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Verbannung von Wegwerfverpackungen

EU-Verpackungsverordnung: So soll Plastikmüll drastisch reduziert werden

  • Aktualisiert: 25.04.2024
  • 17:03 Uhr
  • Clarissa Yigit
Mit der neuen EU-Verpackungsverordnung soll der Verpackungsmüll bis zum Jahr 2040 um circa 15 Prozent sinken.
Mit der neuen EU-Verpackungsverordnung soll der Verpackungsmüll bis zum Jahr 2040 um circa 15 Prozent sinken.© mehaniq41 - stock.adobe.com

Das EU-Parlament stimmt über eine neue EU-Verpackungsverordnung ab. Mit dieser soll unter anderem bis zum Jahr 2030 jede Verpackung recycelbar sein.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Verpackungsmüll in der Europäische Union wird immer mehr.

  • Mit einer neuen EU-Verordnung soll nun erreicht werden, dass bis zum Jahr 2040 der Abfall von Verpackungen um rund 15 Prozent reduziert wird.

  • Zudem sollen verschiedene Wegwerfverpackungen vom Markt verschwinden.

Inhalt

  • 15 Prozent weniger Verpackungsmüll bis 2040
  • EU setzt auf Mehrweg

Verpackungsmüll ist ein großes Problem in der Europäischen Union (EU). Alleine in Deutschland nahm dieser seit dem Jahr 1991 (15,6 Millionen Tonnen) um über vier Millionen Tonnen zu und stieg dabei auf 19,7 Millionen Tonnen im Jahr 2021, wie das Umweltbundesamt berichtet.

Grund für den Anstieg des Verpackungsmülls ist unter anderem, dass der Anteil der Ein- und Zweipersonenhaushalte sowie Senior:innen stetig zunimmt und sich damit auch die Bedürfnisse der Konsument:innen ändern. Kleine Füllgrößen oder vorportionierte Einheiten werden von diesen Personengruppen dabei gerne bevorzugt gekauft. Dies wiederum schlägt sich auf den Verpackungsverbrauch nieder.

In Deutschland ist daher das Erste Gesetz zur Änderung des Verpackungsgesetzes am 9. Februar 2021 in Kraft getreten und hat ein Verbot für leichte Kunststofftragetaschen ab dem  1. Januar 2022 geregelt.

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15 Prozent weniger Verpackungsmüll bis 2040

Nun legt die EU nach und stimmt über eine neue EU-Verpackungsverordnung im Parlament am Mittwoch (24. April) ab. Diese sieht vor, dass die Menge an Verpackungsmüll bis zum Jahr 2040 um 15 Prozent sinken soll. Dabei zählt als Basiswert das Jahr 2018. Mit der neuen Verordnung wird zudem eine fast 30 Jahre alte Richtlinie vom Dezember 1994 ersetzt und soll von 2025 an nach und nach wirksam werden.

Die SPD-Europaabgeordnete Delara Burkhardt meint zu dem Vorhaben: "Durch die neuen europäischen Vorschriften zur Reduzierung des Verpackungsmaterials werden die Mülltonen zu Hause nicht mehr so schnell überquellen. Es wird Schluss sein mit Versandpaketen, die mehr Luft als Produkt enthalten. Und auch mit klaren Hinweisen auf die Verpackungen vereinfachen wir die richtige Mülltrennung zu Hause", zitiert die "Tagesschau" die Politikerin.

Zudem solle es bestimmte Wegwerfverpackungen, wie etwa Ketchup-Plastiktüten oder kleine Shampoo-Spender, nicht mehr geben. Auch Verpackungen, die mehr Luft als Produkt enthalten, sollen demnächst ausgedient haben. Obst und Gemüse (unter eineinhalb Kilogramm Gewicht) soll nicht mehr in Wegwerf-Plastikverpackungen zum Kauf angeboten werden.

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EU setzt auf Mehrweg

Da dennoch in vielen Fällen Verpackungen benötigt werden, beabsichtigt die EU unter anderem, auf Mehrweg umzusteigen – ähnlich wie in Deutschland. In der Bundesrepublik werden beispielsweise mittels Pfandsystemen für Einwegplastikflaschen oder Aluminiumdosen die Verbraucher:innen angeregt, ihre Verpackungen zum Recyceln zu den Verkaufsstätten zurückzubringen. In der EU soll sogar ab dem Jahr 2030 grundsätzlich jede Verpackung recycelbar sein.

Gesundheitsschädigende Stoffe in Verpackungen, die direkt mit Lebensmitteln in Kontakt kommen – beispielsweise per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) oder Bisphenol A – sollen ebenfalls durch die neue Verordnung reglementiert werden. Ihnen schreibt unter anderem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine hormonähnliche Wirkung zu.

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Aber auch Ausnahmen sieht die EU vor. So solle es beispielsweise beim Versandhandel "keine Pflicht sein, auf das Thema Mehrweg zu gehen, wenn man nachhaltige Materialien nutzt, die eine hohe Recyclingquote haben", erklärt Peter Liese, CDU-Europaabgeordneter.

Zudem betreffen die Verbote ausschließlich Plastikverpackungen. Materialen, beispielsweise aus Papier, seien nicht betroffen. Somit dürfen Holzschälchen für zum Beispiel Camembert oder Papiertüten für Gewürze bleiben.

  • Verwendete Quellen:
  • Umweltbundesamt: "Verpackungsabfälle"
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