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Inflation

Beliebtes Urlaubsland plötzlich bis zu 40 Prozent teurer

  • Aktualisiert: 29.09.2023
  • 14:23 Uhr
  • Clarissa Yigit

Vielen Menschen wird die Türkei als Urlaubsziel zu teuer. Als Hauptproblem sehen betroffene Gastronomen und Hoteliers die hohe Inflation als auch die Wirtschaftspolitik von Präsident Erdoğan.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei – insbesondere die türkische Riviera – war bisher ein beliebtes Reiseziel.

  • Allerdings bleiben immer mehr Tourist:innen aus, da die Preise für Urlaubsreisen in dem Land immer teurer werden. 

  • Auch die türkische Bevölkerung leidet unter den ständigen Preiserhöhungen.

Unter den beliebtesten Orten für Badeurlauber:innen war bisher auch immer die Türkei dabei gewesen. Insbesondere die südlichen Regionen zwischen Antalya und Alanya – also die türkische Riviera – waren für Pauschaltourist:innen begehrte Reiseziele. Auch aufgrund des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses.

Allerdings gehört dieser Trend der Vergangenheit an, denn in diesem Sommer erlebten die Hoteliers und Gastronomen teilweise einen regelrechten Einbruch ihrer Geschäfte, berichtet "T-online".

Wirtschaftspolitik und Inflation

Das Hauptproblem für den Wandel sei laut eines Hotelbesitzers gegenüber dem "Handelsblatt" die aktuelle Wirtschaftspolitik der Regierung in Ankara; aber auch die massive Inflation in der Türkei. So stieg im Juli die Inflationsrate um 47,8 Prozent an, ergänzt "T-online".

"Wir müssen die Preise anheben, weil unsere Kosten für Personal, Mahlzeiten und Renovierungen immer weiter steigen", so der Gastronom. Diese Kosten müsse er dann an die Kund:innen weitergeben, um dem wachsenden Kostendruck standzuhalten - und dies alles werde dann einfach zu teuer für die Urlauber:innen.

Zudem sei die türkische Inflation mittlerweile höher als die der großen Konkurrenten Spanien und Griechenland, ergänzt Hamit Kuk, Vorstandsmitglied des Verbands türkischer Reiseveranstalter (Türsab), und warnt vor gravierenden Wettbewerbsnachteilen.

Der durchschnittliche Tagespreis etwa für ein Hotelzimmer habe sich demnach um 37,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr verteuert, ergänzt "T-online" unter Berufung auf den Branchendienstleister STR Global.

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Zahl der russischen Touristen bricht stark ein

Auch für viele russische Tourist:innen war die Türkei ein beliebtes Reiseziel. Allerdings würden diese nun wegen der Sanktionen nach Beginn des Ukraine-Krieges und aufgrund der gestiegenen Preise mittlerweile Ägypten bevorzugen, so Kuk. Aber auch der Rubelverfall spiele eine entscheidende Rolle.

Im Jahr 2022 hätten noch 5,2 Millionen Russ:innen ihren Urlaub in der Türkei verbracht. In diesem Jahr werde die Zahl voraussichtlich auf vier Millionen sinken, schreibt das "Handelsblatt" und beruft sich dabei auf Angaben des Vizepräsidenten des russischen Reiseveranstalterverbands (Ator), Taras Kobischtschanow.

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Einheimischen macht Inflation ebenfalls zu schaffen

Auch für Türk:innen ist es mittlerweile schwierig, in der Türkei mit den eigenen Einnahmen auszukommen. Insbesondere Rentner:innen in Großstädten seien von den Preissteigerungen massiv betroffen.

So betrage die durchschnittliche Miete für Wohnungen in Istanbul etwa das 1,5-fache des Mindestlohns. Um rund 700 Prozent seien die Mieten somit in den letzten vier Jahren gestiegen, schreibt die "Tagesschau" unter Berufung auf die Stadtverwaltung. Daher würden sich viele Menschen gezwungen sehen, die Städte zu verlassen und in die Dörfer zu ziehen.

Die AKP-Regierung unter Präsident Recep Tayyip Erdoğan plane zudem, die Rückwanderung in die Dörfer zu fördern und den Rentner:innen, die Istanbul verlassen, beispielsweise Strom und Wasser zu subventionieren.

Allerdings löse der Wegzug von Rentner:innen weder die Inflation, noch ändere es etwas an den verheerenden finanziellen Bedingungen der Bevölkerung, gibt die "Tagesschau" abschließend zu denken.

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