Mehrere Verletzte
Heftige Turbulenzen wegen Unwetters – Ryanair-Maschine muss in Memmingen notlanden
- Aktualisiert: 05.06.2025
- 10:00 Uhr
- Rebecca Rudolph
Ein heftiges Unwetter und das Sturmtief "Tim" haben nicht nur das Wetter in Süddeutschland durcheinandergewirbelt - sie führten auch zu einer Notlandung mit Verletzten nach extremen Turbulenzen an Bord eines Ryanair-Flugs.
Das Wichtigste in Kürze
Der Deutsche Wetterdienst warnte frühzeitig vor schweren Gewittern in Süddeutschland, ausgelöst durch das Sturmtief "Tim".
Nach starken Turbulenzen musste ein Ryanair-Flug von Berlin nach Mailand außerplanmäßig in Memmingen landen - neun Menschen wurden verletzt, drei kamen ins Krankenhaus.
Mehrere Passagiere warfen Ryanair Versäumnisse bei der Sicherheit vor, da es offenbar keine rechtzeitige Anschnall-Aufforderung gab.
Nach heftigen Turbulenzen musste eine Ryanair-Passagiermaschine am späten Mittwochabend (5. Juni) außerplanmäßig am Flughafen Memmingen im bayerischen Unterallgäu landen. Wie die Polizei mitteilte, wurden bei dem wetterbedingten Zwischenfall neun der insgesamt 185 Insassen verletzt - darunter acht Passagiere und ein Crew-Mitglied. Drei Personen mussten im Krankenhaus behandelt werden: Ein zweijähriges Kind erlitt Prellungen, eine Frau zog sich eine Platzwunde am Kopf zu, eine weitere klagte über Rückenschmerzen.
Bei dem betroffenen Flug handelte es sich um eine Ryanair-Maschine mit 179 Passagieren und sechs Crew-Mitgliedern an Bord, die ursprünglich von Berlin nach Mailand unterwegs war. Da das Luftamt Südbayern den Weiterflug untersagte, organisierte die Fluggesellschaft einen Bustransfer für die Weiterreise. Ryanair war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.
Wie die "BILD"-Zeitung berichtete, wurden einige Passagiere während der Turbulenzen gegen die Kabinendecke geschleudert. Auf Fotos sollen herabhängende Deckenpaneele zu sehen sein. Zudem sollen mehrere Fluggäste Kritik an der Airline geäußert haben. Demnach habe es keine Aufforderung zum Anschnallen gegeben, daher seien einige Reisende ungesichert gewesen, als das Flugzeug in die Turbulenzen geriet.
Deutscher Wetterdienst warnte vor Unwetter
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte bereits am Nachmittag vor schweren Gewittern im Süden Bayerns und in Baden-Württemberg gewarnt. "Sturmtief Tim bringt ordentlich Bewegung in die Wetterküche", erklärte DWD-Meteorologe Marco Manitta in Offenbach. Auch das bevorstehende Pfingstwochenende verspricht ungemütlich zu werden: Obwohl sich der Kern des Tiefdruckgebiets über dem Nordostatlantik zwischen Island und Schottland befindet, reicht sein Einfluss bis nach Mitteleuropa.
Das zugehörige Frontensystem verläuft quer über Deutschland und trennt kühle Luft im Nordwesten von schwülwarmer, energiereicher Luft im Südosten - was in diesen Regionen für eine ausgeprägte Gewitterlage sorgt.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa