Schriftstellerin
Erneut falsche Todesmeldung: Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek lebt
- Aktualisiert: 17.06.2025
- 15:00 Uhr
- Christopher Schmitt
Entgegen in Österreich und Deutschland verbreiteter Medienberichte ist die Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek nicht verstorben. Ein berüchtigter italienischer "Journalist" brachte die falsche Todesmeldung ins Rollen - es ist nicht die erste.
Zahlreiche Medien hatten am Dienstagnachmittag (17. Juni) vermeldet, die österreichischen Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek sei verstorben. Doch ihr vermeintlicher Tod stellte sich als Falschmeldung heraus, wie das österreichische Portal "Puls 24" berichtet.
Dem Medienbericht zufolge steht hinter der falschen Todesmeldung der Fake-Account eines berüchtigten italienischen "Journalisten". Es ist nicht das erste Mal, dass Tommasso Debenedetti mit einem gefälschten X-Account den angeblichen Tod einer berühmten Person aus Politik oder Kultur vermeldet.
Diesmal twitterte er unter einem falschen Account des österreichischen Ablegers des Rowohlt Verlags:
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Mittlerweile hat der echte Account des Verlags auf X bestätigt, dass es sich bei Jelineks Tod um eine Falschmeldung handelt.
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Schon 2024 kursierte falsche Todesmeldung
Ein kursierender Internet-Post über den angeblichen Tod der Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek hatte bereits 2024 für Aufregung gesorgt. Die Information stellte sich auch hier rasch als falsch heraus. Pia Janke, die Leiterin des Elfriede Jelinek-Forschungszentrums in Wien, kontaktierte die öffentlichkeitsscheue österreichische Autorin, nachdem Janke von dem Posting erfahren hatte.
Unter dem Namen der Berliner Autorin Jenny Erpenbeck wurde damals auf der Plattform X folgende Nachricht verbreitet: "Ein Anruf aus Wien teilt mir mit, dass Elfriede Jelinek gestorben ist. Ein Symbol der europäischen Kultur. Ich bin sehr traurig."
Erpenbeck erklärte damals auf dpa-Anfrage, es handle sich um einen gefälschten Account, sie habe den Post nicht verfasst. Sie habe auch generell keinen X-Account und sei empört, dass es unter einem fremden Namen so einfach sei, Falschmeldungen zu verbreiten. Sie wolle nun Anzeige bei der Polizei erstatten, sagte die Autorin damals.
Literaturnobelpreis 2004
Die 78-jährige Elfriede Jelinek erhielt 2004 den Literaturnobelpreis für ihr Werk, das mittlerweile etwa 40 Theaterstücke und ein Dutzend Romane umfasst. Zuletzt erschien ihr autobiografischer Band "Angabe der Person", der im Deutschen Theater Berlin als Stück uraufgeführt wurde.
Im Jahr 1975 erschien ihr Roman "Die Liebhaberinnen" - der Durchbruch für die Österreicherin. Auch mit Werken wie "Die Klavierspielerin" (1983) oder "Lust" (1989) war Jelinek erfolgreich.
- Verwendete Quellen
- Nachrichtenagentur dpa
- web.de: Erneute Falschmeldung über Tod von Elfriede Jelinek