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Umweltplakette

Der Aufkleber gegen Feinstaub

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© dpa

Ausgewiesene Umweltzonen in Städten dürfen nur mit einer gültigen Umweltplakette befahren werden. Wie hoch das Bußgeld bei Verstößen ist und wer über die Zonen entscheidet, erfahren Sie bei „So sieht’s aus“.

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Saubere Luft in den Städten – das Ziel der Umweltplakette

Sie fallen im Vorbeifahren nicht sofort auf: Kleine Plaketten in leuchtenden Farben, jeweils an der Frontscheibe von Fahrzeugen angebracht. Der kreisrunde Aufkleber mit der großen Ziffer erinnert auf den ersten Blick an die Maut-Vignetten, die in der Schweiz oder Italien für das Fahren auf Autobahnen vergeben werden. Aber es ist eine Feinstaubplakette, umgangssprachlich auch Umweltplakette genannt. Sie ist ein Indikator für die Menge an umweltschädlichem Feinstaub, die das Fahrzeug ausstößt. Seit 2008 die ersten Umweltzonen in deutschen Städten eingerichtet wurden, wird die Umweltplakette über die Zulassungsstellen ausgegeben. Die Plakette ist Voraussetzung, um eine durch das Verkehrszeichen 270.1 ausgewiesene Umweltzone zu befahren.

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Tipps vom TÜV-Prüfer, Teil 1

bei vielen TÜV-Terminen spielen sich trotzdem kleine und große Dramen ab. Das weiß auch Thomas Tessarzyk. Der gelernte Kfz-Meister ist bei der TÜV-Prüfstelle in Hamburg als Sachverständiger tätig und weiß quasi alles über des Deutschen liebstes Kind.

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Die ersten Städte, die solche Umweltzonen einrichteten, waren Berlin, Köln und Hannover. Heute gibt es fast 70 Umweltzonen in Städten und Kommunen in ganz Deutschland. Wer mit dem Auto in größeren Städten wie Berlin oder München unterwegs ist, dem sind sie deshalb wahrscheinlich vertraut: Die großen Schilder, die die Einfahrtsstraßen in die Innenstadt zieren, und auf denen ein großer roter Kreis auf weißem Grund, ähnlich dem Durchfahrtverbotsschild, auf die Umweltzone hinweist. Für Fahrer älterer Fahrzeuge ist hier meistens Schluss  – Grund genug, sich über die Feinstaubplakette zu informieren.

Schadstoffgruppe bestimmt die Farbe der Umweltplakette

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Die Umweltplakette am Auto ist freiwillig und kann für eine geringe Summe bei der Fahrzeugzulassung erworben werden. Wer viel in größeren Städten unterwegs ist oder sogar in einer Stadt mit ausgewiesener Umweltzone lebt, für den ist das Anbringen der Plakette sehr sinnvoll – denn das Fahren in der Umweltzone ohne gültige Plakette kostet 80 Euro Bußgeld, nach neuem Punktesystem gibt es aber keine Punkte in Flensburg mehr. Die Umweltplakette ist in den Farben Rot (2), Gelb (3) und Grün (4) erhältlich. Die Farbe hängt jeweils von der Schadstoffgruppe ab, der ein Fahrzeug angehört. Die Emissionsschlüsselnummer im Fahrzeugschein des Autos gibt Aufschluss über die Schadstoffgruppe. Um Missbrauch vorzubeugen, steht zusätzlich zur Ziffer auch das Kfz-Kennzeichen des Fahrzeugs auf der Umweltplakette.

Was muss ich über die Feinstaubplakette wissen?

  • Wo bekomme ich die Feinstaubplakette für mein Auto? Die Plaketten gibt es bei der Zulassungsstelle, aber auch beim TÜV, beim Bürgeramt und sogar online.
  • Welche Plaketten gibt es? Je nach Schadstoffklasse eines Kfz gibt es eine rote, gelbe oder grüne Plakette, die zusätzlich mit den Ziffern 2 (rot), 3 (gelb) oder 4 (grün) gekennzeichnet sind.
  • Woher weiß ich, welche Plakette mein Auto bekommt? Auf dem Fahrzeugschein oder der Zulassungsbescheinigung ist jeweils die Emissionsschlüsselnummer des Kfz angegeben. Die letzten beiden Ziffern dieser Nummer bestimmen die Schadstoffgruppe 2, 3 oder 4, die auf der Plakette angegeben ist.
  • Wie viel kostet die Plakette? Die Kosten variieren je nach Bezugsstelle von 5 bis etwa 10 Euro.
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Sinnvolles Umweltschutzkonzept oder Geldmacherei?

Der gebräuchliche Ausdruck Umweltplakette ist etwas irreführend und der offizielle Name lautet auch Feinstaubplakette. Der kreisrunde Aufkleber, der gut sichtbar an der Windschutzscheibe des Kfz angebracht sein muss, regelt nämlich tatsächlich nur den Feinstaubausstoß eines Wagens und nicht die Belastung mit CO2 oder die Lärmbelästigung durch den Autoverkehr. Kritiker bemängeln daher, dass der im Volksmund als Umweltplakette bezeichnete Aufkleber weniger dem Umweltschutz dient als eher dazu, den Städten und Kommunen zusätzliche Einnahmen zu bescheren. Dennoch ist die Idee einer Einschränkung für Fahrzeuge mit besonders hohen Emissionswerten durchaus sinnvoll. Nicht zuletzt, weil die Feinstaubplakette dazu beiträgt, das Bewusstsein der Autofahrer für die Schadstoffklasse ihres eigenen Wagens und für die Problematik der Feinstaubbelastung durch den Autoverkehr im Allgemeinen zu steigern.

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Geringere Feinstaubbelastung, aber CO2-Werte bleiben gleich

Viele Menschen begrüßen die Einführung von Umweltzonen, da die Lärmbelastung und Abgasbelastung in den Städten mit dem steigenden Verkehrsaufkommen zunehmend spürbar wird. Nach wie vor ist es die Entscheidung der Städte und Kommunen, ob und in welchem Umfang sie Umweltzonen einrichten. Die Stadt Hamburg beispielsweise hat sich vor einiger Zeit mit großer Mehrheit gegen die Einrichtung einer Umweltzone in der Innenstadt entschieden.

Teilweise umfassen die Umweltzonen den gesamten Innenstadtbereich, teilweise nur eine einzige Straße, wie die Kleinumweltzone Brackeler Straße in Dortmund. Die meisten dieser Zonen dürfen sowohl mit gelber als auch mit grüner Umweltplakette befahren werden. Eine Ausnahme ist die Münchner Innenstadt. Hier gilt eine verschärfte Regelung, die ausschließlich Fahrzeuge mit grüner Feinstaubplakette erlaubt.

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