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Foodwatch mahnt

 Eigenmarken bei Aldi, Rewe & Co. besonders stark im Preis gestiegen

  • Veröffentlicht: 17.03.2023
  • 17:22 Uhr
  • Stefan Kendzia
Die Preise von Supermarkt-Eigenmarken sind im vergangenen Jahr besonders stark angestiegen.
Die Preise von Supermarkt-Eigenmarken sind im vergangenen Jahr besonders stark angestiegen. © Fabian Sommer/dpa

Laut der neuesten Pressemitteilung der Verbraucherorganisation Foodwatch sind die Eigenmarkenpreise deutscher Supermärkte im Jahr 2022 besonders stark gestiegen. Markenprodukte hingegen sind deutlich weniger teuer geworden.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Eigenmarken von Discountern oder Supermärkten sind im vergangenen Jahr im Schnitt um mehr als 30 Prozent teurer geworden.

  • Eigenmarken sind im Schnitt sogar deutlich mehr im Preis gestiegen als bekannte Markenprodukte.

  • Die Bundesregierung sei nun dringend dazu verpflichtet, von Armut betroffene Menschen stärker zu unterstützen, so Foodwatch.

Foodwatch e. V. ist ein deutscher gemeinnütziger Idealverein, der sich mit den Rechten von Verbrauchern und der Qualität von Lebensmitteln auseinandersetzt. In einer Analyse von Marktdaten hat die Organisation nun veröffentlicht, dass die für immer als besonders preiswert angepriesenen Eigenmarken von Discountern oder Supermärkten im vergangenen Jahr im Schnitt um mehr als 30 Prozent teurer geworden sind. Markenprodukte haben sich dagegen nur halb so stark verteuert, so "Foodwatch".

Im Video: Aldi, Rewe und Co. - zu dieser Tageszeit sind Lebensmittel besonders günstig

Aldi, Rewe und Co.: Zu dieser Tageszeit sind Lebensmittel besonders günstig

Eigenmarken im Schnitt 30,9 Prozent teurer

Laut Foodwatch und aufgrund der erschreckenden Analyse sei die Bundesregierung nun dringend dazu verpflichtet, von Armut betroffene Menschen stärker unterstützen. 

"In ihren Werbekampagnen verschleiern Lidl, Aldi, Edeka & Co. den Preissprung ihrer Eigenmarken. Trotz der hohen Preiserhöhungen werden die Eigenmarken nach wie vor als besonders günstig beworben. Aber: Für Menschen mit wenig Geld macht es einen enormen Unterschied, ob das Kilo Reis statt 0,99 Euro nun 1,49 Euro kostet oder der Preis von Speisequark sich fast verdoppelt hat. Hier geht es nicht um eine 'Geiz ist geil'-Mentalität, sondern um die Möglichkeit, sich mit Grundnahrungsmitteln zu versorgen", sagte Laura Knauf von Foodwatch. "Gerade Kinder sind von Ernährungsarmut besonders stark betroffen – die Bundesregierung muss schnellstens handeln."

Foodwatch griff für die Preis-Analyse auf den Datenpool der Preis-App Smhaggle zurück. Smhaggle wertet Kassenbons aus, die die Nutzer:innen erfassen. Hier zeigt sich, das insgesamt 70 Prozent der Lebensmittel im Supermarkt preislich angezogen angezogen haben. Besonders die als günstig geltenden Eigenmarken "Ja!" von Rewe, "Gut&Günstig" von Edeka, "Milbona" von Lidl oder "Milsani" von Aldi sind im Preis besonders stark gestiegen - um durchschnittlich 30,9 Prozent. Die immer als teurer bekannten Markenprodukte hatten im Jahr 2022 im Durchschnitt einen Preiszuwachs um 14,5 Prozent.

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Mehr Unterstützung für Menschen mit wenig Geld 

Um diese Teuerung vor Augen zu führen hat Foodwatch einen beispielhaften Einkaufswagen gefüllt - mit Aldi Eigenmarken und den am meisten nachgefragten Produkten und Grundnahrungsmitteln. Was im Januar 2022 noch 45 Euro kostete, dafür muss im Februar 2023 bereits knapp 15 Euro mehr gezahlt werden. Eine Preissteigerung von 32,6 Prozent. Dieses Ergebnis lasse sich eins zu eins auf andere Handelsketten übertragen.

Foodwach fordert nun die Bundesregierung dazu auf, von Armut betroffene Menschen mehr zu unterstützen. Etwa durch eine Erhöhung des Bürgergeldregelsatzes und kostenlose Mittagessen in Schulen und Kitas. Zusätzlich müsse die Mehrwertsteuer auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte auf null sinken, um gesunde Ernährung so günstig wie möglich anbieten und kaufen zu können.

  • Verwendete Quellen:
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