Anzeige
Engste Unterstützer auf Distanz

Erste MAGA-Politiker kritisieren Trumps Iran-Angriff offen

  • Veröffentlicht: 23.06.2025
  • 13:23 Uhr
  • Damian Rausch
US-Präsident nimmt an einem Meeting in Washington teil.
US-Präsident nimmt an einem Meeting in Washington teil.© via REUTERS

Donald Trumps Angriff auf Iran sorgt für Spannungen in der eigenen MAGA-Bewegung. Kritik kommt ausgerechnet von jenen, die ihm sonst den Rücken stärken.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Erste Stimmen aus der MAGA-Bewegung äußern offen Kritik an Trumps Angriff auf den Iran.

  • US-Politikberater Nicolas Adams sieht derzeit keine Gefahr für Trump, warnt aber vor wachsendem Unmut bei einem längeren Militäreinsatz.

  • Geopolitische Expert:innen befürchten, dass China von einem neuen Nahost-Krieg strategisch profitieren könnte.

Inhalt

  • Militärischer Erfolg?
  • Verlustreiche Militäreinsätze
  • Wird es Trump bereuen?

Mit dem Luftangriff auf iranische Atomanlagen hat US-Präsident Donald Trump ein politisches Risiko in Kauf genommen: den möglichen Bruch mit Teilen seiner eigenen Basis. Die "Make America Great Again"-Bewegung, kurz MAGA, hatte ihm einst ihre Treue geschworen – auch weil er versprach, die USA aus endlosen Kriegen herauszuhalten. Nun wächst unter seinen radikaleren Unterstützer:innen der Unmut.

Anzeige
Anzeige
Joyn Teaser NEU

Immer frisch, immer aktuell! News aus Deutschland und der Welt

KOSTENLOS auf Joyn: Die neuesten Videos zu News und Hintergründen jetzt streamen!

Militärischer Erfolg?

Der Angriff auf den Iran sollte laut Trump ein "spektakulärer militärischer Erfolg" sein. Doch nicht jeder im republikanischen Lager sieht das so. Besonders aus dem MAGA-Flügel kommen kritische Stimmen, berichtet ZDF.de. Die Republikanerin Marjorie Taylor Greene etwa warnte schon vor dem Angriff auf X: "Das ist nicht unser Kampf." Kurz darauf stellte sie klar: "Ich kann auch Präsident Trump und vieles, was seine Administration Großartiges leistet, unterstützen und gleichzeitig gegen Bombenangriffe auf Iran und gegen einen neuen heißen Krieg sein, den Israel begonnen hat. Das ist keine Illoyalität."

Auch der republikanische Abgeordnete Thomas Massie äußerte sich kritisch. In einem X-Post bezeichnete er den Luftschlag als "verfassungswidrig", weil der Kongress nicht zugestimmt habe.

Trumps ehemaliger Chefstratege Steve Bannon hatte laut eines Berichts von ZDFheute ebenfalls versucht, Trump von einem Kriegseintritt abzuhalten – offenbar vergeblich.

Anzeige
Anzeige

Verlustreiche Militäreinsätze

Trotzdem bleibt ein Großteil der republikanischen Partei bislang hinter dem Präsidenten. Der konservative US-Politikberater Nicolas Adams erklärt dazu: "Fürs erste muss Trump nichts befürchten. Dafür war die Aktion limitiert genug." Die Reaktionen innerhalb der MAGA-Gemeinde seien bislang eher verhalten. Doch das könne sich schnell ändern, warnt Adams: "Sollte sich ein längerer Militäreinsatz ergeben, ist es möglich, dass es mehr Unruhe in der MAGA-Basis gibt."

Der Blick zurück auf die Kriege in Afghanistan und im Irak spielt dabei eine zentrale Rolle. "Was niemand in der amerikanischen Bevölkerung möchte, ist eine Wiederholung von 2001–2021", sagt Adams. Die Erinnerung an zwei Jahrzehnte verlustreicher Militäreinsätze wirkt nach. Im Fall Iran könnten ähnliche Szenarien drohen – vor allem dann, wenn der Konflikt nicht auf Luftschläge beschränkt bleibt.

Denn auch geopolitisch könnte ein längerer Krieg schwerwiegende Folgen haben. Adams: "Sollte Amerika in einen längeren Nahost-Krieg ziehen, gibt es China die Chance, ihre Macht zu erweitern und Taiwan noch deutlicher bedrohen zu können." Eine solche Entwicklung könnte die strategische Lage der USA weltweit schwächen.

Anzeige
Anzeige

Wird es Trump bereuen?

Auch der ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen bestätigt erste Risse in Trumps Unterstützerlager. "Es gibt Streit in der MAGA-Bewegung", so Theveßen. Ein möglicher Grund: die Angst vor einem Einsatz amerikanischer Bodentruppen und eigenen Verlusten. Viel werde nun davon abhängen, wie sich die Lage in den kommenden Tagen entwickle.

US-Politikwissenschaftler Jack A. Goldstone sieht in dem Angriff ein zweischneidiges Schwert für Trump: "Es ist zu früh zu sagen, ob Trump das bereuen wird. Aber wenn das Ganze ausufert und er keinen klaren Plan präsentieren kann, dann wird auch seine Basis unruhig werden."

Noch trägt Trump die ikonische MAGA-Kappe mit Stolz – selbst im Situation Room nach dem Angriff. Doch ob ihm seine Basis weiterhin bedingungslos folgt, bleibt offen. Das Versprechen vom Ende der "endlosen Kriege" hat für einige seiner Unterstützer nun an Glaubwürdigkeit verloren.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
Alle aktuellen :newstime-Sendungen finden Sie kostenlos auf Joyn
:newstime vom 23. Juni 2025 | 19:55
Episode

:newstime vom 23. Juni 2025 | 19:55

  • 25:45 Min
  • Ab 12
Mehr News