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Deutscher Tourist gestorben

Attentäter von Paris bekennt sich zum Islamischen Staat

  • Aktualisiert: 04.12.2023
  • 03:38 Uhr
  • Rebecca Rudolph
Ein mutmaßlicher Islamist hat unweit des Eiffelturms einen deutschen Touristen mit einem Messer getötet.
Ein mutmaßlicher Islamist hat unweit des Eiffelturms einen deutschen Touristen mit einem Messer getötet.© Dimitar Dilkoff/AFP/dpa

Der Mann, der in Paris einen deutschen Touristen getötet und zwei weitere Menschen verletzt hat, veröffentlichte vor der Tat ein Bekennervideo zur Terrororganisation Islamischer Staat. Wegen eines geplanten Anschlags hatte er bereits eine Haftstrafe verbüßt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Nachdem ein 26-Jähriger in Paris einen deutschen Touristen erstochen und zwei weitere Menschen verletzt hat, ist nun ein Video des Täters aufgetaucht.

  • Darin bekennt er sich zur Dschihadisten-Miliz Islamischer Staat (IS).

  • Seine Mutter hatte die Behörden zuvor gewarnt.

In Paris hat ein mutmaßlicher Islamist in der Nähe des Eiffelturms einen deutschen Touristen mit einem Messer getötet und zwei weitere Menschen verletzt. Der Mann wurde noch am Samstagabend (2. Dezember) festgenommen. Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin sagte, dass er wegen seines radikalen Islamismus und erheblicher psychischer Störungen bereits polizeibekannt gewesen sei.

Wie der Sender Franceinfo berichtete, soll der gebürtige Franzose mit iranischen Eltern wegen eines geplanten Anschlags auf das Pariser Geschäftsviertel La Defense im Jahr 2016 bereits vier Jahre im Gefängnis gesessen haben.

Mutter soll Behörden im Oktober gewarnt haben

Die französische Anti-Terrorismus-Staatsanwaltschaft teilte am Sonntagabend (3. Dezember) in Paris mit, dass der 26-Jährige sich in einem Video zur Dschihadisten-Miliz Islamischer Staat (IS) bekannt hat. Er habe es im Onlinedienst X (vormals Twitter) veröffentlicht, von einem im Oktober eingerichteten Konto, auf dem er viele Beiträge "zur Hamas, zu Gaza und zu Palästina" veröffentlicht habe.

Bereits Ende Oktober habe seine Mutter ihre Besorgnis darüber geäußert, dass ihr Sohn sich zurückgezogen habe, teilte die Staatsanwaltschaft laut der Deutschen Presse-Agentur am Sonntagabend mit. Es hätte damals aber keine Anhaltspunkte für ein erneutes Strafverfahren gegeben, hieß es. Drei weitere Personen aus seinem Umfeld wurden am Sonntag ebenfalls in Polizeigewahrsam genommen.

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Deutscher erlitt Herzstillstand

Der Angreifer habe am Abend auf einer Brücke ein "deutsches Touristenpaar" angegriffen, die Frau sei nicht körperlich verletzt worden, habe aber einen Schock erlitten, sagte Innenminister Darmanin. Der Mann sei im Rücken und an der Schulter getroffen worden und habe einen Herzstillstand erlitten, berichtete die Zeitung "Le Parisien" unter Berufung auf die Polizei. Der Angreifer sei danach geflüchtet und habe dann zwei weitere Personen angegriffen, bevor er festgenommen worden sei.

Medienberichten zufolge war das Opfer ein 23-Jähriger, der neben der deutschen auch die philippinische Staatsangehörigkeit hatte. Bei den beiden Verletzten, die womöglich mit einem Hammer angegriffen wurden, handelt es sich demnach um einen 66-jährigen Briten und einen 60-jährigen Franzosen. Sie seien wieder bei guter Gesundheit, hieß es am Sonntagnachmittag.

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Der mutmaßliche Täter soll nach seiner Festnahme gesagt haben, er könne das Sterben von Muslimen sowohl in Afghanistan als auch in Palästina nicht mehr ertragen. Der Mann sei der Ansicht, dass Frankreich am Krieg Israels im Gazastreifen mitschuldig sei, und habe als Märtyrer sterben wollen. Er soll bei seiner Festnahme "Allahu Akbar" (etwa: "Gott ist groß") gerufen haben, berichteten BFMTV und “Le Parisien" unter Berufung auf die Polizei. Er soll behauptet haben, er handle, um "die Muslime zu rächen".

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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