Das praktische werkzeug fĂĽr jeden Heimwerker
Zangen: Greifen + Schneiden mit Hebelprinzip
- Aktualisiert: 17.03.2023
- 11:38 Uhr
Das Wichtigste in KĂĽrze
Zangen: So funktioniert das Hebelprinzip
Überblick über die gängigsten Zangenarten
Die besten Zangen zum Durchtrennen von Werkstoffen
Worauf Sie beim Zangenkauf achten sollten
Zangen sind für Profis wie auch Heimwerker jeder Art unverzichtbar. Die praktischen Werkzeuge werden zum Greifen, Halten, Biegen und Schneiden verwendet. Sie finden in zahlreichen unterschiedlichen Gebieten Anwendung – von der Arbeit mit Holz über die Elektrotechnik bis hin zu Sanitärinstallationen. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige über den vielseitigen Nutzen.
Weitere Werkzeuge
Zangen: So funktioniert das Hebelprinzip
Zangen zählen zu den absoluten Werkzeug-Basics und dürfen in wirklich keinem Werkzeugkoffer fehlen. Die praktischen Hilfsmittel werden von Menschen schon seit der Antike eingesetzt. Alle Zangen sind grundsätzlich ähnlich aufgebaut: Sie bestehen aus einem Zangenkopf, dem Gelenk und den Zangenschenkeln bzw. den Griffen. Die Zangenbacken sind häufig angeraut und dienen dem Festhalten und Greifen eines Gegenstandes. Die Zangenschenkel sind mit einem Gelenk verbunden und sorgen für eine optimale Hebelwirkung. Das Hebelprinzip findet sich in zahlreichen unterschiedlichen Werkzeugen, weil der Kraftaufwand damit deutlich reduziert wird.
Der Grundaufbau von Zangen
- Zangenkopf
- Zangengelenk
- Zangenschenkeln mit Griffen
Überblick über die gängigsten Zangen für handwerkliche Arbeiten
Rohrzange
Die Rohrzange, auch Schwede genannt, ist der Klassiker unter den Zangen. Wie der Name schon verrät, sind Rohrzangen das ultimative Werkzeug für die Arbeit mit und an Rohren. Sie bieten sich demnach bestens für Sanitärinstallationen und den Heizungs- und Lüftungsbau an. Dank ihres Hebelmechanismus sind die Zangen selbstklemmend und mit wenig Kraftaufwand zu bedienen. Die typischerweise S-förmigen Backen der Standard-Rohrzange sind mit scharfen Greifzähnen ausgestattet und sorgen so besonders bei runden Gegenständen für den nötigen Grip.
Wasserpumpenzange
Die Wasserpumpenzange ist eine Greifzange mit verstellbarem Gleitgelenk. Sie erinnert zwar in Anwendung und Aussehen an die klassische Rohrzange, unterscheidet sich jedoch in der Bauart. Ursprünglich wurden diese Greifzangen für das Verschrauben von Wasserpumpen in Kraftfahrzeugen entwickelt. Heute werden sie hauptsächlich zum Greifen von Rohren, Muffen, Muttern und Schrauben eingesetzt.
Wasserpumpenzangen sind nicht selbstklemmend. Die Zangenschenkel der Wasserpumpenzange sind nicht fest miteinander verbunden, sondern werden mit einem durchgesteckten Gelenk aneinander fixiert. Dadurch kann die Maulgröße individuell an das Werkstück angepasst werden. Um dem versehentlichen Verstellen der Zange entgegenzuwirken sind viele Modelle mit einem Rillengelenk ausgestattet.
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Kneifzange
Die Kneifzange – auch Beißzange, Kneife oder Kantenzange genannt – ist eine der ältesten Zangen der Menschheitsgeschichte. Sie wird genutzt, um Drähte, dünne Metallstifte und Nägel abzukneifen oder aus Wänden oder Holz herauszuziehen. Die robuste Kneifzange wird aus Werkzeugstahl gefertigt. Ihre scharfen keilförmigen Schneiden sind außen abgerundet. Mit einer einfachen, rollenden Handbewegung lassen sich so Nägel ohne viel Kraftaufwand aus festem Untergrund entfernen.
Spitzzange
Spitzzangen sind auch unter den Namen Flachrundzangen oder Storchschnabelzangen bekannt. Sie werden zum Greifen von kleinen Gegenständen verwendet. Durch ihren spitz zulaufenden Zangenkopf eignen sie sich optimal für die Arbeit mit kleinen Werkstücken oder für die Arbeit durch kleine Öffnungen hindurch. Die Innenseiten der Zangenbacken sind häufig aufgeraut für einen sicheren Halt. Einige Modelle sind zusätzlich mit einer Schneide ausgestattet, sodass auch ein Durchtrennen kleinerer Kabel oder Drähte möglich ist.
Flachzange
Die Flachzange ist wohl die einzige Zange, die auch als Beleidigung verwendet werden kann. Flachzangen sind im Grunde ähnlich aufgebaut wie Spitzzangen. Der Zangenkopf ist bei den Flachzangen jedoch nicht spitz zulaufend, sondern flach und gerade. Mit Flachzangen können vor allem kleine Gegenstände gegriffen und gehalten werden, um sie weiter zu bearbeiten.
Sicherungsringzange
Die Sicherungsringzange – auch Sprengringzange oder Seegeringzange genannt – wird bei der Montage von Sicherungs- und Sprengringen verwendet. Diese Zange wird größtenteils von Profis in der Mechanik genutzt, um Wellen oder rotierende Achsen mit Sprengringen zu sichern.
Die besten Zangen zum Durchtrennen von Gegenständen
Seitenschneider
Der Seitenschneider findet sich in so gut wie jedem Werkzeugkoffer. Er zählt zur Basis-Ausrüstung vieler Heimwerker und kann für zahlreiche unterschiedliche Arbeiten verwendet werden. Mit den scharfen Schneiden an den Unterseiten der Schneidbacken lassen sich hervorstehende Kabel oder Drähte problemlos flächenbündig durchtrennen. Der Seitenschneider wird vor allem in der Elektroinstallation angewendet.
Crimpzange
Die Crimpzange ist ein Multifunktionstalent. Sie dient zum Abisolieren, Durchtrennen und Crimpen von Kabeln. Das Crimpen stellt eine gute Alternative zu Löten oder Schweißen dar. Dafür werden die Adern eines Kabels mit einem Verbindungselement wie einem Stecker oder einer Buchse dauerhaft verbunden. Um eine sichere elektronische Verbindung herzustellen, ist jedoch viel Kraftaufwand nötig. Die Handkraft reicht nicht für eine plastische Verformung beim Verpressen der Verbindungsteile aus, weshalb meist ein Kniehebel zum Einsatz kommt.
Abisolierzange
Die Abisolierzange ist ein Werkzeug, welches hauptsächlich von Elektrikern verwendet wird. Diese spezielle Zange dient dazu, die Kunststoffisolierung von Kabeln und elektrischen Leitungen zu entfernen - ohne dabei die Drähte zu beschädigen. Es muss zwischen mechanischen, automatischen und thermischen Abisolierzangen unterschieden werden.
Mechanische Abisolierzangen müssen per Hand auf die Größe des jeweiligen Kabels eingestellt werden, während automatische Abisolierzangen diese Einstellung selbst vornehmen. Thermische Abisolierzangen besitzen keine Messer, sondern Entfernen die Ummantelung des Kabels mit Hilfe von beheizten Drahtschleifen.
Kombizange
Kombizangen verbinden die besten Eigenschaften von Greifzangen und Schneidwerkzeugen. Diese vielseitig anwendbaren Zangen werden größtenteils von Elektriker:innen genutzt, finden sich aber ebenso im Werkzeugkoffer vieler Heimwerkern. Dank der breiten Zangenbacken mit Greifzähnen können verschiedenste Gegenstände fest gegriffen und gehalten werden. Die zusätzlichen Schneiden ermöglichen das Abkneifen von Kabeln, Drähten und dünnen Nägeln. Durch die Handgriffe entsteht eine Hebelwirkung, wodurch der Kraftaufwand reduziert wird.
Worauf Sie beim Zangenkauf achten sollten
Wie bei anderen Werkzeugen sollte beim Kauf von Zangen auf die Qualität des Werkzeugs geachtet werden. Besonders das Material der Zangen ist ein wichtiges Merkmal für hochwertige Produkte. Ölgehärtete Zangen oder Zangen aus Werkzeugstahl sind besonders langlebig und robust. Ein Gummiüberzug an den Griffen einer Zange sorgt für den besten Halt des Werkzeugs in der Hand.
Beim Kauf von Zangen für die Elektroinstallation sollte zudem auf eine VDE-Isolierung geachtet werden. VDE-Zangen sind mit einer Schutzisolation überzogen, sodass es bei der Arbeit mit Kabeln und Leitungen nicht zu Stromschlägen (siehe Sicherheit bei der Arbeit mit Strom) kommen kann.
💡 Profi-Tipp: Alle wichtigen Handwerkzeuge haben wir für Sie in unserer Kategorie "Werkzeuge" als Checkliste aufgelistet und erklärt. Den jeweils neuesten Beitrag finden Sie im "Werkzeug der Woche".