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Gefährliche Medikamente

Abnehmspritzen im Visier: Tausende Klagen in den USA wegen schwerer Nebenwirkungen

  • Veröffentlicht: 20.08.2025
  • 15:38 Uhr
  • Benedikt Rammer
Spritzen der Marken „Wegovy“, „Ozempic“ und „Mounjaro“.
Spritzen der Marken „Wegovy“, „Ozempic“ und „Mounjaro“.© Jens Kalaene/dpa

Abnehmspritzen wie Ozempic stehen wegen gravierender Nebenwirkungen massiv in der Kritik. In den USA laufen fast 2.000 Klagen gegen die Hersteller, die mögliche Entschädigungssumme könnte Milliardenhöhe erreichen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In den USA laufen fast 2.000 Klagen gegen die Hersteller von Abnehmspritzen wegen schwerer Nebenwirkungen.

  • Studien bestätigen ein erhöhtes Risiko für Magenlähmung, Bauchspeicheldrüsenschäden und andere gesundheitliche Probleme.

  • Die betroffenen Unternehmen weisen die Vorwürfe zurück und pochen auf eine sichere Anwendung ihrer Medikamente.

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Abnehmspritzen wie Ozempic wurden zunächst als Medikamente zur Behandlung von Diabetes entwickelt und galten als Durchbruch. Doch in den letzten Jahren hat sich das Arzneimittel zu einem weltweiten Abnahme-Präparat entwickelt. In den USA türmt sich nun eine Klagewelle gegen die Hersteller auf: Fast 2.000 Verfahren sind laut US-Medienberichten wie "International Business Times" anhängig. Die Kläger:innen werfen den Unternehmen vor, die Risiken der Medikamente heruntergespielt zu haben, und fordern Entschädigungen in Milliardenhöhe.

Die Vorwürfe wiegen schwer: Die Betroffenen berichten von gravierenden Nebenwirkungen wie Magenlähmung (Gastroparese), Darmverschlüssen, starkem Erbrechen, Gallenblasenentzündungen sowie Nieren- und Bauchspeicheldrüsenschäden. In seltenen Fällen sei es sogar zu plötzlichem Sehverlust gekommen. Besonders problematisch: Viele Menschen nutzten die Präparate "off label", also ohne ärztliche Indikation, um Gewicht zu verlieren – oft ohne über die potenziellen Gefahren informiert zu sein.

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Studien stützen die Kritik an Ozempic-Präparaten

Die wissenschaftliche Basis für die Vorwürfe ist nicht zu leugnen. Eine Analyse aus den USA untersuchte die Wirkung von Ozempic und ähnlichen Medikamenten auf Nicht-Diabetiker:innen und stellte ein erhöhtes Risiko für Bauchspeicheldrüsenentzündungen, Magenlähmung und Darmverschlüsse fest. Diese Ergebnisse decken sich mit den Erfahrungen der Kläger:innen.

Bereits im Sommer 2023 wurde die erste Klage eingereicht, zunächst ausschließlich gegen die Hersteller von Ozempic und Wegovy. Mittlerweile steht auch das neu zugelassene Medikament Zepbound im Fokus der Verfahren. Aufgrund der rasch wachsenden Zahl an Klagen entschied ein US-Gericht Anfang 2024, diese in einem Sammelverfahren (MDL) in Pennsylvania zu bündeln. Derzeit läuft die Beweisaufnahme, erste Musterprozesse sind für Anfang 2026 geplant.

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Hersteller weisen Vorwürfe zurück

Die Kläger:innen fordern neben Schadensersatz für Behandlungskosten und Verdienstausfälle auch Schmerzensgeld. Darüber hinaus könnten Strafzahlungen verhängt werden, falls bewiesen wird, dass die Risiken bewusst verschwiegen wurden. Die betroffenen Unternehmen – Novo Nordisk und Eli Lilly – weisen jedoch alle Vorwürfe zurück. Sie betonen laut "International Business Times", dass ihre Medikamente bei vorschriftsmäßiger Anwendung sicher seien.

  • Verwendete Quellen:
  • aboutlawsuits.com: "Lawsuit Filed Over Ozempic, Mounjaro, Trulicity Gastroparesis Injuries"
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