Aufgeben oder kämpfen?

Beziehung retten: Gib der Liebe eine Chance

  • Aktualisiert: 14.12.2022
  • 09:05 Uhr
Jede Beziehung kommt früher oder später in eine Krise.
Jede Beziehung kommt früher oder später in eine Krise.© Getty Images

Bissige Kommentare, genervte Blicke, wenig Nähe. Jede Partnerschaft landet früher oder später in einer kleinen oder großen Krise. Manchmal gibt es dann nur zwei Optionen: Sich trennen oder noch einmal für die Beziehung kämpfen. Du würdest gerne letzteres tun? Wie das funktioniert, erfährst du hier.

Kannst du deine Beziehung retten?

In einer Krise ist das sicherlich die brennendste Frage von allen. Und die Antwort lautet ganz klar: Nein, du kannst deine Beziehung nicht retten! Jedenfalls nicht im Alleingang. Ihr seid gemeinsam an diesen Punkt gelangt - und ihr kommt da auch nur gemeinsam wieder weg. Also ja, grundsätzlich könnt ihr beide eure Beziehung retten. Dabei kommt es entscheidend darauf an, dass ihr das beide wirklich wollt und den Weg gemeinsam geht. 

5 Tipps, um deine Beziehung zu retten

1. Verbringe Zeit mit ihm/ihr: Mit das Wichtigste, was ihr nun tun solltet, ist, Zeit miteinander zu verbringen. Denn darum geht es letztlich in einer Beziehung - sie gemeinsam zu gestalten. Damit ist aber nicht gemeint, dass ihr zusammen das Badezimmer putzt, den Einkauf erledigt oder die nächste Woche organisiert. Es geht um Quality-Time, schöne Freizeitaktivitäten, die euch beiden Freude bringen. Solche Erlebnisse schweißen zusammen und erinnern euch daran, was ihr aneinander habt.

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2. Verbringe Zeit mit dir: Ja, richtig gelesen. Wenn du deine Beziehung retten möchtest, dann ist Zeit nur für dich (und nur für ihn) ebenso essenziell, wie gemeinsame Momente. Wichtig dabei ist, dass diese Zeit nicht dadurch zustande kommt, dass du ihn/sie wegen eines Streits mit Blicken tötest und er/sie das Weite sucht. Oft ist die wenige Zeit, die Partner:innen für sich selbst haben, einer der Gründe, wieso eine Trennung überhaupt ein Thema ist.

Traut euch, für euch selbst einzustehen. Wichtig ist dabei, darüber zu reden. Dass du nach einem stressigen Tag mal allein in die Sauna willst, hat schließlich nichts damit zu tun, dass du ihn/sie nicht mehr magst. Das gilt auch für einen Urlaub allein oder mit Freund:innen. Du brauchst das, um in Balance zu sein. Und genau das braucht eine Beziehung: Die Balance zwischen Nähe und Distanz.

3. Geht auf gemeinsame Zeitreise: Gerade in Krisenzeiten konzentrieren wir uns oft auf die negativen Aspekte einer Beziehung. Konflikte und Streits sorgen mit der Zeit dafür. Aber das war mal anders. Sonst wärt ihr beide nie eine Partnerschaft eingegangen. Stell dir also mal dir Frage, was genau es war, dass euch zusammen gebracht hat. Und stelle auch ihm/ihr diese Frage. Geht gemeinsam auf Zeitreise und erinnert euch an die schönen Momente, die Schmetterlinge im Bauch. Was hat euch angezogen - und ausgezogen? Was verbindet euch? Dadurch geht ihr emotional aufeinander zu. Und vielleicht auch körperlich.

4. Nähert euch körperlich wieder an: Ein Kuss in den Nacken beim Vorbeigehen, eine Hand auf dem Oberschenkel des anderen in der Bahn, im Auto, auf dem Sofa, eine liebevolle Umarmung zwischendurch … Körperliche Gesten wie diese gehören in jede Beziehung. Kleine Zärtlichkeiten oder Berührungen setzen das Kuschelhormon Oxytocin frei, und das stärkt die Bindung zwischen euch. Probier es aus und nimm beim Spaziergang oder Bummeln seine/ihre Hand. Manchmal muss man eben wieder ganz vorn anfangen. Auch im Bett. Vielleicht probiert ihr hier mal etwas Neues aus. Ist womöglich nicht der schlechteste Zeitpunkt, um über bisher unerfüllte Fantasien zu sprechen. Das schafft Vertrauen und Nähe.

5. Geht Kompromisse ein: Weißt du noch, wie selbstlos er/sie am Anfang war? Und jetzt dieser Ego-Trip! Von ihm/ihr. Oder dir? Oft weiß man gar nicht, wer nun zuerst damit angefangen hat, aufzuhören. Mit den Nettigkeiten und mit den Zuwendungen. So passiert es mit der Zeit automatisch, dass sich eure Beziehung in einer Abwärtsspirale nach unten befindet. Eine funktionale Beziehung basiert immer auf Geben und Nehmen. Wenn ihr eure Beziehung ernsthaft retten wollt, solltet ihr beide lernen, für den anderen zurückzustecken. Auch das ist Liebe.

Kannst du die Beziehung retten, obwohl die Gefühle weg sind?

Sagen wir es mal so: Würden alle Beziehungen beendet werden, weil es zwischendurch mal Probleme mit den Gefühlen gibt, dann wären wir alle Single. Soll heißen: Niemand fühlt durchgängig immer volle Pulle die große Liebe. Es ist normal, dass Gefühle zwischendurch nachlassen.

Finde heraus, wieso deine Gefühle nicht mehr da sind. Vielleicht liegt es am Abfall von Wolke 7 auf den Boden der Realität - dieser Aufprall wird nicht selten als eher hart empfunden. Frage dich selbst: Willst du in einer Verliebtheitsblase leben, oder in der Realität? Vielleicht habt ihr eine Krise, oder es stehen Veränderungen an, die belasten. Die Gründe für den fehlenden Zugang zu deinen Gefühlen, können vielseitig sein (das heißt aber nicht, dass sie weg sind). Am besten sprichst du offen und ehrlich mit deinem Partner oder deine Partnerin über deine Gedanken, damit ihr gemeinsam die Beziehung stärken könnt. Womöglich sind die Gefühle gar nicht weg, sondern werden von Stress und Konflikten im Alltag überlagert. Auch eine gemeinsame Paartherapie kann sehr hilfreich sein.

Wann solltest du dich trennen?

Deine Partnerschaft ist definitiv nicht zu retten, wenn du bedroht wirst, oder Gewalt erfährst. Das ist klar. Aber ebenso wenig hat deine Beziehung eine Chance, wenn dein Vertrauen missbraucht wird, zum Beispiel, weil er/sie immer wieder fremdgeht, aber auch, wenn er/sie sich einfach nicht an Vereinbarungen hält. Es ist verständlich, dass du an positiven Erinnerungen festhältst, oder vielleicht Angst vor dem Alleinsein hast. Aber manchmal passt es einfach nicht, so sehr du es dir auch wünschst. Manchmal ist die Liebe wirklich weg. Wenn du dann mit Gewalt versuchst, ein rundes Klötzchen in ein eckiges Loch zu schlagen, geht irgendwann das eine oder andere kaputt - oder sogar beides. Denk daran: Ein Ende ist immer auch ein Anfang!

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