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Das Schweißgerät – Metalle schmelzen und miteinander verbinden

Schweißgeräte: Elektrode oder Schutzgas? Das ist die ideale Methode für den Heimbereich

  • Aktualisiert: 12.08.2023
  • 08:06 Uhr
Schweißgeräte können bei diversen DIY-Projekten nützlich sein. Diese verschiedenen Arten sollten Sie kennen.
Schweißgeräte können bei diversen DIY-Projekten nützlich sein. Diese verschiedenen Arten sollten Sie kennen.© stock.adobe.com

Das Wichtigste in Kürze

  • Elektro- oder Schutzgasschweißen: Das ist der Unterschied

  • Sonderfall Schweißen mit Ultraschall

  • Welche unterschiedlichen Arten von Schweißgeräten gibt es für den Heimwerkergebrauch?

  • Sicher arbeiten mit dem Schweißgerät

  • Was Sie beim Kauf eines Schweißgerätes beachten müssen

  • Was kosten Schweißgeräte für die heimische Werkstatt?

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Schweißgeräte kommen nicht nur auf großen Baustellen zum Einsatz, sondern sie können auch für verschiedene Reparaturen und DIY-Projekte in der heimischen Werkstatt nützlich sein. Je nach Art des Schweißgerätes lassen sich verschiedene Metalle verarbeiten. Wie ein Schweißgerät genau funktioniert, auf welche Eigenschaften Sie achten müssen und was ein Schweißgerät kostet, lesen Sie kompakt in diesem Beitrag.

Elektro- oder Schutzgasschweißen: Das ist der Unterschied

In der heimischen Werkstatt kommen vorwiegend zwei unterschiedliche Schweißverfahren zum Einsatz: Das Elektro- und das Schutzgasschweißen. Beides sind etablierte Verfahren, nach denen Schweißgeräte konzipiert wurden, um zwei Werkteile miteinander zu verbinden.

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So funktioniert das Elektroschweißen

Beim Elektroschweißen wird ein Lichtbogen zwischen einer Elektrode und dem Werkstück erzeugt, um das Schweißmaterial zu schmelzen und die Verbindung herzustellen. Innerhalb von Sekundenbruchteilen entsteht dabei ein Kurzschluss zwischen den beiden Polen, sodass Strom fließen kann. Das Schweißmaterial kann entweder eine Elektrode in Form eines Drahtes (MIG/MAG-Schweißen) oder eine Stabelektrode (MMA-Schweißen) sein.

Der Lichtbogen wird durch den elektrischen Strom und die Spannung erzeugt, während die Elektrode während des Schweißens allmählich abbrennt oder schmilzt und es dadurch für die Verbindung vorbereitet. Das Elektroschweißen eignet sich für eine Vielzahl von Materialien wie Stahl, Edelstahl, Aluminium und Kupferlegierungen. Es kann sowohl für dünne als auch für dicke Materialien verwendet werden.

Wissenswertes über das Schutzgasschweißen

Auch das Schutzgasschweißen ist eine Variante des Schmelzschweißens, bei dem Materialien durch einen Schmelzvorgang miteinander verbunden werden. Bei dieser Variante werden beide Werkstücke durch die Wärmeenergie eines Lichtbogens aufgeschmolzen und beim Erstarren fest miteinander verbunden. Ein Schutzgas (wie Argon, CO2 oder eine Mischung aus beiden) wird verwendet, um den Lichtbogen und das Schweißbad vor Oxidation und Verunreinigung zu schützen.

Das Schutzgasschweißen eignet sich besonders gut für dünne Materialien wie Bleche oder Rohre aus Edelstahl oder Aluminium. Es erzeugt eine präzise Schweißnaht und Sie haben eine bessere Kontrolle über den Schmelzprozess.

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Sonderfall Schweißen mit Ultraschall

Das Ultraschallschweißen ist ein besonderes Verfahren, bei dem Ultraschallenergie aufgebracht wird, um Werkstücke miteinander zu verbinden. Hochfrequente Schallwellen im Ultraschallbereich (normalerweise zwischen 15 und 40 kHz) werden dabei auf die zu schweißenden Materialien übertragen.

Die Schallenergie erzeugt Reibung an den Berührungspunkten der Werkstücke, wodurch diese schmelzen und miteinander verbinden. Das Verfahren bietet entscheidende Vorteile wie schnelle Schweißgeschwindigkeiten, geringe Wärmeeinflusszonen und die Möglichkeit, zum Beispiel auch Kunststoffe oder Verbundwerkstoffe zu bearbeiten.

Welche unterschiedlichen Arten von Schweißgeräten gibt es für den Heimwerkergebrauch?

Sie brauchen für den Heimgebrauch keine Schweißerausbildung zu absolvieren, um zwei Werkstücke miteinander zu verbinden. Moderne Schweißgeräte sind schon für den Heimgebrauch erhältlich und mit ein bisschen Übung leicht zu bedienen.

Folgende Modelle stehen Ihnen für die heimische Werkstatt zur Auswahl:

MIG/MAG-Schweißgerät:
MIG/MAG-Schweißgeräte (Metall-Inertgas/Metall-Aktivgas) sind aufgrund ihrer Vielseitigkeit und der Benutzerfreundlichkeit bei Heimwerkern sehr beliebt. Sie eignen sich hervorragend, um Stahl, Edelstahl und Aluminium zu schweißen. Diese Geräte verwenden eine Drahtelektrode, die während des Schweißens kontinuierlich zugeführt wird. Dadurch können auch dickere Materialien miteinander kombiniert werden.

MMA-Schweißgerät:
MMA-Schweißgeräte (Manual Metal Arc) oder auch Elektrodenschweißgeräte sind eine kostengünstige Variante für den Heimwerker. Sie werden vorrangig für das Schweißen von Stahl genutzt und verwenden dazu eine Stabelektrode, die während des Schweißens kontinuierlich abbrennt. MMA-Schweißgeräte sind robust und können sowohl zum Schweißen von dünnen als auch von dickeren Materialien verwendet werden.

WIG-Schweißgerät:
WIG-Schweißgeräte (Wolfram-Inertgas) liefern sehr präzise und hochwertige Schweißergebnisse. Sie sind besonders gut für das Schweißen von dünnen Materialien wie Edelstahl und Aluminium geeignet und verwenden dafür eine nicht schmelzbare Wolframelektrode und ein Inertgas, um den Lichtbogen und das Schweißbad zu schützen. Diese Geräte erfordern von einem Heimwerker etwas mehr Geschicklichkeit und Erfahrung. Dann aber bieten sie eine gute Kontrolle über den Schweißprozess.

Punktschweißgerät:
Punktschweißgeräte setzen sie am besten für das Schweißen von Blechen oder dünnen Metallteilen ein. Sie erzeugen kurze, intensive Lichtbögen an den jeweiligen Schweißpunkten, um die Materialien miteinander zu verschmelzen. Punktschweißgeräte sind nützlich für Karosseriereparaturen oder kleinere Metallarbeiten.

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Sicher arbeiten mit dem Schweißgerät

Genau wie bei der Arbeit mit einem Plasmaschneider, sollten Sie auch beim Schweißen einige grundlegende Sicherheitshinweise beachten:

Tragen Sie immer eine Schweißer-Schutzbrille oder Schweißermaske sowie Schweißerhandschuhe. Bei hohen Temperaturen sollten Sie außerdem an eine Schweißerschürze sowie einen Schweißermantel denken. Um sich vor den Funken zu schützen, vermeiden Sie nackte Haut am besten vollständig. Die Elektroden sollten Sie nur mit Handschuhen anfassen. Achten Sie zudem auf trockene Schutzkleidung, um zu vermeiden, dass diese Strom leitet.

Was Sie beim Kauf eines Schweißgerätes beachten müssen

Bevor Sie sich ein Schweißgerät zulegen, sollten Sie genau überlegen, welche Funktionen und Eigenschaften das Gerät mitbringen sollte. Neben der Auswahl eines geeigneten Schweißgeräte-Typs achten Sie beim Kauf auf die nachfolgenden Merkmale.

  • Einstellmöglichkeiten:
    Damit Sie am Ende das gewünschte Schweißergebnis erzielen, sollte ein Schweißgerät über verschiedene Einstellmöglichkeiten verfügen. Dadurch können Sie Parameter wie die Stromstärke, die Spannung, die Drahtgeschwindigkeit entsprechend der Materialien und der Art der Schweißverbindung anpassen.
  • Sicherheitsfunktionen:
    Schweißgeräte sollten über verschiedene Sicherheitsfunktionen verfügen, um vor allem ungeübte Heimwerker zu schützen. Dazu gehören beispielsweise Schutzvorrichtungen gegen Überhitzung, Kurzschluss, Überspannung und Überlastung.
  • Schaltstufen:
    Schweißgeräte können über verschiedene Schaltstufen verfügen, die eine individuelle Einstellung der Leistung ermöglichen. Je mehr Schaltstufen ein Gerät hat, desto präziser können Sie die gewünschte Leistung einstellen. Mehrere Schaltstufen bieten auch eine größere Flexibilität bei der Arbeit mit verschiedenen Materialien und Dicken.
  • Kabellänge:
    Eine ausreichende Kabellänge ist wichtig, damit Sie etwas unabhängiger sind von den Steckdosen in Ihrer Werkstatt. Dann können sie das Gerät in verschiedenen Arbeitsumgebungen verwenden, auch wenn die Stromquelle nicht unmittelbar in der Nähe ist.
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Schweißgeräte-Sets sind optimal für Anfänger geeignet

Es gibt im Handel spezielle Sets für Anfänger zu kaufen, die kaum oder noch gar keine Erfahrung mit dem Schweißen gemacht haben. Diese Sets enthalten alles, was ein Anfänger benötigt, um mit dem Schweißen zu beginnen. Dazu gehört neben dem Schweißgerät selbst auch das Zubehör wie Schweißhelme, Schweißhandschuhe, Schweißdraht oder Elektroden, das optimal aufeinander abgestimmt ist. Oftmals finden Sie darin auch eine genaue Anleitung zur Vorgehensweise.

Was kosten Schweißgeräte für die heimische Werkstatt?

Die Preise unterscheiden sich stark abhängig von der Art des Schweißgerätes. Kostengünstig erhalten Sie vor allem Lichtbogenschweißgeräte, bei denen sie Einstiegsmodelle bereits zwischen 100 und 200 Euro bekommen. Die Preise für MIG/MAG-Schweißgeräte beginnen bei etwa 200 Euro – für Profigeräte müssen Sie aber durchaus mindestens 1000 Euro hinlegen. WIG-Modelle sind der Porsche unter den Schweißgeräten. Hier beginnen die Preise bei etwa 500 Euro für einfache Modelle.

Übrigens: Viele Baumärkte bieten Schweißgeräte zur Miete an, was sich vor allem dann lohnt, wenn Sie nur hin und wieder etwas schweißen wollen.

💡 Profi-Tipp: Unter der Kategorie "Werkzeuge" haben wir alle Handwerkzeuge für Sie aufgelistet und erklärt. Den jeweils neuesten Beitrag finden Sie auch als Hauptthema im "Werkzeug der Woche".

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