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Frostbeulen sind Schnee von gestern

Die besten Tipps fürs Wintercamping

  • Veröffentlicht: 03.11.2022
  • 16:44 Uhr
  • Björn Krause
Zwei Personen in Klappstühlen sitzen vergnügt im Schnee vor einem Feuer, im Hintergrund steht ein Camper.
Zwei Personen in Klappstühlen sitzen vergnügt im Schnee vor einem Feuer, im Hintergrund steht ein Camper.© Collin - stock.adobe.com

Campen in der Kälte klingt im ersten Moment wie ein Vorschlag von einem, dem der Verstand zwischen den Ohren festgefroren ist. Dabei ist aber gerade die Zeit im Winterwunderland besonders magisch. Wenn man es richtig anstellt! Hier bekommen Sie eine Checkliste, damit die Stimmung beim Wintercamping weit über dem Gefrierpunkt bleibt.

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✔️ Winterreifen aufziehen

Mit Ihrem Camper fahren Sie hoffentlich keinen heißen Reifen, sondern Winterreifen. Die sind zumindest in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Wenn Sie absehen können, dass die Straßen auf Ihrer Strecke nicht geräumt sind, dann sollten Sie auch Schneeketten dabeihaben. Vorschlag: In den süddeutschen Filialen des ADAC kann man die Teile kaufen und hinterher wieder zurückgeben, wenn man sie nicht benutzt hat.

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✔️ Vorzelt aufbauen

Ja, das Aufbauen kann manchmal nerven, ein Vorzelt hat aber viele Vorteile. Allerdings sollten Sie Ihrem Wohnmobil zu dieser Jahreszeit ein Winterzelt verpassen. Das ist aus robusterem beschichtetem Material und oft etwas kürzer, um die Dachlast bei Schneefall zu verringern. Zudem ist es stärker geneigt, damit weniger Schnee liegen bleibt.

Außerdem ist das Vorzelt quasi eine Klimaschleuse und ein Schmutzfänger, wenn es auch noch einen Boden hat. Es lässt sich außerdem als Stauraum zum Beispiel für das Ski-Equipment nutzen und dient als zusätzlicher Kühlschrank für Getränke. Zudem ist es quasi eine überdachte Terrasse und wenn Sie eine Petroleum-Zusatzheizung haben, wird es vielleicht ja sogar etwas kuschlig.

Nicht ganz so romantisch wird es aber, wenn Sie Heizöfen benutzen und nicht auf ausreichende Belüftung achten. Denn bei der Verbrennung entsteht Kohlenmonoxid – das ist geruchlos und tödlich! Wenn Sie also schon mal im Baumarkt sind, packen Sie am besten auch noch einen Rauch- und CO2-Melder ein.

✔️ Gasvorräte auffüllen

Vermutlich läuft Ihre Heizung mit Propangas und Sie haben eine 11-Liter-Flasche dabei. Je nach Fahrzeuggröße, Außentemperatur, und abhängig davon, wie warm Sie es haben möchten, und wie viele heiße Suppen Sie kochen, hält so eine Flasche zwei bis fünf Tage.

Sie sollten unbedingt regelmäßig die Gasvorräte checken. Ist in der Bordelektronik keine Füllstandsanzeige integriert, nehmen Sie dafür zum Beispiel eine Gaswaage. Wer das Checken vergisst, kann schon mal nachts vom eigenen Zittern wach werden. Und muss dann draußen in der Kälte die Flasche wechseln – falls man überhaupt Ersatz dabeihat. Woran Sie jetzt hoffentlich denken. Zur Not hilft auch ein Heizlüfter, der allerdings extrem viel Strom frisst.

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✔️ Frostschutz einfüllen

Null Toleranz um den Nullpunkt – jedenfalls was eingefrorene Wasserleitungen angeht. Hat Ihr Caravan beheizbare Wassertanks, müssen Sie hier nicht weiterlesen. Hat er keine, besorgen Sie sich am besten nachrüstbare Heizspiralen.

Wenn auch der Abwassertank nicht beheizbar ist, sollten Sie das Wasser dort immer gleich ablaufen lassen und in einem Eimer sammeln – und diesen regelmäßig leeren, damit er nicht einfriert. Wer darüber hinaus etwas Frostschutzmittel in die Abflüsse gibt, verhindert zusätzlich, dass diese Leitungen einfrieren.

✔️ Anständig lüften

Sind die Fenster beschlagen, ist das ein Zeichen für zu viel Feuchtigkeit. Die schleicht sich zum Beispiel dadurch ein, dass Sie nasse Kleidung in der Duschkabine oder im Wohnraum aufgehängt haben. Das sollten Sie lassen, wenn Sie nicht wollen, dass Ihr Camper zum römischen Dampfbad wird. Gute Campingplätze verfügen über Trockenräume.

Außerdem sollten Sie regelmäßig stoßlüften – Heizung aus, Tür auf. Ein paar Minuten reichen. In der Zeit können Sie zum Beispiel Schnee schippen – und dabei kontrollieren, dass das Abgasrohr für die Heizung nicht blockiert ist.

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✔️ Strom anschließen

Im Winter sollten Sie Ihr Wohnmobil an den Landstrom anschließen. Denn in der kalten Jahreszeit bringt die Bordbatterie weniger Leistung, außerdem ist der Verbrauch größer, weil du mehr Licht brauchst und häufiger Fernseher oder Laptop benutzt. Am besten schließt du auch den Kühlschrank an den externen Strom an, damit die Bordbatterie nicht überfordert ist – vor allem, wenn du mehrere Tage an einem Ort bist.

✔️ Klimazonen einrichten

Im Winter ist ein Caravan mit Fußbodenheizung der pure Luxus. Haben Sie nicht? Wenn Sie schnell Eisfüße bekommen, sollten Sie nicht nur dicke Socken und Wärmflaschen mitnehmen, sondern auch Isomatten oder Schaffelle, die Sie auf den Boden legen. Wer länger an einer Stelle steht, kann auch eine Bodenschürze mitnehmen. Die wird rund um das Wohnmobil angebracht und verringert so den Durchzug kalter Luft unter dem Fahrzeugboden.

Es gibt zudem für Wohnmobile beschichtete Thermovorhänge, die zwischen Fahrerkabine und Wohnraum angebracht werden. Damit sorgen Sie quasi für verschiedene Klimazonen im Innenraum und verhindern, dass kalte Luft von vorne ins Fahrzeug zieht. Zusätzlich lohnt es sich, die große Frontscheibe ebenfalls mit einer beschichteten Thermomatte abzudecken.

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✔️ Werkzeug mitnehmen

Irgendwas muss an einem Wohnmobil ja immer gemacht werden, deshalb gehört eine Grundausstattung an Werkzeug so oder so an Bord. Speziell im Winter sollten Sie folgendes Equipment dabeihaben:

  • Hammer – damit schlagen Sie zum Beispiel die Heringe für das Vorzeit in den harten Boden.
  • Zange – damit holen Sie die Heringe wieder raus.
  • Besen und Handfeger – für den Dreck und Schnee.
  • Eiskratzer mit Teleskopstange – um die großen Scheiben von Schnee und Eis zu befreien.
  • Schneeschaufel – um Schnee zu schaufeln.
  • Starterkabel – zum Überbrücken, wenn der Campingbus mal nicht anspringen sollte (Achtung: Es gibt unterschiedliche Kabel für Diesel- und Benzinmotoren).
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