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Wohl gezielter Angriff

Drohnen an Flughäfen in Kopenhagen und Oslo - dänische Regierungschefin: "Anschlag"

  • Aktualisiert: 23.09.2025
  • 12:27 Uhr
  • dpa
Sowohl am Kopenhagener als auch am Osloer Flughafen wurden Drohnen gesichtet.
Sowohl am Kopenhagener als auch am Osloer Flughafen wurden Drohnen gesichtet.© Steffen Trumpf/dpa

Nachdem am Kopenhagener Flughafen Drohnen gesichtet wurden, sprechen Regierung und Behörden von einem Angriff - Regierungschefin Frederiksen von einem Anschlag. Die Ermittlungen laufen.

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Inhalt

  • Polizei: "Fähiger Akteur"
  • 20.000 Passagiere betroffen
  • Turbulente Tage für europäischen Luftverkehr

Nach der Drohnensichtung am Flughafen Kopenhagen sprechen die dänische Regierung und Behörden von einem Angriff. Es handle sich um den "bislang schwersten Anschlag auf dänische kritische Infrastruktur", erklärte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen nach Angaben der Nachrichtenagentur Ritzau in einer Stellungnahme. Einen konkreten Verdacht, wer dafür verantwortlich sein könnte, äußerte sie nicht.

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"Das sagt etwas darüber aus, in was für einer Zeit wir leben und worauf wir als Gesellschaft vorbereitet sein müssen", hieß es von der Regierungschefin. "Wir schließen natürlich keine Option aus, wer dahintersteckt", schränkte sie ein. Es sei aber klar, dass dies mit den Entwicklungen übereinstimme, die man in jüngster Zeit bei anderen Drohnenangriffen, Luftraumverletzungen und Hackerangriffen auf europäische Flughäfen habe beobachten können.

Polizei: "Fähiger Akteur"

Mitte September waren Drohnen im polnischen Flugraum aufgetaucht, wenige Tage später drangen Kampfflugzeuge in den estnischen Luftraum ein. Die NATO macht für die Luftraumverletzungen Russland verantwortlich.

Vor den Äußerungen von Regierungschefin Frederiksen hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Blick auf die Drohnensichtungen einen Zusammenhang mit Russland angedeutet. Konkrete Hinweise darauf lieferte er aber nicht.

Der leitende Ermittler der Kopenhagener Polizei, Jens Jespersen, sagte am Dienstagmorgen (23. September) auf einer Pressekonferenz, dass man unter anderem mit Blick auf Anzahl und Größe der Drohnen sowie Zeitpunkt des Vorfalls davon ausgehe, dass vermutlich ein "fähiger Akteur" hinter dem Vorfall stecke. Das bedeute, dass es sich um einen Akteur handeln müsse, der die Fähigkeiten, den Willen und die Werkzeuge dazu habe, so etwas zu bewerkstelligen - vielleicht auch lediglich zu Übungszwecken.

Die Kopenhagener Polizeidirektorin Anne Tønnes sprach am Dienstagvormittag dann von einem "Drohnenangriff" und wie Frederiksen von einem "Anschlag". "Das ist unsere kritische Infrastruktur, und deshalb nenne ich es so", sagte Tønnes vor Reportern. "Ich halte das für eine sehr ernste Situation."

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Wegen der Sichtung von zwei bis drei größeren Drohnen war der Airport der dänischen Hauptstadt vom späten Montagabend (22. September) bis in die Nacht hinein für Starts und Landungen für rund vier Stunden gesperrt worden. Einen ähnlichen Vorfall mit ähnlich langen Folgen für den Luftverkehr gab es auch am Flughafen in Oslo. Die norwegischen Ermittler:innen prüfen, inwieweit es einen Bezug zu den Drohnen in Kopenhagen gibt.

20.000 Passagiere betroffen

In Kopenhagen mussten rund 100 Flüge nach Flughafenangaben in Verbindung mit der Drohnensichtung gestrichen werden, darunter auch mehrere aus und nach Deutschland. Rund 20.000 Passagier:innen waren insgesamt betroffen, wie Vertreter:innen des Flughafens und der dänischen Flugsicherheit auf der Pressekonferenz sagten. Am Dienstag wird demnach mit weiteren Verspätungen bei Abflügen und Landungen gerechnet.

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Turbulente Tage für europäischen Luftverkehr

Damit kommt der europäische Flugverkehr weiter nicht zur Ruhe: Erst am Wochenende hatte ein Cyberangriff auf einen IT-Dienstleister zu Beeinträchtigungen an mehreren Flughäfen geführt. Darunter waren die Flughäfen Berlin, Brüssel, London Heathrow und Dublin. Die Probleme hielten am Montag teilweise noch an.

Die Flughäfen Kopenhagen-Kastrup und Oslo-Gardermoen zählen neben Stockholm-Arlanda zu den größten Airports Skandinaviens. Aus der bei Tourist:innen überaus beliebten dänischen Hauptstadt fliegen täglich auch zahlreiche Passagiermaschinen in deutsche Städte.

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