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Gartenarbeit im Frühjahr

So können Sie Ihre Bäume im Garten selber schneiden

  • Veröffentlicht: 02.02.2024
  • 15:06 Uhr

Damit Bäume gerade und kräftig wachsen können und im Garten sprichwörtlich viele Früchte tragen, ist manchmal ein Baumschnitt nötig. Dazu brauchen Sie aber nicht jedes Mal einen Profi zu rufen, sondern können Ihre Bäume auch selber schneiden. Was Sie dabei beachten müssen, wann der richtige Zeitpunkt für einen Baumschnitt gekommen ist und wie Sie Ihre Bäume richtig pflegen, lesen Sie in diesem Beitrag.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Warum ist ein Baumschnitt überhaupt nötig?

  • Die verschiedenen Arten von Baumschnitten auf einen Blick

  • Wann ist der beste Zeitpunkt, Bäume zu schneiden?

  • Welches Werkzeug brauche ich für einen Baumschnitt?

  • So gehen Sie vor, wenn Sie Ihre Bäume selber schneiden wollen

Warum ist ein Baumschnitt überhaupt nötig?

Durch einen gezielten Rückschnitt können Sie das Wachstum der Bäume fördern, indem Sie störende oder übermäßige Zweige entfernen. Dadurch bekommen die verbleibenden Äste mehr Nährstoffe und können sich besser entwickeln. Außerdem können Sie Ihrem Baum dadurch die gewünschte Form geben und verhindern, dass Zweige zum Nachbarn rüberwachsen.

Indem Sie die Zweige regelmäßig zurückschneiden, sorgen Sie dafür, dass ausreichend Sonnenlicht den Boden und die umliegenden Pflanzen erreicht. Dadurch bleibt auch die umliegende Natur schön grün und hat ausreichend Gelegenheit, zu wachsen. Durch das Entfernen von kranken oder abgestorbenen Ästen wird das Risiko verringert, dass Krankheiten und Schädlinge sich auf die gesunden Teile des Baumes ausbreiten können. Ein gut gepflegter Baum ist widerstandsfähiger gegenüber Infektionen und bleibt länger gesund und kräftig.

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Verkehrssicherungspflicht für Grundstücksbesitzer: Baumschnitt für die Sicherheit

Als Eigentümer von Grundstücken stehen Sie in der Verantwortung, potenzielle Gefahren zu verhindern, die von Ihren Bäumen ausgehen können. Dazu gehört die Verpflichtung, beispielsweise abgestorbene Äste zu entfernen, die Standsicherheit der Bäume zu überwachen und bei Unsicherheiten einen Fachmann für Baumpflege zu konsultieren. Wenn ein Passant durch einen herabfallenden Ast von Ihrem Grundstück verletzt wird, haften Sie dafür. Umso wichtiger ist es, dass von Ihren Bäumen keine potenzielle Gefahr ausgeht.

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Die verschiedenen Arten von Baumschnitten auf einen Blick

Ein Baumschnitt ist nicht gleich ein Baumschnitt. Es gibt verschiedene Gründe und Anlässe für einen Rückschnitt.

Aufasten: Platz schaffen und überflüssige Seitentriebe entfernen
Hat ein Baum sehr viele Seitentriebe an seinem Stamm, dann schafft das Aufasten wieder freie Sicht. Sie bekommen dadurch Raum in Ihrem Garten, um unten eine Bank aufzustellen oder in den oberen Ästen ein Vogelhaus aufzuhängen. Beim Aufasten schneiden Sie die Äste bis zur Kopfhöhe ab, aber achten Sie darauf, dass das Verhältnis zwischen dem Stamm und dem Volumen der Krone erhalten bleibt.  

Pflegeschnitt/Entlastungsschnitt: Damit der Baum kräftig und gesund wachsen kann
Fäulnis oder Sturmschäden können dazu führen, dass Äste an- oder abbrechen. In solchen Fällen sollten Sie diese zuschneiden. Achten Sie dabei besonders auf die Astgabeln, die dann kritisch werden können, wenn sich zwei gleichstarke Äste am gleichen Punkt im gleichen Winkel verzweigen. An diesen Stellen besteht Unfallgefahr!

Obstbaumschnitt: Für eine bessere Ernte
Mit einem gezielten Obstbaumschnitt bringen Sie Ihre Apfel- und Birnenbäume nicht nur wieder in Form, sondern können auch für eine bessere Ernte sorgen. Der Baumschnitt fördert die Bildung neuer Blüten, aus denen dann später die Früchte wachsen. Ein gesundes Wachstum trägt außerdem zu einer hohen Fruchtqualität bei.

Im Video: Darauf sollten Sie bei der Pflege von Obstbäumen achten

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Wann ist der beste Zeitpunkt, Bäume zu schneiden?

Es gibt bestimmte Zeiten im Jahr, in denen es sinnvoll ist, die Bäume in Garten zu schneiden. Der Sommer ist die perfekte Jahreszeit dafür, weil die Wunden, die der Schnitt verursacht, hier generell besser heilen. Insbesondere dann, wenn Sie sehr kräftige Äste entfernen wollen, sollten Sie dies in der warmen Jahreszeit erledigen.

Ab August bis zur Verfärbung der Blätter sollten Sie keinen Sommerschnitt mehr durchführen. Zu dieser Zeit verlagern die Bäume wichtige Nährstoffe von den Blättern in die Wurzeln. Ein Rückschnitt in dieser Zeit kann den Baum schwächen.

Im Herbst können Sie dann wieder die Säge oder die Astschere ansetzen. Wenn die Bäume ihre Blätter abwerfen, sind einzelne Äste gut erkennbar. Auch im Spätwinter können Sie Bäume selber schneiden. Von Januar bis Anfang März ist ein Winterschnitt besonders gut verträglich. Zu dieser Zeit sind die Bäume mit Reservestoffen gefüllt. Wählen Sie aber einen trockenen und frostfreien Tag für den Baumschnitt.

💡 Tipp: 💡

  • Es gibt für verschiedene Baumarten auch jeweils einen optimalen Zeitpunkt für den Baumschnitt. Bei Kugelbäumen, Stein-, Kern- und Beerenobst sollten Sie immer einen Winterschnitt durchführen, weil Sie dann die Krone besser sehen. Die beste Zeit für den Schnitt von Kirschbäumen ist der Sommer, entweder während oder nach der Ernte. Im Gegensatz dazu empfiehlt sich für Pfirsichbäume der Schnitt im Frühjahr, wenn sie austreiben.

Baumschutzverordnung: Gesetzliche Regelungen rund um den Baumschnitt

Auch in Ihrem privaten Garten oder auf Ihrem Grundstück müssen Sie sich an die Vorgaben der Baumschutzverordnung halten. Der § 39 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) untersagt während des Zeitraums vom 1. März bis zum 30. September den drastischen Rückschnitt von Hecken und Gehölzen. Form- und Pflegeschnitte sowie dringend erforderliche Verkehrssicherungsmaßnahmen sind jedoch erlaubt, solange keine brütenden Vögel oder andere Tiere im Gehölz nisten.

💡 Hinweis: 💡

  • Es gibt in jeder Gemeinde eigene Regelungen in Bezug auf den Baumschnitt. Informieren Sie sich daher am besten direkt beim jeweiligen Ansprechpartner, was erlaubt ist.

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Welches Werkzeug brauche ich für einen Baumschnitt?

Es gibt verschiedene Schneid- und Sägewerkzeuge, die Sie nutzen können, um Ihre Bäume zu schneiden. Das sind die üblichen Gartenwerkzeuge:

  • Baumschere oder Gartenschere
    - ideal für kleinere Äste und Zweige und für präzise Schnitte. Nutzen Sie für dickere Äste eine Astschere mit längeren Griffen, die entsprechend mehr Hebelkraft bietet.  
  • Bügel- oder Astsäge
    Besonders in schwer zugänglichen Teilen des Baumes und bei sehr dicken Ästen und Zweigen, sollten Sie eine Bügelsäge oder eine Astsäge ansetzen.  
  • Fuchsschwanz oder Handsäge
    Diese Sägen kommen bei allgemeinen Schnittarbeiten zum Einsatz, wenn dünne bis mittelstarke Äste gesägt werden müssen.  
  • Teleskopbaumschneider oder Hochentaste
    Für das Schneiden von höher gelegenen Ästen ist der Teleskopbaumschneider ideal, denn es erspart Ihnen, auf eine Leiter zu steigen und damit unnötig ein Risiko einzugehen. Der Teleskopbaumschneider hat einen verlängerbaren Griff.
  • Kettensäge
    Bei sehr großen Bäumen oder um massive Äste zu entfernen, brauchen Sie eine Kettensäge. Aber Achtung: Der Umgang mit diesem Werkzeug erfordert sehr viel Erfahrung und Vorsicht.

Ist der Baum schon sehr groß geworden oder sind die Äste entsprechend schwer und dick, sollten Sie immer einen Baumkletterer rufen. Diese Profis sind auf Baumpflegarbeiten in der Höhe spezialisiert und können ohne schweres Gerät oder großen Aufwand den Baum schneiden.

Die verschiedenen Mechanismen der Werkzeuge

Schneidwerkzeuge mit einem Getriebemechanismus sind beim Schneiden von Bäumen sehr effektiv. Die Getriebeübersetzung funktioniert ähnlich wie eine Servolenkung im Auto, wobei der Druck auf die Schneiden verstärkt wird, anstatt auf die Lenkkraft. Der Hebelweg ist hier allerdings länger und es ist ausreichend Platz erforderlich, um die Astschere vollständig zu öffnen.

Für Arbeiten an frischem Holz empfiehlt sich die Verwendung von Scheren mit Bypass-Schneidtechnik. Bei dieser Technik gleiten die beiden Klingen wie bei einer herkömmlichen Haushaltsschere aneinander vorbei, was einen sauberen Schnitt ermöglicht, ohne kurze Zweigstummel zu hinterlassen. Im Gegensatz dazu pressen Scheren mit Amboss-Schneidtechnik die Triebe gegen einen Amboss aus Kunststoff oder Weichmetall und quetschen sie dabei mehr oder weniger stark. Diese Technik zeigt ihre Vorteile vor allem bei abgestorbenen Ästen und sehr hartem Holz.

So gehen Sie vor, wenn Sie Ihre Bäume selber schneiden wollen

Es empfiehlt sich generell einmal im Jahr, die eigenen Bäume im Garten oder auf dem Grundstück zu schneiden. Dabei ist es wichtig, die Äste gezielt auszuwählen, die Sie schneiden wollen.

Folgende Äste sollten beim nächsten Baumschnitt entfernt werden:

  • Tote oder kranke Äste: Abgestorbene oder kranke Äste sollten entfernt werden, da sie die Ausbreitung von Krankheiten oder Schädlingen auf andere Teile des Baumes verhindern.
  • Kreuzende Äste: Äste, die sich überlappen oder sich kreuzen, können sich gegenseitig reiben und dadurch Wunden verursachen. Sie sollten beim nächsten Baumschnitt einen der kreuzenden Äste entfernen, um Schäden zu verhindern.
  • Senkrechte Wasserschosse: Schnelles, aufrechtes Wachstum, oft als Wasserschosse bezeichnet, sollte beschnitten werden, um die gewünschte Kronenform zu erhalten und die Energie des Baumes auf die wichtigeren Äste zu konzentrieren.
  • Äste mit ungesunden Winkeln: Äste, die einen ungesunden Winkel zur Hauptachse des Baumes bilden, können in Zukunft Probleme verursachen und das Wachstum anderer Äste beschweren.  
  • Übermäßig dichte Bereiche: Wenn die Krone zu dicht ist, sollten einige Äste entfernt werden, um die Luftzirkulation zu verbessern und Sonnenlicht einzulassen.

So gehen Sie beim Baumschnitt vor

  1. Untersuchung des Baumes
    Nehmen Sie zuerst eine gründliche Untersuchung des Baumes und eine genaue Bestandsaufnahme seines Zustands vor. Legen Sie fest, welche Äste entfernt werden sollen.  
  2. Werkzeuge griffbereit halten
    Legen Sie das passende Werkzeug bereit, abhängig von der Dicke der Äste: Baumschere, Baumsäge, Messer, Leiter und Schutzhandschuhe. Treffen Sie auch Sicherheitsvorkehrungen und tragen Sie Schutzkleidung.  
  3. Äste entfernen
    Entfernen Sie Äste, die sich reiben oder überkreuzen, da sie das Wachstum beeinträchtigen können. Auch Äste, die stark nach unten oder ins Innere der Krone wachsen, sowie Wasserschosse. Führen Sie den Schnitt direkt über dem Astring, ohne diesen komplett zu entfernen. Die optimale Länge des Astrings beträgt etwa zwei bis drei Zentimeter, abhängig vom Astdurchmesser.  
  4. Schnitt ausführen
    Führen Sie den Schnitt schräg und glatt aus, um die Wundheilung zu fördern. Bei einem nicht optimalen Schnitt können Sie mit einem Messer oder einer Säge nacharbeiten. Schneiden Sie die Borke oder Rinde von unten ein, um lange Wunden am Stamm zu vermeiden.

Im Video: So entsorgen Sie Gartenabfälle richtig

Schnittstelle anschließend mit Wundschutzmittel versorgen

Früher galt die Regel, dass Schnittwunden, die größer als ein Zwei-Euro-Stück sind, mit speziellen Harzen und Wachsen abgedeckt werden sollten, um die Wunde zu versiegeln. Dadurch soll verhindert werden, dass Pilze und Krankheitserreger in den Baum eindringen.

Jedoch haben neuere Forschungen gezeigt, dass dieses Vorgehen nicht immer sinnvoll ist. Wechselnde Witterungsbedingungen können kleine Risse im Wundverschluss verursachen, durch die ebenfalls Krankheitserreger in den Baum eindringen können. Zudem sind in jedem Baum von Natur aus Mikroorganismen vorhanden. Wenn die Wunde abgedichtet wird, können sich die bereits vorhandenen Keime und die durch Risse zusätzlich eingetretenen Keime ungestört vermehren.

In Fällen von sehr großen und stark blutenden Baumwunden kann der Einsatz eines Wundverschlusses sinnvoll sein, um den Heilungsprozess des Baumes zu unterstützen. In vielen Fällen macht jedoch eine gute Schnitttechnik und die natürlichen Selbstheilungskräfte des Baumes den Einsatz von Wundverschlussmitteln im Grunde oft überflüssig.

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