Hitze und Extreme befürchtet
Europa erwartet zweite Hitzewelle im Sommer 2025: Beginn eines Extremsommers?
- Veröffentlicht: 16.06.2025
- 17:50 Uhr
- Benedikt Rammer
Der Sommer 2025 bringt erneut extreme Hitze nach Europa, mit Temperaturen bis zu 45 Grad. Wettermodelle zeigen eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen überdurchschnittlich warmen und trockenen Sommer.
Das Wichtigste in Kürze
Eine zweite Hitzewelle mit extremen Temperaturen steht bevor.
Modelle zeigen eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen überdurchschnittlich warmen Sommer.
Unsicherheiten bestehen bezüglich Niederschlagsverteilung und möglichen Extremwetterlagen.
Kaum ist die erste Hitzewelle des Sommers 2025 vorbei, da kündigt sich schon die nächste an. Heiße Luftmassen, die von Wüstenwinden nach Europa transportiert werden, lassen die Temperaturen in Deutschland auf bis zu 38 Grad steigen, in Frankreich auf bis zu 40 Grad und in Spanien sogar auf bis zu 45 Grad. Doch ist dies nur der Anfang eines Sommers der Extreme? Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) besteht eine 81-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass die Monate Juni bis August wärmer als üblich ausfallen werden. Dieser Trend wird auch durch internationale Prognosen, wie die des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) und der US-Klimabehörde NOAA, unterstützt. Diese zeigen bereits signifikante Abweichungen von den Durchschnittstemperaturen.
Wetterprognosen für den Sommer
Seit 1996 wurde kein Sommer registriert, der kühler war als der langjährige Durchschnitt von 1961 bis 1990. Auch der Sommer 2025 wird laut Prognosen nicht anders sein. Diplom-Meteorologe Dominik Jung erklärt gegenüber t-online: "Sowohl das europäische ECMWF-Modell als auch die US-Modelle (NOAA) prognostizieren für Juli und August überdurchschnittlich hohe Temperaturen in weiten Teilen Mitteleuropas." Jung fügt hinzu: "Die Hitze ab kommendem Sonntag dürfte kein Einzelfall bleiben. Viele Modelle sehen wiederkehrende Hitzewellen, teilweise mit Temperaturen deutlich über der 30-Grad-Marke."
Ein zentraler Punkt in den aktuellen Prognosen ist der Wärmestau im Nordatlantik. Forschende am Max-Planck-Institut für Meteorologie haben festgestellt, dass ein mehrjähriger Temperaturanstieg in dieser Region häufig besonders warme Sommer in Europa ankündigt. Ein neues Vorhersagemodell des MPI bestätigt diese Korrelation und rechnet ebenfalls mit einem außergewöhnlich warmen Sommer 2025.
Der Winter 2024/25 war deutlich zu trocken, und der Frühling war sogar der dritttrockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Diese Konstellation erinnert viele Meteorolog:innen an extreme Hitzesommer wie 2003 oder 2018, die ebenfalls durch trockene Frühjahre gekennzeichnet waren. Der Deutsche Wetterdienst beschreibt dies als "Hitzeglocke", ein stabiles Hochdruckgebiet, das heiße Luft einschließt und weiter erhitzt.
Sommer 2025: Zwischen Hitzewellen und unwetterartigen Regenfällen
Trotz regionaler Regenfälle im Mai und Juni bleibt der Boden vielerorts ausgedörrt. Die derzeitigen Prognosen lassen zwei Extreme zu: Einerseits droht ein Sommer mit wiederholten Hitzewellen, andererseits sind auch unwetterartige Regenfälle möglich. Aufgrund hoher Meerestemperaturen bestehen Risiken für Sturzfluten und stationäre Gewitterzellen.
Die Wahrscheinlichkeit für überdurchschnittliche Temperaturen im Sommer 2025 ist hoch. Doch es gibt Unsicherheiten bezüglich der Niederschlagsverteilung. Während einige Szenarien auf einen Dürresommer hinweisen, deuten andere auf ein Wechselspiel von Hitze und Starkregen. Dominik Jung warnt: "Wer unter Hitze leidet, sollte sich vorbereiten. Denn was ab kommendem Sonntag startet, könnte erst der Anfang sein."
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa