Schotter oder Kies: Was ist das richtige Material für mein DIY-Projekt?

Sie legen gerne selbst Hand an und möchten eine Terrasse alleine bauen oder eine dekorative Gartenlandschaft gestalten? Wunderbar, dann brauchen Sie jetzt nur noch die geeigneten Baumaterialien. Für den Untergrund Ihres DIY-Projektes benötigen Sie vor allem Schotter oder Kies. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen beiden Materialien? In diesem Ratgeber finden Sie alles Wissenswerte über die Unterschiede der Baustoffe, ihre Umweltverträglichkeit und die verschiedenen Korngrößen.

Für diese DIY-Projekte können Sie Kies oder Schotter verwenden

Sand, Kies und Schotter sind grundlegend für viele unterschiedliche DIY-Projekte auf dem eigenen Grundstück oder Garten:

• Anlegen von Einfahrten und Wegen
• Bau von Terrassen und Sitzbereichen
• Erstellen von Drainagesystemen
• Gestaltung von Gartenbeeten
• Regulierung von Unkrautwachstum und Bodenfeuchtigkeit im Garten
• Begrenzungen als Rand oder Ufer in der Teichgestaltung
• Dekorative Elemente in der landschaftlichen Gestaltung
• Anlegen von rutschfesten Sicherheitswegen in der Nähe feuchter Bereiche
• Unterbau für Gartenhäuschen und Fundamente

Dabei sind Schotter oder Kies nicht gleichermaßen gut geeignet. Vor dem Start Ihres DIY-Projektes sollten Sie also überlegen, welches Material Sie für Ihr Vorhaben in Frage kommt.

Was ist der Unterschied zwischen Schotter und Kies?

Sowohl Schotter als auch Kies werden bei Bauprojekten und in der Landschaftsgestaltung als lockere Materialien eingesetzt. Aufgrund ihres sehr ähnlichen Erscheinungsbildes werden sie oft verwechselt. Dabei gibt es signifikante Unterschiede, die Sie bei der Auswahl der Materialien für Ihr DIY-Projekt kennen und berücksichtigen sollten.

Schotter und seine Eigenschaften

Als Schotter werden lose Gesteinsfragmente in unterschiedlichen Größen bezeichnet. Der Abbau von Schotter erfolgt in Steinbrüchen oder Kiesgruben. Das abgebaute Gestein wird in der Regel mit großen Brechern in kleinere Stücke zerbrochen. Diese Bruchstücke werden dann durch Siebe sortiert, um Schotter unterschiedlicher Größen zu erhalten.

Besonderheiten und Eigenschaften auf einen Blick:

• Korngröße: Die Gesteinsfragmente variieren zwischen 2 und 64 Millimetern im Durchmesser.
• Form: Die einzelnen Schotterstücke haben oft unregelmäßige Formen mit scharfen Kanten oder Ecken.
• Drainage: Schotter kann sehr gut Wasser ableiten und hat eine gute Drainagefunktion.
• Tragfähigkeit: Schotter ist aufgrund seiner Korngröße und Vielseitigkeit in der Lage, schwere Lasten zu tragen.
• Widerstandsfähigkeit: Schotter ist gegenüber mechanischer Beanspruchung widerstandsfähig.

Schotter kann aus verschiedenen Arten von Gestein bestehen, zum Beispiel aus Kalkstein, Granit, Basalt oder Kieselschiefer. Die Gesteinsart beeinflusst die Farbe, die Textur und die Härte des Schotters.

Kies und seine Materialbesonderheiten

Kies ist eine Art von lockeren Gesteinsfragmenten, die oft durch natürliche Erosion entstanden sind. Kies besteht aus abgerundeten oder halbabgerundeten Gesteinsstücken unterschiedlicher Größe. Zu finden ist Kies meistens in Flussbetten, in Kiesgruben oder dort, wo Kies durch Wassererosion gebildet wurde. Der Abbau von Kies erfolgt meistens durch mechanisches Abtragen mit Baumaschinen wie Baggern oder Bulldozern. Das gewonnene Kiesmaterial wird im Anschluss gesiebt und sortiert.

Besonderheiten und Eigenschaften auf einen Blick:

• Korngröße: Kies erhalten Sie ebenfalls als feinen Kies mit einer Korngröße ab 2 mm bis zu sehr groben Stücken mit mehr als 63 mm.
• Form: Im Gegensatz zu Schotter haben Kiesstücke abgerundete oder halbabgerundete Formen, die durch die natürliche Schleifwirkung des Wassers entstehen.
• Natürliches Aussehen: Aufgrund seiner abgerundeten Formen und natürlichen Entstehung eignet sich Kies gut für landschaftliche Gestaltungen.
• Drainage: Auch Kies bringt aufgrund seiner porösen Struktur sehr gute Drainageeigenschaften mit. Durch die runden Formen der Steine kann das Wasser noch besser abfließen.

Unterschiede Schotter und Kies: Ein Blick auf die Umweltverträglichkeit

Für den Abbau bzw. die Gewinnung von Schotter oder Kies sind teils erhebliche Eingriffe in die Umwelt nötig. In beiden Fällen müssen schwere Geräte Oberflächen und ganze Landschaftsteile abtragen oder Flussbetten zerstören, um an die Gesteine zu gelangen. Das wiederum ist ein erheblicher Eingriff in die Lebensräume und Ökosysteme und kann auch zu Veränderungen des Grundwasserspiegels führen.

Mittlerweile wurden aber schon Techniken entwickelt, um Schotter und Kies zu recyclen. Sie werden aufgekauft, gereinigt und sind danach wieder einsatzbreit für das nächste Bauvorhaben.

Welches Material ist das beste für mein DIY-Projekt?

Aufgrund seiner runden und ästhetischen Form eignet sich Kies vor allem für ästhetische und gestalterische Aufgaben. Kies wird gerne für das Anlegen von Gartenwegen verwendet. Die abgerundeten Formen sorgen für eine angenehme Gehoberfläche und die gute Drainage verhindert eine Pfützenbildung. Kies wird auch in den Gärten selbst und in Blumenbeeten als dekoratives Element integriert. Er kann um Pflanzen herum platziert werden, um das Unkrautwachstum zu reduzieren.

Schotter wird vor allem für massivere und funktionale Aufgaben genutzt. Er eignet sich gut für die Anlage von Einfahrten und Parkplätzen. Schotter kann darüber hinaus als stabile Basis für Gartenhäuschen, Terrassen oder Fundamente verwendet werden. In ländlichen Gebieten oder auf privaten Wegen wird er als oberste Schicht für befahrbare Oberflächen genutzt.

Kies- oder Schottergarten anlegen?

Wenn Sie einen dekorativen Garten anlegen wollen, dann fällt die Entscheidung zwischen Kies oder Schotter nicht schwer. Die abgerundeten Formen der kleinen Kiessteinchen schaffen eine natürliche und rustikale Umgebung. Zudem ist Kies noch wasserdurchlässiger als Schotter, kann dadurch Wasseransammlungen verhindern und zur Bodenentwässerung beitragen.

Tipp: Pflanzeneinfassungen mit Schotter gestalten
Wenn Sie in Ihrem Garten trockenheitsresistente Pflanzen haben möchten, dann eignet sich eine Einfassung mit Schotter gut. Dadurch können die Pflanzen nicht so leicht überwässern. Sie können Kies und Schotter auf diese Weise in einem Garten sehr gut kombinieren.

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