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Vor Stromschlägen sicher sein

Phasenprüfer richtig benutzen: So erkennen Sie rechtzeitig Spannung und verhindern Stromschläge

  • Aktualisiert: 27.06.2023
  • 09:25 Uhr

Das Wichtigste in Kürze

  • Was ist ein Phasenprüfer?

  • Wann sollte ich einen Phasenprüfer verwenden?

  • Wie benutze ich einen Phasenprüfer richtig?

  • Praxisbeispiel: Phasenprüfer benutzen, um eine Lampe anzubringen

  • Wie sicher ist die Anzeige eines Phasenprüfers?

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Bei Arbeiten mit Strom ist er ein unverzichtbares Werkzeug: der Phasenprüfer. Er kann Spannungen erkennen und verhindern, dass es zu Stromschlägen kommt. Wann Sie einen Spannungs- oder Phasenprüfer benutzen sollten und wie er richtig verwendet wird, haben wir in diesem Ratgeber für alle Heimwerker und DIY-Begeisterte zusammengefasst.

Was ist ein Phasenprüfer?

Mit einem Phasenprüfer können Sie feststellen, ob sich auf einer Leitung oder in einem elektrischen Gerät noch eine Spannung befindet. Das ist wichtig, um sicher daran arbeiten zu können und Stromschläge zu vermeiden. Der Spannungsprüfer sollte bei diesen Arbeiten also immer griffbereit sein. Er ist auf den ersten Blick kaum von einem handelsüblichen Schraubendreher zu unterscheiden. Der Unterschied besteht in dem vollständig transparenten Gehäuse, in dessen Inneren sich eine kleine Lampe befindet, die als Signalgeber fungiert. Auch ist das Metall bis zur Spitze mit Kunststoff ummantelt.

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Phasenprüfer: Welche Arten gibt es und ist er sicher?
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Eine vorhandene Spannung wird in verschiedenen Varianten angezeigt:

  • LED-Lampe
  • Analoge Anzeige
  • Digitale Anzeige

In der Regel reicht für Heimwerker- und DIY-Projekte ein einfacher Phasenprüfer mit einer LED-Lampe aus. Schließlich wollen Sie nur wissen, ob Strom fließt oder ob Sie gefahrenfrei arbeiten können.

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Aufbau und Funktion des Phasenprüfers

Im Griff des Phasenprüfers befindet sich der sogenannte Vorwiderstand. Dieser ist mit einer kleinen Glimmlampe verbunden. Am oberen Griffende befindet sich ein Metallkontakt – dieser ist mit dem zweiten Pol in der Glimmlampe im Inneren des Phasenprüfers verbunden.

Wenn der Phasenprüfer an einen elektrischen Gegenstand gehalten wird, dann fließt Strom durch den Stift und den Körper des Benutzers. Vor dem elektrischen Gerät befindet sich ein sehr starker Widerstand, der dafür sorgt, dass die Menge des Stroms bzw. die Höhe der Spannung für den menschlichen Körper unbedenklich ist. Der Strom ist aber so stark, dass er die Lampe zum Leuchten bringen kann.

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Phasenprüfer sind in verschiedenen Varianten erhältlich

Je nachdem, für welchen Zweck Sie den Phasenprüfer verwenden wollen, sind unterschiedliche Produktvarianten im Handel erhältlich.

  1. Einpoliger Phasenprüfer
    Das ist der Klassiker unter den Spannungsprüfern. Eine Lampe zeigt an, ob Strom fließt oder nicht. Die Messungen sind in einem Spannungsbereich zwischen 100 und 250 Volt möglich. Es handelt sich meistens um eine praktische Kombination aus einem Schraubendreher und einem Spannungsprüfer.  
  2. Zweipoliger Phasenprüfer
    Diese Variante wird meistens von Elektro-Fachbetrieben verwendet, die noch genauere Informationen über die Art und die Höhe der Spannung benötigen. In digitaler Variante (selten auch analoger Form) wird auch die Höhe der Spannung angezeigt.

Wann sollte ich einen Phasenprüfer verwenden?

Einen Phasenprüfer sollten Sie immer dann zur Hand haben, wenn Sie beispielsweise eine Lampe anbauen wollen. Um die Kabelenden sicher miteinander verbinden zu können, muss vorab der Strom abgestellt werden. Ob tatsächlich keine Spannung mehr fließt und Sie sicher vor einem Stromschlag geschützt sind, prüfen Sie vor Beginn der Arbeiten mit einem Phasenprüfer.

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Wie benutze ich einen Phasenprüfer richtig?

Damit Sie eine verlässliche Aussage darüber bekommen, ob der Phasenprüfer tatsächlich funktioniert, müssen Sie ihn natürlich korrekt anwenden. Auch wenn die Funktion auf den ersten Blick selbsterklärend ist, gibt es hier einige wichtige Regeln zu beachten. Daher haben wir Ihnen im Folgenden eine Schritt-für-Schritt-Anleitung erstellt, wie Sie den Phasenprüfer richtig benutzen.

  1. Phasenprüfer in die Hand nehmen
    Halten Sie den Phasenprüfer am Kunststoffgriff fest und vermeiden Sie Berührungen mit der metallischen Spitze.  
  2. Spannungsprüfer an die Stromquelle halten
    Bringen Sie jetzt die Metallspitze des Phasenprüfers mit der Stromquelle in Kontakt. Vermeiden Sie es dabei, auf einem isolierten Untergrund zu stehen. Der Phasenprüfer signalisiert Spannung.
  3. Sicherung rausnehmen und Anzeige ablesen
    Im nächsten Schritt beobachten Sie nun, ob die Glimmlampe leuchtet oder etwas auf der Anzeige zu sehen ist. Wenn Sie die Sicherung ausgeschaltet haben, sollte der Spannungsprüfer nichts mehr anzeigen. Sie können nun arbeiten, ohne einen Stromschlag befürchten zu müssen.

Mehr brauchen Sie also gar nicht zu tun, um festzustellen, ob Sie sicher an einer Leitung oder einem Elektrogerät arbeiten können. Im Zweifel gilt aber: Wenn Sie unsicher sind, lieber einen Elektriker rufen.

Wie funktioniert ein berührungsloser Phasenprüfer?

Neben dem einpoligen und dem zweipoligen Phasenprüfer, die in der Anwendung und Benutzung identisch sind, existiert auch ein berührungsloser Phasenprüfer. Dabei handelt es sich um ein sehr kleines Prüfgerät im Taschenformat, das schnell und unkompliziert eine Wechselspannung anzeigen kann. Es eignet sich allerdings ausschließlich für den Heimwerker und im DIY-Bereich und ist nicht als professionelles Prüfwerkzeug für Elektriker einzustufen.

Der berührungslose Spannungsprüfer ist etwas sicherer in der Anwendung, weil er nicht direkt an die elektrische Quelle gehalten werden muss. Es reicht aus, wenn sich die Prüfspitze innerhalb des Feldes befindet, um Spannung wahrzunehmen. Über ein optisches oder akustisches Signal gibt der Spannungsprüfer dann an, ob Strom fließt oder nicht.

Praxisbeispiel: Phasenprüfer benutzen, um eine Lampe anzubringen

Sie wollen in Ihrem Wohnzimmer eine neue Lampe anbringen und dafür eine sichere Arbeitsumgebung schaffen. Dann gehen Sie dabei wie folgt vor:

Schritt 1: Sicherung herausdrehen

Dazu schalten Sie im ersten Schritt den Strom im Wohnzimmer aus, in dem Sie die Sicherung rausdrehen bzw. den Sicherungsschalter bedienen. Dieser Schritt ist wichtig, um einen lebensgefährlichen Stromschlag zu vermeiden.

Schritt 2: Phasenprüfer anwenden

Nachdem die Sicherung raus ist, testen Sie mit dem Phasenprüfer, ob sich tatsächlich kein Strom mehr auf der Leitung befindet. Sollte die Lampe leuchten, dann haben Sie versehentlich die falsche Sicherung erwischt.

Schritt 3: Lampe anbringen

Sobald der Phasenprüfer anzeigt, dass die Stromquelle wirklich ausgeschaltet ist, können Sie sicher arbeiten. Bringen Sie eine Lüsterklemme an und verbinden Sie die Kabel miteinander. Erst wenn die Arbeiten vollständig abgeschlossen sind, schalten Sie den Strom wieder an.

Wie sicher ist die Anzeige eines Phasenprüfers?

Ein Phasen- oder Spannungsprüfer wird von Elektrofachbetrieben auch als "Lügenstift" bezeichnet. Zwar reicht die Anzeige für Heimwerker meistens aus, allerdings müssen Profis insbesondere bei Arbeiten mit größeren Spannungen auf professionellere Geräte setzen. Fehler können hier lebensbedrohlich sein. Durch verschiedene Umstände kann es zu Fehlanzeigen kommen.

Fehlerquelle: Isolierter Untergrund

Die Anzeige des Phasenprüfers funktioniert nur dann zuverlässig, wenn ein Stromkreis hergestellt werden kann. Das bedeutet, Strom fließt aus dem Elektrogerät durch den Körper in den Phasenprüfer – die Lampe leuchtet. Sobald Sie aber auf einem isolierten Untergrund stehen, kann der Strom entweder nur schwach oder gar nicht fließen, obwohl eine Spannung vorhanden ist. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Sie Arbeitsschutzschuhe tragen. Dadurch kann es zu einer Fehlanzeige kommen.

Fehlerquelle: Anwendung im Außenbereich

Wollen Sie an der Fassade des Hauses eine Lampe anbringen und vorab mit einem Phasenprüfer feststellen, ob noch eine Spannung auf der Leitung ist? Dann können die Ergebnisse verfälscht sein. Durch eine hohe Luftfeuchtigkeit oder Regen kann der Widerstand im Spannungsprüfer überbrückt werden. Im schlimmsten Fall kann es dadurch zu Unfällen kommen.

Fehlerquelle: Defekte Glimmlampe

Sie müssen bei der Anwendung immer damit rechnen, dass die Anzeige defekt ist. In diesem Fall leuchtet die Lampe nicht, obwohl Spannung fließt. Sie können diesen Fehler ganz einfach ausschließen, indem Sie die Lampe vorher an eine Leitung halten, durch die definitiv Strom fließt. Leuchtet die Glimmlampe im Phasenprüfer, dann ist die Anzeige auch intakt.

Fehlerquelle: Spannungsprüfer reagiert auf umliegende Stromquelle

In seltenen Fällen kann es auch passieren, dass der Spannungsprüfer auf Strom reagiert, der aus einer anderen Leitung übergesprungen ist, die unmittelbar daneben liegt. Der Phasenprüfer zeigt in diesem Fall eine Spannung an, obwohl gar keine vorhanden ist.

Tipp

  • Ganz sichere Ergebnisse erhalten Sie nur mit einem zweipoligen Phasenprüfer. Über zwei Messspitzen wird der Potenzialunterschied zuverlässig ermittelt.

Mit dem Phasenprüfer lassen sich elektrische Geräte auf Strom und Spannung prüfen. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen die optimale Benutzung.
Mit dem Phasenprüfer lassen sich elektrische Geräte auf Strom und Spannung prüfen. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen die optimale Benutzung.© stock.adobe.com
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