanal einer wichtigen Bahnstrecke in Nordrhein-Westfalen geht die Polizei von einem Sabotageakt aus. Der Staatsschutz ermittele in alle Richtungen, sagte ein Polizeisprecher, nachdem Brandermittler den Ort untersucht hatten. Ein Feuer hat die Nord-Süd-Hauptstrecke der Deutschen Bahn zwischen Duisburg und Düsseldorf lahmgelegt.
Es komme zu massiven Beeinträchtigungen des Zugverkehrs, sagte ein Bahnsprecher. Die Störung werde voraussichtlich noch den ganzen Tag andauern. Betroffen ist auch der Fernverkehr.
Wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Tatort erfuhr, hatten Unbekannte eine Zündvorrichtung in dem Kabeltunnel platziert. Ein Lokführer habe Qualm aus dem Kabeltunnel quellen sehen und Alarm geschlagen. Bahnmitarbeitende hätten noch vor Eintreffen der Feuerwehr mit den Löscharbeiten begonnen. Die dort verlegten Kabel müssten nun auf einer Länge von 60 Metern ausgetauscht werden.
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Welche Auswirkungen gibt es?
Es sei ein Bus-Pendelverkehr eingerichtet worden, sagte ein Bahnsprecher. Die Busse fahren zwischen dem Düsseldorfer Flughafen und Duisburg Hauptbahnhof sowie zwischen den Hauptbahnhöfen der beiden Städte.
Zudem habe man Bauarbeiten an einer parallel verlaufenden Güterstrecke in Duisburg-Wedau kurzfristig unterbrochen, um über diese Strecke einen Teil des Verkehrs doch noch abwickeln zu können. An den Hauptbahnhöfen in Duisburg und Düsseldorf strandeten zahllose Reisende.
Die Kabel gehören zu einem Stellwerk in Duisburg, der Brand sei aber auf Düsseldorfer Stadtgebiet ausgebrochen, sagte ein Bahnsprecher. Die Feuerwehr habe ihn bereits gelöscht.
Zahlreiche Linien betroffen
Die beschädigten Kabel sorgten für Störungen im Nah- und Fernverkehr. Betroffen seien die ICE-Linien nach Berlin und Frankfurt am Main ebenso wie die Verbindungen in Richtung Norddeutschland, Süddeutschland und in die Niederlande, teilte die Bahn mit. Es komme zu Umleitungen und Verspätungen von bis zu 30 Minuten. Zudem werden nicht alle Bahnhöfe angefahren.
Im Nahverkehr sind die S-Bahn-Linie S1 sowie mehrere Regionallinien betroffen, wie das Portal "zuginfo.nrw" meldet. Der gesamte Bereich um Duisburg-Großenbaum im Süden der Ruhrgebietsstadt sei nicht befahrbar.
Die Regionalzüge RE1, RE5, RE6 und RE19 werden deshalb umgeleitet. Die S1 sowie der RE2, RE3 und RE11 beginnen und enden vorzeitig, die Halte zwischen Düsseldorf und Duisburg entfallen. Das betrifft auch die Anreise zum Düsseldorfer Flughafen, der zwischen den beiden Hauptbahnhöfen liegt.