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Druckabfall im Flug 1282

"Bein fast rausgesogen": Alaska-Airlines-Passagier berichtet von Boeing-Unglück

  • Veröffentlicht: 22.03.2024
  • 16:19 Uhr
  • Lucia Hundbiß

Passagier Cuong Tran saß im Januar nur Zentimeter entfernt, als ein Kabinenteil samt Fenster wegflog und damit eine Alaska-Airlines-Maschine zur Notlandung zwang. Nun schildert er seine Erfahrungen während des Flugs 1282 in einem Interview.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 5. Januar 2024 musste ein Alaska-Airlines-Flug notlanden, da ein Rumpfteil mitten im Flug abgerissen war.

  • In einer vorläufigen Untersuchung stellte eine US-Behörde fest, dass vier wichtige Tür-Bolzen gefehlt hatten. 

  • Mehrere der 171 Passagiere haben nun Klage eingereicht.

Es war eine Szene, vor der sich wohl jeder Mensch mit Flugangst fürchtet: Anfang Januar hob eine Maschine der Fluggesellschaft Alaska Airlines vom US-amerikanischen Flughafen Portland in Richtung Ontario, östlich von Los Angeles ab. Doch kurz nach dem Start musste die Maschine mit 171 Passagieren und sechs Besatzungsmitgliedern nach Portland zurückkehren. Ein Kabinenteil samt Fenster hatte sich gelöst - und ein riesiges Loch klaffte in der Druckkabine.

"Sog war so stark, dass ich um mein Leben kämpfte"

Einer der Passagiere, Cuong Tran, schilderte nun seine Erfahrungen gegenüber der BBC. Tran sagte im Gespräch mit der britischen Rundfunkanstalt, dass er sich nach dem Start gerade zum Einschlafen bereit gemacht habe. Dann sei es passiert: "Der Kapitän sagte, wir hätten eine Höhe von 10.000 Fuß (ca. 3 km) überschritten. Dann explodierte das Loch über uns und ich erinnere mich, dass mein Körper nach oben gehoben wurde. Dann wurde mein ganzer Unterkörper von dem heulenden Wind nach unten gesogen", erzählte Tran. Weiter beschrieb er, dass sein Telefon, seine Socken und seine Schuhe durch den plötzlichen Druckabfall schlagartig weggerissen wurden. Nur der Sicherheitsgurt habe ihn gerettet, betonte er.

Etwa zehn bis 20 Sekunden habe der Druckabfall gedauert, so Tran. Er beschrieb weiter, dass er sich nach anderen Passagieren umgesehen habe, die ebenfalls nicht glauben konnten, was geschah. "Dieses Gefühl, keine Kontrolle zu haben, ist ziemlich erschreckend. Der Sog war so stark, dass ich um mein Leben kämpfte", fasste Tran seine Erfahrung während des Flugs 1282 im Gespräch mit der BBC zusammen.

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:newstime

"Sein Bein wäre fast aus dem Flugzeug gesaugt worden"

Aber wie konnte es überhaupt dazu kommen? In einer vorläufigen Untersuchung stellte die US-Behörde "National Transportation Safety Board" (NTSB) fest, dass in der Flugzeugtür auf dem Flug nach Ontario, Kalifornien vier wichtige Bolzen gefehlt hatten.

Zwar kam keiner der 177 Passagiere und Besatzungsmitglieder an Bord ums Leben. Tran jedoch erzählte im Interview von einer Verletzung am Bein: "Das war der schrecklichste Moment - das Warten. Mein Körper erholt sich, aber ich habe eine große Narbe in meinem Bein. Ich weiß nicht, ob sie irgendwann verschwinden wird."

Auch der Rechtsanwalt von Cuong Tran äußerte sich gegenüber der BBC zu dessen Verletzungen: "Sein Bein wäre fast aus dem Flugzeug gesaugt worden, wenn er nicht angeschnallt gewesen wäre."

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Passagiere reichen Klage ein

Cuong Tran ist einer von sieben Passagieren, die Alaska Airlines, Boeing und den Hersteller Spirit Aerosystems nun verklagen. Die Begründung: Durch den Vorfall am 5. Januar hätten sie körperliche Verletzungen und "ernsthafte seelische Qualen, Angst und Furcht" erlitten.

Die Kläger:innen fordern vor dem Obersten Gerichtshof des Bundesstaats Washington Schadensersatz. Eine andere Gruppe von Fluggästen klagt ebenfalls wegen Fahrlässigkeit auf eine Milliarde US-Dollar.

Die drei Unternehmen lehnten eine Stellungnahme ab. Seit dem Vorfall stehen die Sicherheits- und Qualitätsstandards der Produktion des Unternehmens Boeing unter strenger behördlicher Beobachtung. Wer für die fehlenden Bolzen in der Flugzeugtüre der Alaska-Airlines-Maschine im Januar verantwortlich ist, könne laut der Vorsitzenden der US-Behörde NTSB Jennifer Homendy bis heute nicht festgestellt werden.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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